Angiotensinogen


Angiotensinogen

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 452 aa; 49,8 kDa
Bezeichner
Gen-Namen AGT; ANHU; SERPINA8
Externe IDs OMIM: 106150 UniProtP01019   MGI: 87963
Vorkommen
Homologie-Familie HBG004233
Übergeordnetes Taxon Euteleostomi
Orthologe
Mensch Maus
Entrez 183
Ensembl ENSG00000135744
UniProt P01019
Refseq (mRNA) NM_000029
Genlocus Chr 1: 228.9 – 228.92 Mb
PubMed-Suche 183

Spezies2= ist definiert, es sind jedoch keine weiteren Angaben zu Spezies2 vorhanden.

Angiotensinogen ist ein Protein und Prohormon mit 452 Aminosäuren, das durch das Enzym Renin in das aus zehn Aminosäuren bestehende Peptid Angiotensin I umgewandelt wird (sogenannte posttranslationale Modifikation); daraus wiederum können weitere Teilpeptide produziert werden, die jeweils spezifische biologische Funktionen besitzen.

Angotensinogen wird in der Leber gebildet und zirkuliert im menschlichen Blutplasma. Bei der elektrophoretischen Auftrennung der Serumeiweiße wandert es in der α2-Globulin-Fraktion mit.

Angiotensinogen ist somit ein Präkursor-Protein des für die Blutdruckregulation wichtigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS).

Die Primärstruktur des humanen Angiotensinogen besteht aus 452 Aminosäuren mit einem Molekülmasse von 49.761 Da.[1] Das Gen liegt auf dem langen Arm von Chromosom 1. Das Dekapeptid Angiotensin I wird aus Angiotensinogen durch enzymatische Abspaltung der N-terminalen zehn Aminosäuren mittels Renin gebildet.

Angiotensinogen wurde bei der Maus erstmals 1983 durch Ohkubo et al. und beim Menschen erstmals 1984 durch Kageyama et al. beschrieben.[2][3]

Teilpeptide

        10         20         30         40         50                  485
MRKRAPQSEM APAGVSLRAT ILCLLAWAGL AAGDRVYIHP FHLVIHNEST ... ALHFLGRVAN PLSTA
        (Signalpeptid)              DRVYIHP FHLVIHNEST ... ALHFLGRVAN PLSTA
                                    DRVYIHP FHL   Angiotensin-I (1-10)
                                    DRVYIHP FH    Angiotensin-1-9
                                    DRVYIHP F     Angiotensin-II (1-8)
                                    ARVYIHP F     Angiotensin-A
                                     RVYIHP F     Angiotensin-III (2-8)
                                      VYIHP F     Angiotensin-IV (3-8)
                                    DRVYIHP       Angiotensin-1-7[1]

Zunächst wird nach der Translation und dem Transport zur Leberzellenmembran das Signalpeptid von der Proteinkette entfernt und das entstehende Angiotensinogen ins Plasma ausgeschüttet. Renin spaltet Angiotensin-I ab. Angiotensin-konvertierendes Enzym (ACE) spaltet Angiotensin-II von Angiotensin-I ab. Angiotensin-III und -IV können aus -I und -II entstehen. ACE2 spaltet Angiotensin-II und erzeugt A.-1-7, das auch mithilfe von Neprilysin aus A.-I entstehen kann. ACE2 erzeugt außerdem A.-1-9 aus A.-I.[1]

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 UniProt P01019
  2. Ohkubo, H. et al. (1983): Cloning and sequence analysis of cDNA for rat angiotensinogen. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. Bd. 80, S. 2196-2200. PMID 6572971
  3. Kageyama, R. et al. (1984): Primary structure of human preangiotensinogen deduced from the cloned cDNA sequence. In: Biochemistry. Bd. 23, S. 3603-3609. PMID 6089875

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