Barkeria



Barkeria

Barkeria spectabilis

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Epidendreae
Untertribus: Laeliinae
Gattung: Barkeria
Wissenschaftlicher Name
Barkeria
Knowles & Westc.
Blüte und Knospen von Barkeria lindleyana

Die Gattung Barkeria aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) umfasst 15 Pflanzenarten, die alle in Mittelamerika vorkommen. Die Pflanzen wachsen meist epiphytisch oder an Felsen.

Beschreibung

Alle Arten dieser Gattung bilden an einem kriechenden Rhizom in kurzem Abstand Pseudobulben. Diese sind lang und zigarrenförmig, sie bestehen aus mehreren Internodien. Rhizom und Spross sind von häutigen Niederblättern umgeben. Im oberen Bereich der Pseudobulben sitzen verteilt zwei bis sieben, gelegentlich bis zu zwölf, zweizeilig angeordnete Laubblätter. Die Blätter sind lang-oval, fleischig, in der Knospe längs der Mittelrippe gefaltet. Die Pflanzen sind - bedingt durch eine Trockenperiode in ihrer Heimat - meist laubabwerfend.

Der Blütenstand ist eine Traube oder wenig verzweigte Rispe; er erscheint an der Spitze der Sprosse. Die resupinierten Blüten sind generell rosa gefärbt, gelegentlich weiß, mit kontrastreicher roter und gelber Zeichnung auf der Lippe. Sie messen etwa 1,5 Zentimeter Durchmesser bei Barkeria shoemakeri und bis zu acht Zentimeter Durchmesser bei Barkeria spectabilis. An einem Blütenstand befinden sich bei Barkeria uniflora nur ein bis drei Blüten, während es bei Barkeria palmeri bis zu 100 sein können. Die Sepalen und Petalen sind annähernd gleich geformt - lanzettlich und zugespitzt. Die Lippe ist ungelappt mit einem zentralen, oft gelben Kallus. Auch im ultravioletten Licht - sichtbar für Insekten - weist die Lippe eine kontrastreiche Zeichnung auf. Die geflügelte Säule ist an der Basis mit der Lippe verwachsen oder komplett frei. Das Rostellum sitzt im Unterschied zu Epidendrum quer zur Achse der Säule und hinterlässt bei Entfernung keinen Hohlraum. Das Staubblatt enthält vier Pollinien.

Verbreitung

Die Arten der Gattung Barkeria kommen von Mexiko bis Panama vor. Sie wachsen dort als Epiphyten oder Lithophyten in periodisch trockenen Wäldern in Höhenlagen von 200 bis 2000 Meter.

Kultur

Arten der Gattung Barkeria finden sich vergleichsweise häufig in Kultur, ebenso wie Hybriden mit anderen Arten verwandter Gattungen. Generell benötigen die Pflanzen während der Wachstumsperiode viel Licht, Luftfeuchtigkeit und gute Wasserversorgung bei schnell trocknendem Wurzelraum. Während der Ruhezeit muss das Substrat trocken bleiben.

Systematik

Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Barkeria in die Tribus Epidendreae und dort in die Subtribus Laeliinae eingeordnet. Barkeria ist nah verwandt mit Epidendrum, Oerstedella, Caularthron und Orleanesia.[1]

Es wurden folgende 15 Arten in dieser Gattung beschrieben:[2]

  • Barkeria barkeriola Rchb.f., westliches Mexiko
  • Barkeria dorotheae Halb., Mexiko
  • Barkeria fritz-halbingeriana Soto Arenas, Oaxaca
  • Barkeria lindleyana Bateman ex Lindl.
    • Barkeria lindleyana subsp. lindleyana, Costa Rica, Guatemala, El Salvador, Honduras
    • Barkeria lindleyana subsp. vanneriana (Rchb.f.) Thien, Mexiko
  • Barkeria melanocaulon A.Rich. & Galeotti, Oaxaca
  • Barkeria naevosa (Lindl.) Schltr., Oaxaca, Guerrero
  • Barkeria obovata (C.Presl) Christenson, großes Verbreitungsgebiet von Mexiko bis Panama
  • Barkeria palmeri (Rolfe) Schltr., Mexiko
  • Barkeria scandens (Lex.) Dressler & Halb., Mexiko
  • Barkeria schoemakeri Halb., Mexiko
  • Barkeria skinneri (Bateman ex Lindl.) Paxton, Mexiko und Guatemala
  • Barkeria spectabilis Bateman ex Lindl., südliches Mexiko, El Salvador, Guatemala und Nicaragua
  • Barkeria strophinx (Rchb.f.) Halb., Michoacán
  • Barkeria uniflora (Lex.) Dressler & Halb., Mexiko
  • Barkeria whartoniana (C. Schweinf.) Soto Arenas, Oaxaca

Historisches

Die Gattung Barkeria wurde 1838 von Knowles und Westcott erstmals beschrieben und zu Ehren des Pflanzenimporteurs George Barker aus Springfield, England, benannt, der die der Beschreibung zugrunde liegenden Exemplare aus Mexiko eingeführt hatte.[3]

Belege

  • Carl L. Withner (1998): The Cattleyas and their relatives. Bd. 5, S. 17ff. Timber Press, Portland, Oregon ISBN 0-88192-456-3
  • Jürgen Röth (1983): Orchideen. S. 131f. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin.

Einzelnachweise

  1. Cássio van den Berg et al (2000): A phylogenetic analysis of Laeliinae (Orchidaceae) based on sequence data from internal transcribed spacers (ITS) of nuclear ribosomal DNA. Lindleyana 15(2): 96–114. Online, abgerufen am 14. Dezember 2007
  2. R. Govaerts: World Checklist of Barkeria. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Online, abgerufen am 15. Februar 2008
  3. Barker als Gärtnereibesitzer

Weblinks

Commons: Barkeria – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien