Menschenfresser


Präparate der Menschenfresser von Tsavo im Field Museum of Natural History, Chicago
Der Philadelphia Inquirer berichtet vom Fang eines menschenfressenden Hais an der Küste von New Jersey

Als Menschenfresser gelten Tiere, die alleine in der Lage sind, einen erwachsenen Menschen zu überwältigen und ihn gegebenenfalls auch aufzufressen. Dagegen werden Tiere, die einen Menschen nur durch ihre Anzahl überwältigen (zum Beispiel Piranhas) und Tiere, die Menschen zwar töten, aber aufgrund ihrer Nahrungsgewohnheiten als Pflanzenfresser nicht verzehren, nicht unter die Menschenfresser gezählt.

Beispiele

Menschenfressende Tiere stammen aus nur wenigen Tiergruppen:

Haie: Weißer Hai, Bullenhai, Tigerhai
Reptilien: Komodowaran, verschiedene Krokodile
Katzen: Tiger, Löwe, Puma, Leopard, Jaguar
Bären: Braunbär, Eisbär

Umgang mit Menschenfressern

Die Gefahr, die einem Menschen durch Tiere droht, hängt von seiner Lebensweise ab. Da Menschenfresser nicht in von menschlicher Zivilisation geprägten Lebensräumen vorkommen, ereignen sich Zwischenfälle meistens in entlegenen und naturnahen Gebieten.

Menschen, in deren Umgebung potenziell menschenfressende Tiere vorkommen und die sich der Gefahr im Alltag bewusst sind, entwickeln manchmal religiöse Erklärungen (Totemtier, Wiedergeburt), um mit solchen Ereignissen umzugehen.

In naturnahen Gebieten findet sich oft ein Konflikt zwischen den in der Umgebung lebenden Menschen, die um ihre Sicherheit besorgt sind, und den oft in ihrem Lebensraum bedrängten Tieren, die teilweise auch durch Artenschutz geschützt sind.

Die menschliche Gesellschaft verlangt üblicherweise das Auffinden und Töten eines Tieres, wenn ein Mensch Opfer eines Menschenfressers geworden ist. Bei Katzen und Bären, die dem Menschen in der Regel aus dem Wege gehen, wird dies mit einer erhöhten Wiederholungsgefahr begründet. Andere Tiergruppen werden in dieser Situation aus einer Rachementalität heraus erlegt. Daneben ist bei manchen Religionen für die Angehörigen die Wiedererlangung des Leibs des Verstorbenen von Bedeutung; erst dann lassen sich Beerdigungsriten vollziehen und ein Abschluss herstellen.

Siehe auch

Literatur

  • Lamar Underwood: Man Eaters: True Tales of Animals Stalking, Mauling, Killing, and Eating Human Prey, The Lyons Press; First edition 1. Oktober, 2000, ISBN 1-58574-197-3
  • Alex McCormick: The Mammoth Book of Man-Eaters: Over 100 Terrifying Stories of Creatures Who Prey on Human Flesh, Carroll & Graf, Juli 2003, ISBN 0-7867-1170-1 (behandelt auch andere gefährliche Tiere)

Bären

  • Stephen Herrero: Bear Attacks: Their Causes and Avoidance (revised edition), The Lyons Press 1. Mai 2002, ISBN 1-58574-557-X
  • Scott McMillion: Mark of the Grizzly: True Stories of Recent Bear Attacks and the Hard Lessons Learned, Falcon; First edition 1. April 1, 1998, ISBN 1-56044-636-6
  • Larry Mueller, Marguerite Reiss: Bear Attacks of the Century: True Stories of Courage and Survival, 2005, ISBN 1-59228-270-9

Tiger

  • Jim Corbett: Man-Eaters of Kumaon (Oxford India Paperbacks), Oxford University Press, USA, 11. April 1993), ISBN 0-19-562255-3
  • Werner Fend: Ich jagte Menschenfresser (Delphin Verlag 1983), ISBN 3-7735-5165-7

Löwen

  • John Henry Patterson: The Man-Eaters of Tsavo, ISBN 1-4209-2387-0
  • Bruce D. Patterson: The Lions of Tsavo: Exploring the Legacy of Africa's Notorious Man-Eaters, McGraw-Hill; 1 edition 22. Januar 2004, ISBN 0-07-136333-5

Leoparden

  • Jim Corbett (Autor), Raymond Sheppard (Illustrator): The Man-eating Leopard of Rudraprayag (Oxford India Paperbacks), Oxford University Press, USA; New Edition 17. März 1989, ISBN 0-19-562256-1

Weblinks

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