Atchafalaya Basin


Das Atchafalaya Basin oder Atchafalaya Swamp ist der größte Sumpf der Vereinigten Staaten.

Es liegt im südlichen Zentrallouisiana, wo der Atchafalaya River in den Golf von Mexiko mündet und ist eine Kombination aus Feuchtgebieten und Flussdeltagebieten. Der Atchafalaya River ist als geographisches Becken einzigartig, weil er ein wachsendes Delta mit nahezu stabilen Feuchtgebieten bildet.

Geografische Merkmale

Ein Sumpf im Atchafalaya Basin

Für das Atchafalaya Basin mit dem umgebenden flachen Einzugsbereich des Flusses sind die Altarme, Sumpfzypressen und die Marsch, die das Brackwasser aufnimmt, charakteristisch. Es endet in der Schlickgrasmarsch an der Küste des Golf von Mexiko und umfasst den Lower Atchafalaya River, den Wax Lake Outlet, die Atchafalaya Bay und den Atchafalaya River sowie die Schiffahrtskanäle Bayous Chene, Boeuf und Black.

Das Becken, das stets auch von schweren Überflutungen betroffen ist, ist nur spärlich bewohnt. Es ist ungefähr 32 km breit und 240 km lang. Mit einer Fläche von 2.410 km² ist es die größte Sumpf-Wildnis der USA und umfasst national bedeutsame weite Flächen von Laubgehölzen am unteren Flusslauf, sowie Sümpfe, Altarme und Stauwasserseen. Die wenigen Straßen verlaufen über Deiche. Die Interstate 10, die das Becken auf erhöhten Pfeilern von Maringouin nach Henderson überquert, verläuft über eine 29.290 m lange Brücke. Das Atchafalaya National Wildlife Refuge wurde 1984 zum Schutz der Pflanzengesellschaften, der gefährdete Tierarten und der Wasservögel und Zugvögel eingerichtet.

Geologie des Beckens

Das Atchafalaya Basin war zeitweise der Hauptarm des Mississippi River, bevor sich ein neues Deltagebiet des Flusses in der Folge menschlicher Eingriffe in das Ökosystem ausbildete und der Mississippi sich seit dem frühen 20. Jahrhundert einen neuen Hauptarm schuf. Das Wassers des Mississippi wird in den Atchafalaya River und die Old River Control Structure abgeleitet.

siehe auch Atchafalaya River

Die Marsch und das überschüssige Flusswasser

Luftbild des Big Island Mining Project-Restaurationsgebiets im Atchafalaya Bay

Wie die Wasserfluten entlang des Mississippis zu bändigen sind, wurde zu einer Streitfrage in den jüngsten Jahrzehnten. Es wird jetzt vermutet, dass die Kanalisation des Flusses und die abnehmende Verschlickungsrate der umgebenden Salzwiesen mit der zunehmenden landwirtschaftlichen Nutzung des Bayou Country-Gebiets durch die wachsende Bevölkerung, zusammenhängen. Der US Geological Survey (USGS) berichtet, dass jedes Jahr über 75 km² Land an das Meer verloren gehen.

Durch die Abnahme der Verschlickungsrate und die abnehmende Wasserbewegung wurde die Eindämmung der Altarme und die Anlegung von Schleusen durch das US Army Corps of Engineers nötig. Der Bau eines Deichs entlang des Atchafalaya Basin trug zur Abtrennung des Sumpfes vom Fluss bei, was die Aufnahme überschüssigen Wassers durch die benachbarten Feuchtwiesen zum Stillstand brachte. Dadurch wurde die Sauerstoffaufnahme des Flusswassers reduziert , wodurch die Farbe des Wassers braun zu schwarz wechselte.

Die litoralen Salzwiesen formen eine Pufferzone, die die ganze Küste von Louisiana vor den Auswirkungen der Hurrikane im Golf von Mexiko schützt und die begleitenden Sturmfluten zerstreut. Die Marsch entsteht durch die Wiederauffüllung mit abgesetztem Schluff, der sich jetzt über die scharfe Kante des Kontinentalschelfs in den künstlich kanalisierten Fluss des Mississippis absetzt. Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts baggerte die Ölindustrie tiefe Kanäle in die Marsch, um Schleppkähne als Plattformen bewegen zu können. Die scharfe Kante zerbröckelte weiter und es entstanden breite, flache Kanäle in den Salzwiesen.

Literatur

Das Verschwinden des Deltalandes betrachten viele Umweltaktivisten als eine der bedeutendsten ökologischen Gefahren in den Vereinigten Staaten. Der Verlust des Deltas wurde vom Autor Mike Tidwell 2003 in seinem Buch Bayou Farewell: The Rich Life and Tragic Death of Louisiana's Cajun Coast (Pantheon Books, März 2003) diskutiert[1].

Weblinks

Einzelnachweise