Speikobra


Südafrikanische Speikobra (Hemachatus haemachatus)
Rote Speikobra (Naja pallida)

Als Speikobras werden eine Reihe von Giftnattern bezeichnet, die ihr Gift zur Verteidigung durch plötzliche kräftige Muskelkontraktion aus den Giftdrüsen auspressen und so mehrere Meter weit verspritzen können. Hierzu sind die Giftzähne speziell angepasst, indem der Giftkanal am Ende einen scharfen Knick nach vorne macht und in einer winzigen Öffnung endet, die wie eine Düse fungiert. Beim Drohen stellen diese Schlangen den Kopf nicht waagrecht wie andere Kobras, sondern richten sich gezielt auf den Kopf des Gegners aus. Das Speien geschieht mit hoher Treffgenauigkeit. Gefährlich ist das Gift besonders dann, wenn es in die Augen gerät, wo es bis zur Erblindung führen kann. Zur Jagd injizieren Speikobras ihr Gift wie andere Giftschlangen auch durch einen Biss in das Beutetier.

Zu den Giftnattern mit dieser Verteidigungsstrategie gehören verschiedene Vertreter der Echten Kobras (Gattung Naja), zum Beispiel die Mosambik-Speikobra (Naja mossambica), die Afrikanische Speikobra (Naja nigricollis), die Rote Speikobra (Naja pallida), sowie die Südostasiatischen Speikobras N. sputatrix, N. siamensis, N. sumatrana, N. philippinensis und N. samarensis. Auch die Südafrikanische Speikobra, die eine eigene Gattung (Hemachatus) bildet, weist diese Verteidigungsstrategie auf. Daher sind Speikobras kein Taxon, sondern eine paraphyletische Gruppe.

Neben den Speikobras sind auch Schlangen aus der Familie der Vipern vereinzelt beim Giftspeien beobachtet worden, wie zum Beispiel die Gabunviper.

Quellen

  • Trutnau, L. Giftschlangen Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (1998) ISBN 3-8001-7371-9
  • Mattison, C. Die Schlangen Enzyklopädie, BLV Verlagsgesellschaft, München, 1999 ISBN 3-405-15497-9

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