Natriumsulfid


Kristallstruktur
Struktur von Natriumsulfid
Na+: __  /  S2-: __
Kristallsystem

Antifluorit (kubisch)

Raumgruppe

$ Fm{\bar {3}}m $[1]

Allgemeines
Name Natriumsulfid
Andere Namen
  • Schwefelnatrium
  • Dinatriumsulfid
  • Sulfigran
  • Natriummonosulfid
Verhältnisformel Na2S
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser, hygroskopischer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 1313-82-2
  • 27610-45-3 (als Hydrat)
  • 1313-83-3 (als Pentahydrat)
  • 1313-84-4 (als Nonahydrat)
PubChem 14804
Wikidata [[:d:Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 865: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)|Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 865: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)]]
Eigenschaften
Molare Masse 78,05 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 1,86 g·cm−3 (14 °C)[2]
  • 1,43 g·cm−3 (als Nonahydrat)[3]
Schmelzpunkt

1180 °C[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (188 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​311​‐​314​‐​400
EUH: 031
P: 301+310​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​361​‐​405​‐​501 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumsulfid, Na2S ist ein Salz des Schwefelwasserstoffs H2S, einer sehr schwachen Säure.

Gewinnung und Darstellung

Schwefelhaltige Substanzen (z. B. Natriumsulfat) werden durch Glühen von Holzkohlepulver und Soda zu Natriumsulfid reduziert. Es entsteht auch beim Einleiten von Schwefelwasserstoff in Natronlauge. Im Exsikkator über Schwefelsäure oder Phosphorsäure kann der Wassergehalt auf 4 Prozent gesenkt werden. Der restliche Wasseranteil kann nur durch Erhitzen auf 700 °C in Wasserstoff entfernt werden.[5]

Im Labor kann das wasserfreie Salz durch Reduktion von Schwefel mit Natrium in wasserfreiem Ammoniak hergestellt werden.[6]

$ \mathrm {2\ Na+S\rightarrow Na_{2}S} $

Eigenschaften

Natriumsulfid-Plättchen

Natriumsulfid ist im reinen Zustand ein farbloser kristalliner Feststoff, der nach faulen Eiern riecht und als Nonahydrat Na2S · 9 H2O vorliegt. Die wasserfreie Variante ist geruchlos. Bei Berührung mit Säure (auch Kohlenstoffdioxid CO2, in der Atemluft) wird der giftige und brennbare Schwefelwasserstoff (Geruch!) freigesetzt. Fein verteiltes, kristallwasserfreies, Natriumsulfid kann sich an der Luft selbst entzünden, es reagiert heftig mit Oxidationsmitteln wie Kaliumpermanganat oder Kaliumdichromat. Es ist gut in Wasser löslich, die Lösung reagiert stark alkalisch und ist sehr ätzend. Die Hydrate des Natriumsulfids sind nicht brennbar, verlieren aber beim Erhitzen das gebundene Wasser. Bei längerer Lagerung färbt sich die Substanz durch langsame Reaktion mit Wasser gelblich.

Verwendung

Natriumsulfid wird u. a. in der Gerberei als Enthaarungsmittel, im Bergbau zur Erzflotation, in der organischen Chemie als Reduktionsmittel, in der Abwasserbehandlung zur Schwermetallfällung sowie zur Herstellung von Schwefelfarbstoffen verwendet. Weiterhin dient es zum Färben von Glas, zur Entfernung von NOx (Stickoxiden) aus Abgasen und zum Holzaufschluss. In der Schwarz/Weiß-Fotografie und Lithographie wird es in der Dunkelkammer zur Schwefeltonung (Sepia-Tonung) eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. Eduard Zintl, A. Harder, B. Dauth: Gitterstruktur der oxyde, sulfide, selenide und telluride des lithiums, natriums und kaliums. In: Zeitschrift für Elektrochemie und Angewandte Physikalische Chemie. 1934, 40, S. 588–93.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Eintrag zu Natriumsulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
  4. 4,0 4,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  5. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 358-60.
  6. J.-H. Also, P. Boudjouk: Hexamethyldisilathiane. In: Inorganic Syntheses. 1992, 29, S. 30, doi:10.1002/9780470132609.ch11.

Die News der letzten Tage