Amitostigma



Amitostigma

Amitostigma lepidum

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae
Gattung: Amitostigma
Wissenschaftlicher Name
Amitostigma
Schltr.

Amitostigma ist eine Gattung in der Familie der Orchideengewächse (Orchidaceae). 28 Arten dieser kleinen, krautigen Pflanzen sind in Ostasien beheimatet.

Beschreibung

Zu Amitostigma zählen ausdauernde krautige Pflanzen mit rundlichen Knollen als Überdauerungsorganen (Geophyten). Am Spross sitzen zwei Niederblätter und ein, selten zwei Laubblätter. Das Blatt ist länglich bis schmal oval, es endet spitz, der Blattgrund umfasst den Stängel.

Der endständige Blütenstand ist eine wenigblütige Traube. Die Blüten sind resupiniert, weiß, rosa bis purpurn, selten auch gelb gefärbt. Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die seitlichen Petalen und das dorsale Sepal bilden oft eine Haube über der Blüte. Die Lippe ist dreilappig, der Mittellappen häufig nochmals etwas eingeschnitten. Am Grund bildet die Lippe einen Sporn. Die Säule ist kurz, sie trägt das zweikammrige Staubblatt. Die zwei Pollinien sind von mehliger Konsistenz, in kleinen Teilstücken zusammenhaftend. Sie sitzen ohne deutlich ausgebildete Stiele (Caudiculae) direkt an den Klebscheiben (Viscidium). Diese sind von einer nur angedeutet ausgebildeten Tasche (Bursicula) umgeben. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt ist nur gering ausgebildet. Es weist seitlich zwei Anhängsel auf. An der Basis der Säule sitzen ebenfalls zwei Anhängsel, die mit der Lippe verwachsen sind.

Verbreitung

Amitostigma ist in Ostasien von den Kurilen im Norden über Japan, Korea und China bis nach Thailand und Vietnam im Süden verbreitet. Die „Flora of China“ listet 22 Arten, die in China vorkommen, davon 21, die dort endemisch sind.

Systematik und botanische Geschichte

Innerhalb der Orchideen wird die Gattung Amitostigma in die Untertribus Orchidinae eingeordnet. Die nächst verwandten Gattungen sind Neottianthe, Ponerorchis und Hemipilia.

Amitostigma wurde zunächst 1856 von Blume unter der Bezeichnung Mitostigma beschrieben. Der Name leitet sich von mitos, „Faden“ und stigma, „Narbe“ ab, da Blume die seitlichen Anhängsel der Säule als Erweiterung der Narbe interpretierte. Allerdings war dieser Name schon vorher von Joseph Decaisne für eine Gattung der Asclepiadaceae benutzt worden, so dass Schlechter die Gattung umbenannte. Er wählte die verneinende Vorsilbe a-, da er die Fortsätze als nicht der Narbe zugehörig, sondern als Staminodien interpretierte.

Folgende Arten werden zur Gattung Amitostigma gezählt:[1]

  • Amitostigma alpestre Fukuy.
  • Amitostigma amplexifolium Tang & F.T.Wang
  • Amitostigma basifoliatum (Finet) Schltr.
  • Amitostigma bidupense (Aver.) Aver.
  • Amitostigma bifoliatum Tang & F.T.Wang
  • Amitostigma capitatum Tang & F.T.Wang
  • Amitostigma dolichocentrum Tang, F.T.Wang & K.Y.Lang
  • Amitostigma faberi (Rolfe) Schltr.
  • Amitostigma farreri Schltr.
  • Amitostigma gonggashanicum K.Y.Lang
  • Amitostigma gracile (Blume) Schltr.
  • Amitostigma hemipilioides (Finet) Tang & F.T.Wang
  • Amitostigma keiskei (Finet) Schltr.
  • Amitostigma keiskeoides (Gagnep.) Garay & Kittr.
  • Amitostigma kinoshitae (Makino) Schltr.
  • Amitostigma lepidum (Rchb.f.) Schltr.
  • Amitostigma monanthum (Finet) Schltr.
  • Amitostigma papilionaceum Tang, F.T.Wang & K.Y.Lang
  • Amitostigma parciflorum (Finet) Schltr.
  • Amitostigma physoceras Schltr.
  • Amitostigma pinguicula (Rchb.f. & S.Moore) Schltr.
  • Amitostigma simplex Tang & F.T.Wang
  • Amitostigma tetralobum (Finet) Schltr.
  • Amitostigma thailandicum Seidenf. & Thaithong
  • Amitostigma tibeticum Schltr.
  • Amitostigma trifurcatum Tang, F.T.Wang & K.Y.Lang
  • Amitostigma wenshanense W.H.Chen, Y.M.Shui & K.Y.Lang
  • Amitostigma yueanum Tang & F.T.Wang

Belege

Die Informationen dieses Artikels stammen überwiegend aus:

  • Chen Xinqi, Stephan W. Gale, Phillip J. Cribb: Amitostigma. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. BD. 25. Orchidaceae (Draft). Missouri Botanical Garden Press, St. Louis 1994+ (Flora of China [abgerufen am 8. Juli 2009]).
  • K. Senghas (Hrsg.): Rudolf Schlechter: Die Orchideen. 3. Auflage. I/A. Paul Parey, 1992, ISBN 3-489-78622-X, S. 212–213.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 1). Band 2. Oxford University Press, New York und Oxford 2001, ISBN 0-19-850710-0, S. 427.

Des Weiteren werden zitiert:

Weblinks

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