Barbasco



Barbasco
Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Millettieae
Gattung: Deguelia
Art: Barbasco
Wissenschaftlicher Name
Deguelia utilis
(A.C.Sm.) A.M.G.Azevedo

Barbasco (Deguelia utilis, Syn.: Derris nicou auct., Derris utilis (A.C.Sm.) Ducke, Lonchocarpus nicou auct., Lonchocarpus utilis A.C.Sm.) ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Teile der Pflanze werden als Insektizid oder von indigenen Völkern Südamerikas als Fischgift eingesetzt. Der aktive Wirkstoff heißt Rotenon.

Beschreibung

Es ist ein Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von 3 bis 15 Metern erreicht. Barbasco bildet eine Pfahlwurzel aus, von der sich viele kleinere Nebenwurzeln zu einem Wurzelballen lateral abzweigen. Die dunkelgrünen, gefiederten Laubblätter sind meist aus fünf oder sieben, selten neun Fiederblättchen zusammengesetzt. Die Mittelrippe ist zur Basis hin verdickt. Nebenblätter sind vorhanden.

Die purpurnen Blüten sind in dichten Blütenständen angeordnet. Jede einzelne Blüte besteht aus fünf Kronblättern mit einem kleinen Fruchtknoten. Es werden kleine, spitze, abgeflachte, rötliche Hülsenfrüchte gebildet, die drei bis vier Samen enthalten.

Vermehrung

Die Art ist in der Lage sich sowohl vegetativ wie auch generativ zu vermehren. Fällt ein Zweigstück zu Boden, der mindestens drei vollständige Knoten enthält, treibt dieser aus. Diese Art der Fortpflanzung findet weit häufiger statt als die generative Vermehrung über Samen.

Verbreitung

Die Art benötigt einen lockeren und durchlässigen sandigen Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 7. Der Niederschlag sollte zwischen 1.800 und 3.500 mm pro m² liegen und die durchschnittliche Temperatur zwischen 23 und 26 °C schwanken. Das Verbreitungsgebiet reicht von Höhenlagen um 1.800 m bis zu 3.500 m NN.

Barbasco findet sich in Südamerika zwischen dem Äquator und dem 12º 50' südlicher Breite in montanen, tropischen und subtropischen Gebieten, vor allem in Peru und Surinam. In Peru finden sich die größten Vorkommen in den Regionen Loreto, San Martín, Ucayali, Huánuco, Pasco, Junín, Ayacucho, Apurímac, Cusco und in Madre de Dios.

Kultur

Die Barbasco-Wurzeln sind stark giftig; der Hauptwirkstoff ist Rotenon, das für Fische aber deutlich giftiger ist als für Säugetiere. Traditionell werden die Wurzeln von indigenen Völkern Südamerikas als Fischgift oder Pfeilgift eingesetzt. Heute ist der Stoff als Insektizid und in der chemisch-pharmazeutischen Industrie von Bedeutung.

Bereits in den 1930ern wurde begonnen, Barbasco zu kultivieren. 1946 betrug die Produktion in Peru bereits über 5 Kilotonnen. In den 1950ern wurde Barbasco vom synthetisch herstellbaren Insektizid DDT vollkommen verdrängt und die Produktion brach zusammen. Nach dem Verbot von DDT in den 1970ern begann 1981 wieder der Anbau von Barbasco. Heute ist die Art die Hauptkonkurrenzanbaupflanze zum Cocastrauch, da beide Pflanzen ähnliche Ansprüche haben. Als Leguminose ist die Art in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden anzureichern.

Literatur

  • Marisel Allende Barchi, María Eugenia Terrazas Milla und Claudia María Zanatti Wagner: Estudio de pre-factibilidad para la exportación de barbasco (Lonchocarpus nicou) en polvo al mercado francés. Diplomarbeit an der Universidad Nacional Agraria La Molina (Peru), 2000

Weblinks