Bifrenaria



Bifrenaria

Bifrenaria harrisoniae

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Maxillarieae
Untertribus: Lycastinae
Gattung: Bifrenaria
Wissenschaftlicher Name
Bifrenaria
Lindl.

Die Gattung Bifrenaria aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) umfasst 21 Pflanzenarten, die alle in Südamerika vorkommen. Die Pflanzen wachsen meist epiphytisch oder an Felsen. Aufgrund ihrer großen Blüten werden sie gelegentlich kultiviert.

Beschreibung

Alle Arten dieser Gattung bilden an einem kriechenden Rhizom in kurzem Abstand Pseudobulben. Diese sind im Querschnitt angedeutet viereckig mit mehreren seitlichen Graten; sie bestehen aus einem einzigen Internodium. An der Spitze der Pseudobulben sitzen je ein oder zwei Laubblätter. Die Blätter sind länglich-oval, oft mit langer, spitzer Blattspitze, an der Basis keilförmig in einen kurzen Blattstiel auslaufend.

Der Blütenstand erscheint seitlich aus der Basis der Pseudobulben und wächst aufrecht oder bogig übergeneigt. Er trägt je nach Art nur eine oder mehrere Blüten. Die resupinierten Blüten sind fleischig oder wachsartig und relativ groß. Die drei Sepalen sind annähernd gleich geformt, die beiden seitlichen sind miteinander und mit dem Fuß der Säule zu einer sackartigen Vertiefung verwachsen. Die Petalen sind ähnlich wie die drei äußeren Blütenblätter geformt, aber kleiner. Die Lippe ist dreilappig, an der Basis schmal und mit dem Säulenfuß verwachsen. Die zwei Seitenlappen stehen aufrecht, der mittlere Lappen ist oft behaart. Die leicht gebogene Säule ist an der Basis verlängert, dort ist die Lippe angewachsen („Säulen-Fuß“). Das Staubblatt sitzt terminal und ist gegenüber der Säulenachse hinabgebogen. Die zwei oder vier harten, gelben Pollinien sind über zwei separate Stielchen mit einem Haftorgan (Viscidium) verbunden.

Von einigen Arten ist bekannt, dass sie von Prachtbienen (Euglossini) bestäubt werden.

Verbreitung

Die Arten der Gattung Bifrenaria kommen im nördlichen Südamerika vom Golf von Mexiko im Norden bis nach Brasilien, Peru und Bolivien im Süden vor. Brasilien zählt die meisten Arten. Sie wachsen dort als Epiphyten in feuchten Wäldern in Höhenlagen von 200 bis 700 Meter.

Systematik

Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Bifrenaria in die Tribus Maxillarieae und dort in die Subtribus Lycastinae eingeordnet. Dressler nennt Horvatia, Rudolfiella, Teuschera und eventuell Xylobium als nahe verwandte Gattungen, die eine Gruppe bilden, die auch als Subtribus Bifrenariinae bezeichnet werden kann. Die Arten der Gattung Rudolfiella werden gelegentlich auch zur Gattung Bifrenaria gerechnet.

Es wurden folgende 21 Arten in dieser Gattung beschrieben:

  • Bifrenaria atropurpurea Lindl., Brasilien.
  • Bifrenaria aureofulva Lindl., Brasilien.
  • Bifrenaria calcarata Barb.Rodr., Brasilien.
  • Bifrenaria charlesworthii Rolfe, Brasilien.
  • Bifrenaria clavigera Rchb.f., Brasilien.
  • Bifrenaria grandis (Kraenzl.) Garay, Bolivien.
  • Bifrenaria harrisoniae (Hook.) Rchb.f., Brasilien.
  • Bifrenaria inodora Lindl., Brasilien.
  • Bifrenaria leucorhoda Rchb.f., Brasilien.
  • Bifrenaria longicornis Lindl., großes Verbreitungsgebiet im nördlichen Südamerika.
  • Bifrenaria mellicolor Rchb.f., Brasilien.
  • Bifrenaria racemosa (Hook.) Lindl., Brasilien.
  • Bifrenaria silvana V.P.Castro, Brasilien.
  • Bifrenaria stefanae V.P.Castro, Brasilien.
  • Bifrenaria steyermarkii (Foldats) Garay & Dunst., Venezuela, Guyana und nördliches Brasilien.
  • Bifrenaria tetragona (Lindl.) Schltr., Brasilien.
  • Bifrenaria tyrianthina (Lodd. ex Loudon) Rchb.f., Brasilien.
  • Bifrenaria venezuelana C.Schweinf., Süden Venezuelas und westliches Brasilien.
  • Bifrenaria verboonenii G.A.Romero & V.P.Castro, Brasilien.
  • Bifrenaria vitellina (Lindl.) Lindl., Brasilien.
  • Bifrenaria wittigii (Rchb.f.) Hoehne, Brasilien.

[1]

Kultur

Aufgrund der großen, farbigen Blüten sind die Pflanzen in Kultur zu finden. Sie werden bei Temperaturen von 15 bis 20 °C und relativ hell gehalten. Es gibt einige gezüchtete Sorten sowie Hybriden mit Lycaste-Arten.

Belege

  • C.H. Dodson, C.A. Luer (2005): Orchidaceae part 2 (Aa–Cyrtidiorchis). In: G. Harling, L. Andersson (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd. 76, S. 68ff. Botanical Institute, Göteborg University, ISBN 91-88896-51-X
  • Robert L. Dressler (1993): Phylogeny and Classification of the Orchid Family. S. 173. Cambridge University Press, ISBN 0-521-45058-6
  • Jürgen Röth (1983): Orchideen. S. 133f. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin.

Einzelnachweise

  1. R. Govaerts: World Checklist of Bifrenaria. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. www.kew.org abgerufen am 21. Februar 2008

Weblinks

Commons: Bifrenaria – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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