Abwind
Abwind ist die Bezeichnung für einen Wind, der sich vom Standpunkt des Betrachters fortbewegt. Herrscht z. B. in einer Region vorwiegend Westwind und das Wohngebiet Musterwalde liegt östlich der Industrieanlage XYZ, dann kann man sagen, dass das Wohngebiet Musterwalde im Abwind der Industrieanlage XYZ liegt.
Ebenso sind Hangabwinde Winde, die sich am Hang abwärts vom Hang weg bewegen.
Die englische Bezeichnung downwash bezeichnet in der Luftfahrttechnik ebenfalls einen technischen Abwind, wie er von Flugzeugen und Hubschraubern erzeugt wird. Bei Hubschraubern wird dieser durch die sich drehenden Rotorblätter erzeugt und ist für die Umgebung bei Start und Landung sehr deutlich wahrnehmbar. Bei Flugzeugen wird dieser Luftstrom in Richtung Erdboden wegen der erforderlichen schnellen Vorwärtsbewegung in der Regel am Boden nicht wahrgenommen bzw. ein Aufenthalt auf der Startbahn eines Flugzeugs ist aus Sicherheitsgründen für Menschen nicht praktikabel. Bei Senkrechtstartern wirkt dagegen eine Düse nach unten, die den Abwind erzeugt. Aus dem Abwind erzeugt sich ein Gegenimpuls, der dafür sorgt, dass das jeweilige Luftfahrzeug sich vom Boden erheben kann und in der Luft bleibt.
Der technische Begriff tauchte auch im Rennsport auf. So war es für die Formel-1-Regeln ab dem Jahr 2008 im Gespräch, einen „CDG wing“, (engl. „Centerline Downwash Generating wing“, Abwind erzeugender Mittelachsenflügel) einzuführen. Damit sollte der Windschatten für den nachfolgenden Verkehr verbessert werden, um mehr Überholmöglichkeiten bzw. -manöver und damit mehr Spannung im Rennen zu erzeugen. Allerdings wurde diese Entwicklung nicht eingesetzt.