Brewcaria



Brewcaria
Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Unterfamilie: Navioideae
Gattung: Brewcaria
Wissenschaftlicher Name
Brewcaria
L.B.Sm., Steyerm. & H.Rob.

Brewcaria ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Navioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Früher wurden sie in die Unterfamilie Pitcairnioideae eingeordnet. Der Gattungsname Brewcaria ehrt den venezolanischen Entdecker und Naturwissenschaftler Charles Brewer-Carías (* 1938) [1]. Heute rechnet man etwa sechs Arten zu dieser Gattung. Verbreitungsgebiet ist das Guayana-Hochland im nordöstlichen Südamerika, nur in den Staaten Kolumbien und Venezuela. Es ist keine Nutzung durch den Menschen bekannt und selbst Botanische Gärten besitzen nur selten Exemplare in ihren Sammlungen.

Beschreibung

Bei Brewcaria-Arten handelt sich um terrestrische oder lithophytische, etwas xerophytische, ausdauernde krautige Pflanzen, die manchmal durch vegetative Vermehrung Bestände bilden.

In grundständigen Rosetten stehen die derben, steifen Laubblätter zusammen. Die Blattränder sind stachelig gesägt. Mindestens die Blattunterseite ist beschuppt.

Brewcaria-Arten bilden einen mehr oder weniger langen, aufrechten Blütenstandsschaft. Die immer einfachen, ährigen, dichten Blütenstände besitzen Hochblätter. Es sind nie Blütenstiele vorhanden. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die drei Kelchblätter sind nicht gekielt. Die drei freien Kronblätter besitzen zwei transversal, horizontal inserierte Schüppchen (Ligulae); Hauptunterscheidungsmerkmal zu den nahe verwandten Navia, die keine Ligulae besitzen und zu den Steyerbromlia, deren Ligulae vertikal inseriert sind. Es sind zwei Kreise mit je drei gleichen, freien Staubblättern vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in drei schmalen Narbenästen.

Die Blütenformel lautet: $ \star \;K_{3}\;C_{3}\;A_{3+3} $ oder $ G_{\overline {(3)}} $

Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen sind höchstens sehr schmal geflügelt.

Sie weisen den Photosynthesetypus der C3-Pflanze auf.

Systematik

Die Gattung Brewcaria wurde 1984 von Lyman B. Smith, Julian Alfred Steyermark & Harold E. Robinson in Acta Botanica Venezuelica, 14 (3) aufgestellt mit nur zwei neu beschriebenen Arten. Typusart ist Brewcaria duidensis L.B.Sm., Steyerm. & H. Rob.

Da molekulargenetische Untersuchungen ergaben, dass die Unterfamilie Pitcairnioideae in ihrem ursprünglichen Umfang nicht monophyletisch war wurde sie in mehrere Unterfamilien aufgeteilt. Dabei wurde die Unterfamilie Navioideae reaktiviert mit den Gattungen Navia, Cottendorfia, Sequencia, Steyerbromelia und Brewcaria. Aus der Gattung Navia wurden von Bruce K. Holst 1997 die Arten mit ährigen oder rispigen Blütenständen in die Gattung Brewcaria und die Arten mit Anhängseln am Samen in die Gattung Steyerbromelia ausgegliedert. Dadurch kamen vier weitere Arten zur Gattung Brewcaria, die bisher alle von Lyman B. Smith als Navia-Arten beschrieben waren.

Es gibt sechs Brewcaria-Arten:

  • Brewcaria brocchinioides (L.B.Sm.) B. Holst (Syn.: Navia brocchinioides L.B.Sm.): Sie kommt in Höhenlagen von 300 bis 400 Meter im venezolanischen Bundesstaat Amazonas vor.
  • Brewcaria duidensis L.B.Sm., Steyermark & H.Rob.: Sie gedeiht terrestrisch oder lithophytisch auf dem sumpfigen Gifelplateu des Tepui Cerro Duida in Höhenlagen von etwa 1500 Meter im venezolanischen Bundesstaat Amazonas.
  • Brewcaria hechtioides (L.B.Sm.) B.Holst (Syn.: Navia hechtioides L.B.Sm.): Sie gedeiht terrestrisch in den Savannen des venezolanischen Bundesstaates Amazonas.
  • Brewcaria hohenbergioides (L.B.Sm.) B.Holst (Syn.: Navia hohenbergioides L.B.Sm.): Sie gedeiht terrestrisch an Hängen und in den Savannen in Höhenlagen zwischen 200 und 600 Meter im venezolanischen Bundesstaat Amazonas.
  • Brewcaria marahuacae L.B.Sm., Steyermark & H.Rob.: Sie ist im venezolanischen Bundesstaat Amazonas beheimatet.
  • Brewcaria reflexa (L.B.Sm.) B.Holst (Syn.: Navia reflexa L.B.Sm., Navia gracilis L.B.Sm.): Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 100 und 200 Meter in Kolumbien und Venezuela.

Quellen

Einzelnachweise

Weiterführende Literatur

  • T. J. Givnish, J. C. Pires, S. W. Graham, M. A. McPherson, L. M. Prince & T. B. Patterson: Phylogeny, biogeography, and ecological evolution in Bromeliaceae: Insights from ndhF sequences. in J. T. Columbus, E. A. Friar, J. M. Porter, L. M. Prince, & M. G. Simpson: Monocots: Comparative Biology and Evolution. Poales, Rancho Santa Ana Botanical Garden, Claremont, 2006, 23, Seite 3-26.

Weblinks