Carl Wilhelm Leopold Krug


Carl Wilhelm Leopold Krug, kurz Leopold Krug (* 1. September 1833 auf Gut Mühlenbeck bei Pankow; † 5. April 1898 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Botaniker, Ethnologe, Autor und Mäzen.[1] Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Krug“.

Leben

Er war der Sohn des Rittergutsbesitzers Karl Krug auf Gut Mühlenbeck[2] und der Auguste Ulrici. Sein Großvater war der deutsche Nationalökonom und Statistiker Leopold Krug (1770–1843).

Getauft wurde Krug am 8. Oktober 1833 in der Sophienkirche in Berlin. Erzogen wurde er im elterlichem Haus, am Joachimstaler Gymnasium sowie am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Nach kaufmännischer Lehre in Hamburg ab 1856 Eintritt in die Weltfirma Schulze und Co. In Mayagüez auf Puerto Rico, deren Führung bald in seine Hände überging. Er war deutscher und englischer Konsul in Mayagüez. Für seine Verdienste wurde er von der spanischen Regierung mit dem Großkreuz des Ordens der Königin Isabella der Katholischen und damit mit dem Rang eines Granden mit Sitz in den Cortes ausgezeichnet.

Die preußische Regierung verlieh ihm auf Grund seiner Forschungen auf dem Gebiet der Fauna und Flora der Westindischen Inseln den Titel Professor. Seine umfangreichen Sammlungen auf dem Gebiet der Fauna überließ er zur Bearbeitung dem Berliner zoologischen Museum. Sein aus 20 Bänden bestehender Katalog der Flora, Catalogus plantarum omnium Indiae occidentalis, den er in den Jahren 1884 bis 1898 angefertigt hatte, schenkte er dem botanischen Museum in Berlin. Für die Bearbeitung sowie weiterer örtlicher Forschung in Westindien leistete er erhebliche Zuschüsse aus eigenen Mitteln.

Völkerkundliche Sammlungen übergab er dem Ethnologischen Museum in Berlin. 18?6 kehrte er zurück nach Berlin und schuf sich in Lichterfelde-Ost, Marienplatz 8–10 ein eigenes Heim. In Puerto Rico heiratete er am 21. Oktober 1879 die spanische Witwe Tula de Chavarry (1839-1911) und adoptierte deren Sohn aus erster Ehe, Pedro Fernandez. Die Ehe blieb kinderlos.

Krug ist neben seiner Ehefrau auf dem Friedhof Lichterfelde bestattet. Eine eingehende Würdigung seines Schaffens brachte nach seinem Tod die National-Zeitung (Ausgabe Nr. 238 vom 15. April 1898) sowie der Bericht der Deutschen Botanische Gesellschaft (Band XVI, 1898).

Die Pflanzengattung Krugiodendron der Kreuzdorngewächse wurde nach ihm benannt.[3]

Werke

  • Catalogus plantarum omnium Indiae occidentalis, Manuskript, 20 Bände, Berlin 1884-1898
  • Nomina vernacula plantarum Indiae occidentalis, 1868–1893

Literatur

  • Ignaz Urban: Leopold Krug. Sonderabdruck aus den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Band XVI, Seite 23-37, Berlin 1898
  • Ernst Wunschmann: Krug, Leopold. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 401–403.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jan-Peter Frahm,Jens Eggers: Lexikon deutschsprachiger Bryologen, Band 2, Seite 259, 2001 (Digitalisat mit Foto)
  2. Nelson Papavero: Essays on the history of neotropical dipterology, with special reference to collectors (1750-1905), Band 2, Seite 296, Museu de Zoologia, Universidade de São Paulo, 1971 (Auszug)
  3. D. Gledhill: The names of plants, Seite 226, 2008 (Digitalisat)

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