Kary Mullis


Kary Mullis

Kary Banks Mullis (* 28. Dezember 1944 in Lenoir, North Carolina) ist ein US-amerikanischer Biochemiker. Er erhielt 1993 den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) im Jahr 1983. Er ist außerdem für seine Mitgliedschaft in der Group for the Scientific Reappraisal of the HIV-Aids Hypothesis bekannt, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die den wissenschaftlich gesicherten Zusammenhang zwischen HIV und AIDS leugnet (AIDS-Leugner). Darüber hinaus hat Mullis auch die wissenschaftlichen Theorien über Ozonloch und Klimawandel in Zweifel gezogen und Sympathie für Astrologie bekundet.[1]

Mullis, der 1973 in Biochemie an der University of California, Berkeley, promovierte, war vier Mal verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter.[2]

PCR

Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) basiert auf der zyklisch wiederholten Verdoppelung von DNA mit Hilfe einer thermostabilen DNA-Polymerase und Nukleotiden. Heute ist die PCR u. a. unverzichtbar für die Erkennung von Virusinfektionen, Erbkrankheiten, das Erstellen genetischer Fingerabdrücke und das Klonen von Genen. Gemäß einer von ihm selbst erzählten Anekdote hatte Mullis die Eingebung für das Verfahren während einer nächtlichen Fahrt zu seinem Ferienhaus. Wie aus seiner Autobiographie hervorgeht, war er ein begeisterter Surfer.[3] Er experimentierte in den 60er Jahren mit LSD und bezweifelt, dass er PCR auch ohne psychedelische Drogen hätte entdecken können.[4]

Weitere Preise

  • Preis Biochemische Analytik der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Boehringer Mannheim, Deutschland (1990)
  • The William Allan Memorial Award of the American Society of Human Genetics, USA (1990)
  • The R&D Scientist of the Year, USA (1991)
  • The Gairdner Foundation International Award, Toronto, Canada (1991)
  • The National Biotechnology Award, USA (1991)
  • Robert-Koch-Preis, Deutschland (1992)
  • California Scientist of the Year Award, USA (1992)
  • Japan-Preis (1993)
  • Thomas A. Edison Award, USA (1993)
  • Ehrendoktor der Universität von South Carolina, USA (1994)

Einzelnachweise

  1. George Johnson: Bright Scientists, Dim Notions In: New York Times. 28. Oktober 2007.
  2. Scientist at Work/Kary Mullis The New York Times, 15.September 1998(zugriff=22.März 2010)
  3. Books: Weird Science. In: New York Times. 11. Oktober 1998
  4. Ann Harrison: LSD: The Geek's Wonder Drug?. In: Wired. Wired. 16. Januar 2006. Abgerufen am 11. März 2008: „Like Herbert, many scientists and engineers also report heightened states of creativity while using LSD. During a press conference on Friday, Hofmann revealed that he was told by Nobel-prize-winning chemist Kary Mullis that LSD had helped him develop the polymerase chain reaction that helps amplify specific DNA sequences.“

Literatur

Weblinks

Commons: Kary Mullis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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