Argo (Programm)


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Schematischer Schnitt durch eine Argo-Sonde. Höhe rund 2 m. Im oberen Drittel befinden sich die Mess- und Kommunikationseinrichtungen. Die horizontale Scheibe dient der Stabilisierung. Rot das System zur Auftriebssteuerung. Die dunklen Zylinder im unteren Drittel sind die Batterien.

Argo ist ein internationales ozeanographisches Beobachtungssystem der Weltmeere, das sich auf eine Flotte von etwa 3255 robotischen Treibbojen (Sonden) verschiedener Baureihen zur Datengewinnung stützt.

Die Sonden messen den Salzgehalt und die Meerestemperatur in Tiefen von bis zu zwei Kilometern und übertragen diese per Satellit. Durch Positionsangaben werden auch Daten über Meeresströmungen gewonnen. Manche Baureihen erfassen auch weitere Daten, zum Beispiel den Sauerstoffgehalt des Wassers. Die gesammelten Daten sind im Internet frei einsehbar.

Das Argo-Programm ist ein Gemeinschaftsprojekt von Forschungseinrichtungen aus 26 Staaten. Die USA finanzieren etwa die Hälfte des Projektes, gefolgt von Japan, Deutschland, Frankreich, Australien, Südkorea und dem UK.

Funktionsweise

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Karte des Argo-Netzwerkes im April 2009

Die Bojen haben einen zehntägigen Messzyklus. Dabei treibt eine Boje rund neun Tage lang in einer Tiefe von 1000 m. Am zehnten Tag sinkt sie auf 2000 m ab, um danach an die Oberfläche aufzusteigen. Die während des Aufstiegs ermittelten, über der Wassertiefe aufgetragenen Messdaten werden durch die satellitengestützten Kommunikationssysteme Argos, bei neueren Baureihen auch Iridium übertragen, und der Messzyklus beginnt von neuem.

Das Argo-Programm ergänzt mit seinen Unterwassermessungen den ozeanographischen Satelliten Jason, der Daten über die Topographie, also die Oberfläche der Weltmeere sammelt.

Die optimale Lebensdauer einer Argo-Sonde beträgt etwa fünf Jahre, wobei meist die Batterielebensdauer den limitierenden Faktor darstellt. Die Bojen können am Ende ihrer Lebensdauer nicht geborgen werden. Sie sinken dann entweder auf den Meeresgrund oder werden irgendwo ans Ufer geschwemmt. Zur Aufrechterhaltung des Argo-Netzes, das Ende 2007 erstmals sein Soll von 3000 Bojen erreichte, müssen daher jährlich rund 750 neue Bojen ausgebracht werden.

Die Regulierung des Auftriebs der Sonden erfolgt durch die hydraulische Expansion einer Kunststoffblase.

Die gesammelten Daten sind frei und in Echtzeit im Internet zugänglich. Der Zugang erfolgt über OPeNDAP.

Siehe auch

Weblinks