Brownleea



Brownleea

Brownleea parviflora - Bildtafel 43 in:
Harry Bolus
Icones Orchidearum Austro-Africanarum
(1896)

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Diseae
Untertribus: Brownleeinae
Gattung: Brownleea
Wissenschaftlicher Name der Untertribus
Brownleeinae
H.P.Linder & Kurzweil
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Brownleea
Harv. ex Lindl.
Verbreitungskarte der Gattung Brownleea

Brownleea ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die sieben Arten stammen aus Afrika und Madagaskar. Es sind kleine, ausdauernde, krautige Pflanzen. Die Gattung Brownleea bildet eine eigene Subtribus Brownleeinae.

Beschreibung

Die terrestrisch oder gelegentlich epiphytisch wachsenden Pflanzen werden fünf bis 60 cm hoch. Sie entspringen einer behaarten Knolle. Der Spross ist oberhalb der Knolle zunächst von einigen braunen Niederblättern umhüllt, darauf folgen ein oder mehrere Laubblätter. Diese sind oval bis linealisch geformt, bis 22 cm lang, mit einigen hervortretenden Blattadern. [1][2]

Über den Blättern setzt sich die Sprossachse als traubiger Blütenstand fort. Die Blüten sitzen locker in Abständen oder dicht gedrängt. Sie sind weiß oder rosa bis purpurn und messen fünf bis 30 mm im Durchmesser. Drei Blütenblätter - das dorsale Sepal und die seitlichen Petalen - haften aneinander und bilden eine Haube über der Blüte. Das dorsale Sepal besitzt einen 5 bis 50 mm langen Sporn. Die seitlichen Sepalen sind elliptisch und flach ausgebreitet, sie ersetzen in ihrer Schauwirkung die Lippe, dieses Blütenblatt ist nur rudimentär ausgebildet und misst 0,1 bis 2 mm. Die Narbe sitzt an der Basis der kurzen Säule. Das Staubblatt enthält zwei körnige Pollinien, die an je einer Klebscheibe (Viscidium) hängen. Seitlich des Staubblatts befinden sich zwei Staminodien. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt ist groß und zweilappig, wobei jeder Lappen eines der Viscidien trägt. Ein dritter, mittlerer Lappen ist nur bei Brownleea caerulea ausgeprägt. Die länglich-zylindrische Kapselfrucht ist längs gerippt. [1][2]

Verbreitung

Die Arten der Gattung Brownleea sind im tropischen und südlichen subtropischen Afrika und Madagaskar beheimatet. Die meisten Arten stammen aus höher gelegenen, relativ gut mit Wasser versorgten Graslandschaften. Brownleea caerulea und Brownleea maculata kommen im Unterwuchs von Wäldern vor.[1]

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung Brownleea wurde 1842 von Lindley aufgestellt. Typusart ist Brownleea parviflora. Der Name Brownleea ehrt den schottischen Missionar John Brownlee, der Pflanzen aus Südafrika an Harvey sandte. Aufgrund ihrer isolierten Stellung innerhalb der Tribus Diseae stellten Linder und Kurzweil 1994 eine eigene Subtribus Brownleeinae auf, die nur diese Gattung enthält.[1]

Es werden folgende sieben Arten unterschieden:[3]

  • Brownleea caerulea Harv. ex. Lindl.
  • Brownleea galpini Bolus
    • Brownleea galpinii subsp. galpinii
    • Brownleea galpinii subsp. major (Bolus) H.P.Linder
  • Brownleea macroceras (Sond.) Rchb.f.
  • Brownleea maculata P.J.Cribb
  • Brownleea mulanjiensis H.P.Linder
  • Brownleea parviflora Harv. ex Lindl.
  • Brownleea recurvata Sond.

Literatur

  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part one). Bd 2. Oxford University Press, New York und Oxford 2001, ISBN 0-19-850710-0, S. 17–19.
  • Isobyl la Croix, Phillip Cribb: Orchidaceae. In: Flora Zambesiaca. Bd 11, Teil 1, 1995 (kew.org).
  • H. Perrier de la Bathie: Orchidées. In: Flore de Madagascar et des Comores. Familie 49, Teil 1, 1939, S. 174 (botanicus.org).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Bd 2, S. 17–19.
  2. 2,0 2,1 Isobyl la Croix, Phillip Cribb: Orchidaceae. In: Flora Zambesiaca. Bd 11, Teil 1.
  3. World Checklist of Brownleea. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.

Weblinks

Commons: Brownleea – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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