Beutelratten
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Beutelratten | ||||||||||||
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Nordopossum (Didelphis virginiana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Didelphimorphia | ||||||||||||
Gill, 1872 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Didelphidae | ||||||||||||
Gray 1821 |
Die Beutelratten (Didelphidae) sind eine Familie der Beutelsäuger und die einzigen Vertreter der Ordnung Didelphimorphia. Sie sind die artenreichste Beuteltiergruppe außerhalb Australiens und leben auf dem amerikanischen Kontinent. Im englischen Sprachgebrauch und manchmal auch im deutschen werden die Beutelratten Opossums genannt, im strengen Sinn werden aber nur Tiere der Gattung Didelphis als Opossums bezeichnet.
Körperbau
Äußerlich sind viele Beutelratten Mäusen oder Ratten ähnlich, sind mit jenen aber nicht näher verwandt. Ihr Körper ist 8 bis 50 Zentimeter lang, das Gewicht variiert zwischen 13 Gramm und über 5 Kilogramm bei den Opossums. Das Fell ist meist dicht, wollig, kurz und recht unterschiedlich gefärbt. Der Schwanz übertrifft meist den Körper an Länge und kann bei vielen Arten als Greifschwanz verwendet werden. Die Beine sind eher kurz, alle vier Füße enden in fünf Zehen, wobei die große Zehe der Hinterbeine den anderen Zehen gegenübergestellt werden kann. Bis auf die große Zehe der Hinterbeine tragen alle Zehen Nägel.
Der Kopf ist langgestreckt und spitz, die Ohren sind meist groß und rund. Alle Beutelratten haben 50 Zähne, die Zahnformel lautet 5/4-1/1-3/3-4/4.
Verbreitung
Beutelratten bewohnen ganz Mittel- und Südamerika, eine Art, das Nordopossum hat seinen Lebensraum auf die USA und sogar das südliche Kanada ausgedehnt. Sie bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, von Regenwäldern bis zu Grasländern. Einige Arten, beispielsweise die Opossums, haben als Kulturfolger ihre Lebensweise dem Menschen angepasst und konnten auf diese Weise neue Lebensräume erschließen.
Lebensweise und Ernährung
Beutelratten sind vorwiegend nachtaktiv und leben als Einzelgänger. Viele Arten leben auf Bäumen, andere am Boden, eine Art, der Schwimmbeutler, ist an das Leben im Wasser angepasst.
Die Lebenserwartung der Beutelratten ist in der Regel gering und beträgt selten mehr als 2 bis 4 Jahre.
Beutelratten sind Fleisch- oder Allesfresser; kleinere Arten leben von Insekten, größere auch von kleineren Säugetieren und Vögeln. Auch Aas und pflanzliche Nahrung wie Früchte, Samen und Blätter stehen auf ihrem Speiseplan.
Fortpflanzung
Nur wenige Gattungen wie die Opossums oder der Schwimmbeutler haben einen Beutel, die anderen bestenfalls Hautfalten, in denen die fünf bis 27 Zitzen verborgen sind. Die Tragzeit der Beutelratten ist sehr kurz, oft nur 12 bis 14 Tage, und zählt somit zu den kürzesten aller Säugetiere. Die Wurfgröße ist generell hoch, und die Entwicklungszeit der Neugeborenen kurz. Die Lebenserwartung vieler Arten beträgt nur ein oder zwei Jahre.
Systematik
Die Beutelratten bilden zusammen mit den Mausopossums die Überordnung der Ameridelphia, die bis auf die Chiloé-Beutelratte alle Beutelsäuger des amerikanischen Kontinents umfassen. Allerdings sind die Ameridelphia vermutlich paraphyletisch, sodass die Beutelratten das Schwestertaxon aller übrigen Beutelsäuger bilden. In jüngster Zeit wurden einige neue Gattungen errichtet (Cryptonanus, Chacodelphys und Tlacuatzin), diese Änderungen sind noch nicht allgemein anerkannt, auch die Stellung von Hyladelphys kalinowskii ist umstritten.
Folgende rezente Gattungen werden heute unterschieden:
- Unterfamilie Wollbeutelratten (Caluromyinae)
- Wollbeutelratten (Caluromys)
- Binden-Wollbeutelratte (Caluromysiops irrupta)
- Buschschwanz-Beutelratte (Glironia venusta)
- Unterfamilie Eigentliche Beutelratten (Didelphinae)
- Chaco-Beutelratte (Chacodelphys formosa)
- Schwimmbeutler (Chironectes minimus)
- Cryptonanus
- Opossums (Didelphis)
- Gracilinanus
- Hyladelphys kalinowskii
- Patagonische Beutelratte (Lestodelphys halli)
- Dickschwanzbeutelratte (Lutreolina crassicaudata)
- Zwergbeutelratten (Marmosa)
- Schlankbeutelratten (Marmosops)
- Nacktschwanzbeutelratte (Metachirus nudicaudatus)
- Wollige Zwergbeutelratten (Micoureus)
- Spitzmausbeutelratten (Monodelphis)
- Vieraugenbeutelratten (Philander)
- Fettschwanzbeutelratten (Thylamys)
- Graue Zwergbeutelratte (Tlacuatzin canescens)
Entwicklungsgeschichtlich sind die Beutelratten oder nahe verwandte Gattungen schon seit der Kreidezeit belegt.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999. ISBN 0-8018-5789-9
- D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005. ISBN 0-8018-8221-4