Bilche
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Bilche | ||||||||||||
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Haselmaus (Muscardinus avellanarius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gliridae | ||||||||||||
Thomas 1897 |
Die Bilche (Gliridae), auch Schläfer oder Schlafmäuse genannt, sind eine Familie der Nagetiere (Rodentia).
Allgemeines
Es handelt sich bei den Bilchen um äußerlich hörnchenähnliche Tiere mit einer Kopfrumpflänge zwischen 6 und 19 cm und einer Schwanzlänge zwischen 4 und 16 cm. Ein Kennzeichen ist der auffällig lange und buschige Schwanz (Ausnahme: Mausschläfer). Die Augen sind sehr groß, die Ohren klein und rund.
Bilche kommen in Europa, Asien und Afrika vor und leben vorzugsweise in Bäumen und Büschen. Je nach Lebensraum halten sie Winter- oder Trockenzeitschlaf. Nachts begeben sie sich auf Nahrungssuche. In vielen Verhaltensweisen ähneln sie den Hörnchen. Wie diese fressen sie Nüsse, Früchte und Insekten sowie als Beikost Vogeleier und Jungvögel.
Nomenklatur
Um den wissenschaftlichen Namen der Familie gab es einige Verwirrung, da besonders in der angelsächsischen Literatur das Synonym Myoxidae gebräuchlich ist. Dies beruht auf der Benennung des Siebenschläfers, dessen Gattung Glis vielfach auch mit Myoxus bezeichnet wurde. Wilson & Reeder argumentierten, der Gattungsname Glis sei in einem Werk mit nichtbinominaler Nomenklatur erschienen und damit ungültig. Viele maßgebliche Werke hatten sich seinerzeit dieser Auffassung angeschlossen. 1998 setzte die ICZN diesem Streit mit einem Schiedsspruch ein Ende. Im Fall 1894 erklärte sie Glis für den gültigen Namen. Folglich ist auch Gliridae die korrekte Familienbezeichnung. Der Gebrauch von Myoxus und Myoxidae ist damit endgültig verworfen.
Systematik
Aufgrund ihres mäuseähnlichen Äußeren wurden die Bilche lange Zeit zu den Mäuseverwandten (Myomorpha) gerechnet. Aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen scheint jedoch eine Verwandtschaft mit den Hörnchen wahrscheinlicher, jüngere Werke führen sie deshalb in der Unterordnung der Hörnchenverwandten (Sciuromorpha).
Wilson & Reeder unterscheiden drei Unterfamilien. Die früher benannte vierte Unterfamilie Stachelbilche ist korrekterweise bei den Mäuseartigen und nicht bei den Bilchen einzuordnen.
- Unterfamilie Graphiurinae
- Afrikanische Bilche (Graphiurus)
- Unterfamilie Glirinae
- Japanische Bilche (Glirulus)
- Siebenschläfer (Glis)
- Unterfamilie Leithiinae
- Baumschläfer (Dryomys)
- Chinesische Bilche (Chaetocauda)
- Gartenschläfer (Eliomys)
- Haselmäuse (Muscardinus)
- Mausschläfer (Myomimus)
- Salzkrautbilche (Selevinia)
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 6th edition. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 2nd edition. Smithsonian Institution Press, Washington DC u. a. 1993, ISBN 1-56098-217-9.
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 2 Bände. 3rd edition. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.