Botanischer Garten Zürich


Der Botanische Garten Zürich ist ein der Universität Zürich zugehörender Botanischer Garten in Zürich, Schweiz.

Zwei der drei Kuppelgewächshauser (Zollikerstrasse), Ansicht von Südosten

Lage

Unterschieden wird zwischen zwei Standorten: Dem seit 1833 bestehenden alten Botanischen Garten beim ehemaligen Bollwerk «zur Katz» in der City und der im Jahr 1977 eröffneten neuen Anlage an der Zollikerstrasse im Kreis 8.[1]

Aufgaben

Der Botanische Garten ist dem Institut für Systematische Botanik zugeordnet. Zu diesem Zweck stellt er Pflanzen für die Forschung und die Lehre an der Universität Zürich zur Verfügung, dient der Erhaltung und Vermehrung bedrohter Gewächse und als Erholungsraum für die Bevölkerung. Der Informationsdienst, Führungen und die Organisation von Ausstellungen sind weitere zentrale Aufgaben des Gartens.

Geschichte

Zusammen mit der Gründung der Universität Zürich im Jahre 1837 und der Auflösung des Bollwerks «zur Katz» wurde mit dem Bau der noch heute existierenden Anlage des alten Botanischer Garten Zürich am Schanzengraben begonnen. 1851 folgte die Eröffnung des unter Denkmalschutz stehenden Palmenhauses, zu Beginn aus Glas und Holz erbaut, im Jahr 1877 erhielt der achteckige Glaspavillion einen Gusseisenrahmen. Heute gehört die Anlage mit ihrem wertvollen Baumbestand zum Völkerkundemuseum, das in den ehemaligen Institutsgebäuden untergebracht ist. Teil des alten Botanischen Gartens ist der sogenannte «Gessner–Garten», ein mittelalterlicher Kräutergarten auf dem Gipfel des Hügels, in Erinnerung an den Naturforscher und Stadtarzt Conrad Gessner. Die Anlage «zur Katz» beherbergte bis zum Umzug an den neuen Standort den Botanischen Garten der Universität und dient seit 1976 als Naherholungsgebiet in der Innenstadt.

Anlage

1971 entschied sich das Stimmvolk für den Bau eines neuen Botanischen Gartens im «alten Park» der Familie Bodmer–Abegg, im Quartier Weinegg an der Zollikerstrasse.

Orientierungsplan
Teich und Teile des westlichen Arboretums

Geplant wurde er vom Zürcher Gartenarchitekten Fred Eicher[2] und schliesslich gebaut in den Jahren 1972 bis 1977 als Ersatz für den botanischen Garten «zur Katz» und als Standort des Instituts für Systematische Botanik der Universität Zürich. Vor allem Beachtung fanden die drei Gewächshäuser, kalottenförmige Dome aus pigmentierten, gewölbten Acryl-Plexi-Scheiben, geplant von den Architekturbüros von Hans und Annemarie Hubacher, die so in der Schweiz erstmals geplant wurden[3].

Arten mit ähnlichen Wachstumsbedingungen zusammen anzupflanzen, war ein wichtiges Anliegen bei Planung und Gestaltung der neuen Anlage. Zu sehen sind heute rund 8000 Pflanzenarten, die in themenbezogenen Biotopen zusammengefasst sind – von der Flora des Mittelmeers bis zum Frühlingsgarten – im weitläufigen Aussenareal des Parks mit Arboretum, einem zentralen Teich und in den Kuppelgewächshäusern mit unterschiedlichen Klimazonen und repräsentativen Pflanzenarten. Zur Anlage gehören die Institutsgebäude und die auch für das Publikum zugängliche Kantine.

Biotope

Die nachstehenden Lebensräume (Biotope) und Klimazonen sind im Botanischen Garten vertreten:

  • Mittelmeergarten mit vielfältigen Düften
  • Wadi (Trockenflusslauf) mit an die Trockenheit angepassten Arten
  • Färberpflanzenbereich mit seinen kulturgeschichtlichen Aspekten
  • Frühlingsgarten mit besonders prächtigen Frühlings- und Sommerblumen
  • Alpinum mit Gebirgspflanzen verschiedener Kontinente
  • Teich und die Wasserpflanzenbecken mit ihrer mannigfaltigen Tierwelt
  • seit Jahrhunderten verwendete Nutz- und Heilpflanzen
  • Schaukästen im Sommer mit fleischfressenden Pflanzen, lebenden Steinen und anderen Freilandgewächsen

Schauhäuser

Im Botanischen Garten gibt es drei Kuppelgewächshäuser mit unterschiedlichen Klimata. Der grösste Kuppelbau simuliert das Klima in den Tropen, die beiden anderen die klimatischen Gegebenheiten der Subtropen und einer Savannenlandschaft. Sehenswert sind Palm- und Baumfarne, Orchideen und zahlreiche Nutzpflanzen sowie drei Aquarien mit sogenannten Szenenbildern von Flussläufen aus Zentralafrika, Südamerika und Südostasien.[4]

Weblinks

Commons: Botanischer Garten der Universität Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Zürich, Quartierspiegel Weinegg (Stand 31. Dezember 2006)
  2. Mitteilung Vergabe des Schulthess-Gartenpreises 2004 an Fred Eicher sowie Pressemitteilung über die Preisvergabe in der NZZ
  3. *Christa Zeller: Schweizer Architekturführer ; Band 1: Nordost- und Zentralschweiz. Zürich: Werk Verlag 1996. ISBN 3-909145-11-6
  4. Verein Aquarium Botanischer Garten Zürich

Bildergalerie

Kuppelgewächshauser, Ansicht von Westen. Von links: Savanne, Tropen und Subtropen.

Koordinaten: 47° 21′ 31,1″ N, 8° 33′ 40″ O; CH1903: 684798 / 245917

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