Calciumphosphat


Strukturformel
3 Calciumion 2 Phosphation
Allgemeines
Name Calciumphosphat
Andere Namen
  • Tricalciumphosphat
  • Tribasisches Calciumphosphat
  • Calciumorthophosphat
  • Tricalciummonophosphat
  • Tertiäres Calciumphosphat
Summenformel Ca3(PO4)2
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7758-87-4
PubChem 24456
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Arzneistoffangaben
ATC-Code

A12AA01

Eigenschaften
Molare Masse 310,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,14 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1670 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,02 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme

Gefahr

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Calciumphosphat, Tricalciumorthophosphat oder Tricalciumphosphat (Ca3(PO4)2) ist ein Calciumsalz der ortho-Phosphorsäure und gehört zu den Phosphaten. Der Begriff Tricalciumphosphat wird gelegentlich für die sehr ähnliche Verbindung Pentacalciumhydroxytriphosphat (Ca5(PO4)3·OH) verwendet.

Vorkommen

In der Natur kommt Calciumphosphat nicht in reiner Form vor. Mineralische Calciumphosphate wie zum Beispiel Apatit oder Phosphorit enthalten immer noch andere Anionen.[3] Von beiden gibt es große Lagerstätten, technische Bedeutung zur Produktion von Phosphor und Dünger (Superphosphat) besitzen aber lediglich die Apatite.[4]

Eigenschaften

Calciumphosphat ist ein farb- und geruchloser Feststoff, der bei 1670 °C schmilzt. Es ist praktisch unlöslich in Wasser.

Verwendung

Man verwendet das (wasserunlösliche) tertiäre Calciumphosphat zur Herstellung des (wasserlöslichen) primären Calciumphosphats Ca(H2PO4)2, besser bekannt als Superphosphat, einem weit verbreiteten Düngemittel.[5]

Calciumphosphat dient auch zur Herstellung von Phosphorsäure, indem es mit Schwefelsäure reagiert:[6]

$ \mathrm {Ca_{3}(PO_{4})_{2}\ +\ 3\ H_{2}SO_{4}\ \longrightarrow \ 3\ CaSO_{4}\ +\ 2\ H_{3}PO_{4}} $

In der Lebensmitteltechnik wird Calciumphosphat als Säureregulator, Festigungsmittel oder Trennmittel eingesetzt; zum Beispiel für Fertigkuchenmischungen, bei denen es als Rieselhilfe ein Klumpen verhindern und die Rieselfähigkeit erhalten soll. Calciumphosphat ist zusammen mit Calciumdihydrogenphosphat und Calciumhydrogenphosphat in der EU als Lebensmittelzusatzstoff unter der gemeinsamen Nummer E 341 („Calciumphosphate“) für bestimmte Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Höchstmengenbeschränkungen auch für Öko-Lebensmittel zugelassen. Nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind dies – für die meisten zugelassenen Phosphate weitgehend einheitliche – einzelne Festlegungen für eine breite Palette mit zahlreichen unterschiedlichen Lebensmittelsorten. Die zugelassenen Höchstmengen variieren von 0,5 bis hin zu 50 Gramm pro Kilogramm (in Getränkeweißer für Automaten) oder auch dem Fehlen einer festen Beschränkung (quantum satis – nach Bedarf, bei Nahrungsergänzungsmitteln und teils bei Kaugummis). Phosphor steht im Verdacht Hyperaktivität, allergische Reaktionen und Osteoporose auszulösen. Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 70 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für die Gesamtmenge aufgenommener Phosphorsäure und Phosphate festgelegt.

In der Medizintechnik wird Tricalciumphosphat als synthetisches Knochenersatzmaterial eingesetzt; es wird langsam resorbiert und durch Eigenknochen ersetzt.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Calciumphosphat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Calciumphosphat bei Merck
  3. Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100. Auflage, Walter de Gruyter, 1985, Seite 655
  4. N. N. Greenwood, A. Earnshaw: Chemie der Elemente. VCH 1988, Seiten 611, 675.
  5. N. N. Greenwood, A. Earnshaw: Chemie der Elemente. VCH 1988, Seite 675.
  6. Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100. Auflage, Walter de Gruyter, 1985, Seite 652
  7. Langenbeck's Archives of Surgery; Volume 341, Number 2, 77–86, Experimenteller Knochenersatz durch resorbierbare Calciumphosphat-Keramik, doi:10.1007/BF01262779