Abdruck (Geologie)
Ein Abdruck im geologischen Sinne ist das Ergebnis einer Fossilisation und gehört zu den Spurenfossilien. Ein in einer früheren erdgeschichtlichen Zeit lebender Organismus hat damals seinen Körper in einem weichen Sediment abgedrückt. Der ursprüngliche Körper des Organismus wurde in der Zwischenzeit durch chemisch verursachte Auflösung zerstört. Die äußere Form des ursprünglichen Organismus hat sich in dem inzwischen verfestigten Sedimentgestein abgezeichnet.
Beispiel
Eine Sumpfschildkröte, die vor 50 Millionen Jahren lebte, starb und sank auf den Gewässergrund. Dort wurde bald Haut, Fleisch und andere Weichteile von Bakterien zersetzt. Übrig bleiben Skelett und Panzer, die zunehmend von Schlamm und herbeigeschwemmtem Sand bedeckt und schließlich luftdicht eingeschlossen wurden. Dadurch konnten sie nicht zerfallen und verwesen. Von Jahr zu Jahr nahmen die Ablagerungen, das Sediment, über dem eingeschlossenen Skelett zu. Aus dem Sediment entstand in Jahrmillionen schließlich Gestein. Im Verlauf dieser langen Zeit hatten sich jedoch die Bestandteile des Skeletts und des Panzers durch Sickerwasser im Gestein aufgelöst. An deren Stelle hatten sich Mineralsalze eingelagert. Auf diese Weise ist von dem ehemaligen Skelett und dem Panzer der Sumpfschildkröte ein naturgetreuer Abdruck entstanden.