Asant
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Asant | ||||||||||||
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Asant (Ferula assa-foetida) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ferula assa-foetida | ||||||||||||
L. |
Asant (Ferula assa-foetida), auch bekannt als Stinkasant (hindi: हिंग Hing, urdu: Hei-ng) oder Teufelsdreck,[1] ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Das Verbreitungsgebiet reicht vom Iran, Afghanistan, Russland bis ins westliche Pakistan.[2]
Beschreibung
Der Asant wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 2 bis zu 3 Meter. Es wird eine dicke Pfahlwurzel gebildet. Die großen Laubblätter sind zweifach gefiedert. Die flaumig behaarten Teilblättchen sind länglich und stumpf mit glattem Rand.[2]
Der dicht flaumig behaarte, doppeldoldige Blütenstand ist kompakt. Die haltbaren Kronblätter sind weißlich-gelb. Die Frucht ist mit einer Länge von etwa 1 cm und einer Breite von etwa 0,8 cm breit länglich bis fast kugelig mit Flügeln die fast so breit sind wie die Samen.[2]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Ferula assa-foetida erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 248.[3]
Nutzung
Asant liefert beim Einschneiden des freigelegten, etwa 15 cm dicken „Wurzelstocks“ ein stark nach Knoblauch schmeckendes Gummiharz. Es wird in Afghanistan, Pakistan, im Iran und in Indien als Gewürz benutzt, vor allem aber in der indischen Küche.
Die Asant-Droge besteht zu 24 bis 65 % aus Harz. Der Harzanteil ist z. T. für den bitteren, beißenden Geschmack und den sehr unangenehmen Geruch verantwortlich, der sich allerdings bei Verwendung in einen Geruch ähnlich dem von Zwiebeln und Knoblauch ändert. Das ätherische Öl, das etwa 6–20 % ausmacht, enthält schwefelhaltige Aromakomponenten.
Asant ist magenberuhigend und wirkt gegen Blähungen, sodass es vor allem bei Bohnengerichten Verwendung findet. Dabei wird es nur in sehr geringen Mengen verwendet und in der Regel als Klumpen unter den Deckel des Kochgeschirrs geklebt, wo es sein Aroma entfalten kann. In geriebener Form kann es auch direkt den Speisen beigegeben werden.
Der aus den Wurzeln austretende Milchsaft wird an der Sonne getrocknet und verharzt. Dabei verfärbt er sich rotbraun.[4] Die „Ernte“ des Saftes zieht sich über 2-3 Monate hin und ergibt Ausbeuten von etwa 1 kg pro Pflanze.
Asant ist besonders beliebt bei indischen Brahmanen, denen der Genuss von Zwiebeln und Knoblauch auch aufgrund ihrer angeblichen aphrodisierenden Wirkung verboten ist.
Das getrocknete Gummiharz des Asant war als Asa foetida über Jahrhunderte fester Bestandteil des Arzneischatzes in Europa, dem Nahen Osten, Persien und Indien. Noch das Deutsche Arzneibuch 6 aus dem Jahre 1926 führt Asa foetida und liefert die entsprechenden Prüfvorschriften. Neben der pharmazeutisch-medizinischen Verwendung war der Asant darüber hinaus in Volksglauben und volkstümlichem Heilwissen verankert.[5] Zur medizinischen Anwendung kamen neben der rohen Droge Asa foetida das entsprechende Asa foetida-Öl und Alkoholauszüge; außerdem wurde das Gummiharz als Räucherdroge verwendet. Indikationen für die Anwendung waren a) verschiedene Angst- und Nervenstörungen (Nervosität, Hysterie, Hypochondrie), b) krampfartige Magen-, Leber- und Galleleiden, c) Impotenz und reduzierter sexueller Antrieb. Entsprechend war Asant vorwiegend als Nerven- und Beruhigungsmittel sowie als gastrointestinales Spasmolytikum verbreitet. Seit dem Altertum galt Asa foetida außerdem als Aphrodisiakum und wurde über Jahrhunderte in der Liebesmagie eingesetzt.
Siehe auch
Liste der Küchenkräuter und Gewürze
Einzelnachweise
- ↑ vgl. exemplarisch: Gerd und Marlene Haerkötter: Hexenfurz und Teufelsdreck. Liebes-, Heil- und Giftkräuter: Hexereien, Rezepte und Geschichten, 4. Aufl. Frankfurt am Main 1987
- ↑ 2,0 2,1 2,2 E. Nasir: Umbelliferae in der Flora of Pakistan Ferula assa-foetida - Online.
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
- ↑ Johann Daniel Friedrich Rumpf, Carl Lang, Neue Bilder Gallerie für junge Söhne und Töchter zur angenehmen und nützlichen Selbstbeschäftigung aus dem Reiche der Natur, Kunst, Sitten, und des gemeinen Lebens
- ↑ M. Smollich: Die Arzneidroge Asa foetida – ein historisches Nervenmittel und Aphrodisiakum. GRIN 2009 ISBN 978-3-640-26174-1