Buchenspringrüssler



Buchenspringrüssler
Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Rüsselkäfer (Curculionidae)
Gattung: Rhynchaenus
Art: Buchenspringrüssler
Wissenschaftlicher Name
Rhynchaenus fagi
Fabricius, 1801

Der Buchenspringrüssler (Rhynchaenus fagi) ist ein Käfer aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Der Käfer lebt an Rotbuchen und kann dort sehr häufig sein.

Merkmale

Die adulten Käfer sind 2 bis 2,5 Millimeter lang. Sie sind von schwarzbrauner Farbe und zeigen eine feine, graue Behaarung. Die Beine sowie die Fühler sind rot gefärbt, letztere sind in der Rüsselmitte eingelenkt. Die Hinterbeine sind an den Schenkeln verdickt. Die Larve ist weiß, beinlos, augenlos und bauchwärts gekrümmt.[1]

Ökologie

Adulte Buchenspringrüssler
Fraßbild des Buchenspringrüsslers Ende Juni (ca. 900 m über NN)

Der Buchenspringrüssler lebt an Rotbuchen. Seine Flugzeit dauert von April bis September, die Generationen sind einjährig.

Er neigt in Buchengebieten zu Massenvermehrungen, die in der Forstwirtschaft Schäden verursachen.[2] Nach der Überwinterung unter der Rinde einer Buche oder im Boden zeigt sich der Lochfraß des Käfers an den noch jungen Buchenblättern. Auch Blattstiele werden angefressen, die Blätter fallen kurze Zeit später ab. Die Eier werden später einzeln an der Unterseite des Blattes an der Mittelrippe abgelegt. Zwischen Mai und Juni frisst die Larve einen Kanal in die Mittelrippe, von dem aus dann eine Gangmine zwischen zwei Seitenrippen angelegt wird, die sich nach Erreichen des Blattrandes in eine Platzmine verwandelt, wo sich die Larve Ende Mai/ Anfang Juni in einem kugeligen Kokon verpuppt. Bei starkem Befall verfärben sich die Blätter braun, das Schadbild erinnert dann an Spätfrostschäden. Es kommt zudem zu Kronenverlichtungen. Bei starkem Befall erscheinen Kronen und Bestandesränder von weitem bräunlich. [3]

Forstwirtschaftlich relevanter Schaden entsteht durch die Vernichtung von Assimiliationsmasse, es kommt zu messbaren Zuwachsverlusten. [2][1][4] Auch die Fortpflanzung von Buchen kann darunter leiden, da das Anbohren der Fruchtknoten die Bucheckern unfruchtbar werden lässt. [2] Gegenmaßnahmen sind aufgrund der Widerstandskraft der Käfer aufwendig und sind nur in Buchenverjüngungen und Obstbaumkulturen (die bisweilen auch befallen werden) sinnvoll.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Schwenke: Leitfaden der Forstzoologie und des Forstschutzes gegen Tiere. Parey, Hamburg, 1981. ISBN 3-490-06816-5. S. 86
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Stefan Ebner und Andreas Scherer: Die wichtigsten Forstschädlinge. Insekten, Pilze, Kleinsäuger. Leopold Stocker Verlag, Graz, Stuttgart 2001. ISBN 3-7020-0914-0. S. 110-112
  3. Günter Hartmann, Franz Nienhaus und Heinz Butin: Farbatlas Waldschäden. Diagnose von Baumkrankheiten. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 1995, ISBN 3-8001-3351-2 S. 207
  4. Markus Schardt, Bernhard Fauster, Axel Gruppe & Reinhard Schopf: Einfluss der Blattposition auf Befallshäufigkeit und Entwicklungserfolg von Rhynchaenus fagi L. (Coleoptera: Curculionidae) an Buche (Fagus sylvatica L.). Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGAAE) Nr. 15, S. 41-44, online verfügbar

Literatur

  • Wolfgang Schwenke (Hrsg.) u. a.: Die Forstschädlinge Europas. Ein Handbuch in 5 Bänden. Band 3: Schmetterlinge. Parey, Hamburg und Berlin 1978, ISBN 3-490-11316-0
  • Fritz Schwerdtfeger: Die Waldkrankheiten. Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes. 4. neubearbeitete Auflage, Parey, Hamburg und Berlin 1981, ISBN 3-490-09116-7

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