Astern
Astern | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Berg-Aster (Aster amellus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aster | ||||||||||||
L. |
Die Astern (Aster) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die lateinische Ableitung des Gattungsnamens ist astrum, was Stern, Gestirn bedeutet, und bezieht sich auf die strahlenförmige Anordnung der Strahlen- beziehungsweise Zungenblüten. Einige Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Die Tribus Astereae wurde neu geordnet, so dass heute die Gattung Aster einen völlig anderen Umfang als früher hat und nur noch Arten der Alten Welt zur Gattung gerechnet werden.
Beschreibung
Aster-Arten sind meist ausdauernde, manchmal auch ein- oder zweijährige, krautige Pflanzen, selten Halbsträucher oder Sträucher, und erreichen Wuchshöhen von 3 cm bis 3 m. Oft haben sie Rhizome. Die wechselständigen Laubblätter können gestielt oder ungestielt sein. Die Blattränder können glatt oder gezähnt sein. Oft stehen die Blätter sowohl in grundständigen Rosetten (Rosettenblätter, Grundblätter) als auch wechselständig angeordnet am Stängel (Stängelblätter).
Die körbchenförmigen Blütenstände können einzeln oder zu mehreren an einem Stängel stehen. Die Blütenkörbchen, es sind Pseudanthien, also blütenökologisch „Blumen“, bestehen aus einem einreihigen (selten zweireihigen) Kranz aus meist 14 bis 55 (selten 100 bis 150) Zungenblüten (auch Strahlenblüten genannt) und dem Zentrum aus 20 bis über 100 meist gelben Röhrenblüten (auch Scheibenblüten genannt). Das Farbspektrum der Zungenblüten umfasst weiß, rosa, rot, blau und lila. Es werden Achänen meist mit einem Pappus gebildet.
Die Bezeichnung „Aster“ in Literatur und Symbolik
Gottfried Benn verwendete in seinem expressionistischen Gedicht Kleine Aster diesen Pflanzennamen, wobei man nicht weiß, ob er die Gattung Aster meinte oder eine der anderen Gattungen, die im Deutschen Astern genannt werden.
Die Bezeichnung „Aster“ ist ein Symbol der Traumdeutung und wird in der Deutung je nach Farbe unterschieden.
Systematik
Diese nach alter Systematik aus etwa 500 bis 600 Arten bestehende Gattung hatte eine Verbreitung in Eurasien, Afrika und vor allem Amerika.
Neue Erkenntnisse haben gezeigt, dass die nordamerikanischen Arten der Gattung mit den eurasischen nicht näher verwandt sind, sondern mit weiteren Gattungen – wie den Berufkräutern (Erigeron) und den Goldruten (Solidago) – aus Nordamerika eine zusammengehörige, monophyletische Gruppe bilden. G. Nesom (1994) schlug daraufhin eine Unterteilung in weitere Gattungen vor, die durch DNA-Analysen gestützt wird. Die nordamerikanischen Astern finden sich jetzt unter anderem in den Gattungen Eurybia und Symphyotrichum. Dabei sind auch häufig verwendete Gartenpflanzen wie Glattblatt-Aster (Symphyotrichum novi-belgii) und Raublatt-Aster (Symphyotrichum novae-angliae). Durch die große Bekanntheit der Bezeichnung Aster und die gleichlautenden deutschen und wissenschaftlichen Namen hat sich die neue Namensgebung bei Freizeit- und Erwerbsgärtnern noch nicht verbreitet durchgesetzt.
Arten (Auswahl)
Nach neuerer Auffassung gehören nur Arten der Alten Welt zur Gattung Aster:
Einige europäische Arten:
- Berg-Aster oder Kalk-Aster (Aster amellus) (Typusart der Gattung Aster)
- Aster × frikartii (A. amellus × A. thompsonii)
- Aster pyrenaeus
Eurasische Arten:
- Alpen-Aster, auch als Himalaya-Aster genannt, (Aster alpinus)
- Aster tataricus L. f.
Asiatische Arten:
- Aster ageratoides Turcz.:
- Aster ageratoides subsp. ageratoides
- Aster ageratoides subsp. leiophyllus
- Aster ageratoides subsp. ovatus
- Aster ageratoides var. semiamplexicaulus
- Aster dimorphophylla
- Aster diplostephoides
- Aster hispidus
- Aster iinumae
- Aster indicus
- Aster komonoensis
- Aster miqueliana
- Aster longipetiolata
- Aster marchandii
- Aster mongolicus
- Aster rugulosus
- Aster scabra
- Aster sohayakiensis
- Chinesische Frühsommer-Aster (Aster tongolensis Franch.)
- Aster taiwanensis
- Aster tongolensis
- Aster yakushensis
- Aster yunnanensis
Einzige Art, die in Nordamerika beheimatet ist und noch zur Gattung im neuerem Umfang gezählt wird:
- Aster culminis
Nicht mehr zur Gattung Aster s.str. gehören:
- Aster acuminatus → Oclemena acuminata
- Alpenmaßliebchen (Syn.: Aster bellidiastrum) → Bellidiastrum michelii
- Grau-Aster (Aster canus W. et K.) → Galatella cana
- Sommeraster (Syn.: Aster chinensis) → Callistephus chinensis
- Schleier-Aster (Syn.: Aster cordifolius) → Symphyotrichum cordifolium
- Aster divaricatus → Eurybia divaricata
- Aster dumosus → Symphyotrichum dumosum
- Kissen-Aster (Syn.: Aster dumosus-Hybr.) → Symphyotrichum dumosum-Hybr. = Symphyotrichum dumosum × Symphyotrichum novi-belgii
- Myrten- oder Erika-Aster (Syn.: Aster ericoides) → Symphyotrichum ericoides
- Aster laevis → Symphyotrichum laeve
- Lanzettblättrige Aster (Syn.: Aster lanceolatus) → Symphyotrichum lanceolatum (Willd.) Nesom
- Aster linariifolius → Ionactis linariifolia
- Gold-Aster (Syn.: Aster linosyris) → Galatella linosyris
- Aster nemoralis → Oclemena nemoralis
- Raublatt-Aster oder Neuengland-Aster (Syn.: Aster novae-angliae) → Symphyotrichum novae-angliae
- Glattblatt-Aster (Syn.: Aster novi-belgii) → Symphyotrichum novi-belgii
- Kleinblütige Aster (Syn.: Aster parviflorus) → Machaeranthera parviflora Gray
- Aster pilosus → Symphyotrichum pilosum
- Aster ptarmicoides → Oligoneuron album
- Aster savatieri → Gymnaster savatieri
- Aster sibiricus → Eurybia sibirica
- Strand-Aster (Syn.: Aster tripolium) → Tripolium pannonicum
Verweise
Einzelnachweise
Quellen
- Luc Brouillet: Aster in Flora of North America (engl.)
Weblinks
- Eintrag in der Digital Flora of Taiwan (englisch)
- Zum Tribus Astereae. (engl.)