Brassavola
Brassavola | ||||||||||||
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Brassavola flagellaris | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brassavola | ||||||||||||
R.Br. |
Die Gattung Brassavola aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) umfasst 20 Pflanzenarten, die alle in Mittel- und Südamerika vorkommen. Die Pflanzen wachsen meist epiphytisch oder an Felsen. Aufgrund ihrer schönen Blüten werden sie gelegentlich kultiviert.
Beschreibung
Alle Arten dieser Gattung bilden an einem kriechenden Rhizom in kurzem Abstand Sprossen. Diese sind kurz und unverdickt, sie bestehen aus mehreren Internodien. Rhizom und Spross sind von häutigen, trockenen Niederblättern umgeben. An der Spitze der Pseudobulben sitzt je ein, selten zwei Laubblätter. Die Blätter sind lang, fleischig und im Querschnitt rund mit einer Rinne auf der Oberseite. Spross und Blätter wachsen straff aufrecht oder hängen über.
Der Blütenstand erscheint aus einem kleinen scheidigen Blatt an der Spitze der Sprosse. Er trägt je nach Art nur eine oder mehrere Blüten. Die resupinierten Blüten sind immer weißlich gefärbt. Die Sepalen und Petalen sind annähernd gleich geformt: schmal und am Ende zugespitzt, hellgrün oder hellgelb gefärbt, die drei äußeren Blütenblätter sind auf der Außenseite manchmal violett überlaufen oder gefleckt. Die weiße Lippe ist ungelappt, an der Basis sind die Seiten eng nach oben um die Säule gerollt. Am Grund ist die Lippe manchmal purpurn gesprenkelt, auf der Mitte mit einem gelben oder grünen Fleck, vorne endet sie in einer Spitze (lang fadenförmig ausgezogen bei Brassavola cucullata). Der Rand der Lippe kann glatt, gewellt, rau oder auffällig gefranst sein. Die Säule ist kurz und gerade, meist geflügelt. Das Staubblatt sitzt am Ende der Säule und ist von einer dreilappigen Kappe umgeben (Klinandrium), es enthält acht Pollinien.
Zwischen dem Fruchtknoten und der Ansatzstelle der Blütenblätter befindet sich ein verlängerter „Hals“ (Cuniculus). Hier formt die Blüte ein tiefes, schmales Nektarium. Dieser Teil der Blüte bleibt auch an der Frucht bis zur Reife haften. Die Arten duften nachts und ziehen damit und mit dem angebotenen Nektar nachtaktive Schwärmer (Sphingidae) an. Die Pollinien werden am Rüssel angeklebt während das Insekt versucht, den Nektar zu erreichen.
Verbreitung
Die Arten der Gattung Brasssavola kommen von Mexiko über Mittelamerika und die Karibik bis nach Südamerika vor. Die südlichsten Vorkommen finden sich noch in Argentinien und Paraguay. Sie wachsen dort als Epiphyten in niedrigen Höhenlagen.
Systematik
Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Brasssavola in die Tribus Epidendreae und dort in die Subtribus Laeliinae eingeordnet. Brassavola ist nah verwandt mit Cattleya, Cattleyella, Guarianthe und Rhyncholaelia.[1] Robert Brown benannte die Gattung 1813 nach dem Botaniker Antonio Musa Brassavola (1500–1554) aus Ferrara.
Es wurden folgende 20 Arten in dieser Gattung beschrieben:[2]
- Brassavola acaulis Lindl. & Paxton, Mittelamerika.
- Brassavola cucullata (L.) R.Br. in W.T.Aiton, von Mexiko südwärts durch Mittelamerika bis ins nördliche Südamerika sowie auf einigen Karibik-Inseln.
- Brassavola duckeana Horta, Brasilien.
- Brassavola fasciculata Pabst, Brasilien.
- Brassavola filifolia Linden, Kolumbien.
- Brassavola flagellaris Barb.Rodr., Brasilien.
- Brassavola fragans Barb.Rodr., Brasilien.
- Brassavola gardneri Cogn., Französisch Guyana bis Brasilien.
- Brassavola gillettei H.G.Jones, Trinidad.
- Brassavola grandiflora Lindl., von Belize südwärts durch Mittelamerika bis Kolumbien.
- Brassavola harrisii H.G.Jones, Jamaika.
- Brassavola martiana Lindl., nördliches Südamerika.
- Brassavola nodosa (L.) Lindl., von Mexiko südwärts durch Mittelamerika bis ins nördliche Südamerika sowie auf einigen Karibik-Inseln.
- Brassavola reginae Pabst, Brasilien.
- Brassavola retusa Lindl., Venezuela und Peru.
- Brassavola revoluta Barb.Rodr., Brasilien.
- Brassavola rhomboglossa Pabst, Brasilien.
- Brassavola subulifolia Lindl., Jamaika.
- Brassavola tuberculata Hook., Brasilien, Peru, Bolivien, nördliches Argentinien und Paraguay.
- Brassavola venosa Lindl., Mittelamerika.
Kultur
Aufgrund der großen, duftenden Blüten sind die Pflanzen in Kultur zu finden. Sie stellen im Vergleich zu anderen Orchideen geringere Ansprüche an die Kulturbedingungen. Sie wurden häufig als Kreuzungspartner verwendet.
Belege
- C.H. Dodson, C.A. Luer (2005): Orchidaceae part 2 (Aa–Cyrtidiorchis). In: G. Harling, L. Andersson (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd. 76, S. 127ff. Botanical Institute, Göteborg University, ISBN 91-88896-51-X
- Carl L. Withner (1998): The Cattleyas and their relatives. Bd. 5, S. 31ff. Timber Press, Portland, Oregon ISBN 0-88192-456-3
Einzelnachweise
- ↑ *Cássio van den Berg et al (2000): A phylogenetic analysis of Laeliinae (Orchidaceae) based on sequence data from internal transcribed spacers (ITS) of nuclear ribosomal DNA. Lindleyana 15(2): 96–114. Online, abgerufen am 14. Dezember 2007
- ↑ R. Govaerts: World Checklist of Brassavola. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Online, abgerufen am 21. Februar 2008