Charles W. Morgan
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Die Charles W Morgan im Mystic Seaport
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Die Charles W. Morgan ist ein hölzernes Walfangsegelschiff und das einzig erhaltene seiner Art in der Welt. Zur Zeit seines Baus gab es mehr als 730 Schiffe dieser Art.
Am 21. Juli 1841 lief das Vollschiff auf der Werft von Jethro & Zachariah Hillman nach einer Konstruktion von Jethro Hillmann in New Bedford im US-Bundesstaat Massachusetts vom Stapel. Es wurde nach dem Quäker und Kaufmann Charles Waln Morgan, ihrem Haupteigner, benannt. Das Schiff hatte einen Holzrumpf, das Unterwasserschiff war gegen Wurmfraß und Bewuchs mit Kupferplatten abgedeckt. Der Bug hatte einen recht steilen Vordersteven von 75° mit kleinem Galion und Krulle (Volute). Das Heck war als Plattgatt ausgeführt. Ein goldener Adler schmückt es, darunter der Schiffsname und Heimathafen in goldenen Lettern. Kapitän Landers ließ 1864 an seine komfortable Kajüte einen Raum mit Doppelbett als Schlafgemach herrichten, da er stets in Begleitung seiner Frau fuhr. Das Bett war so gearbeitet, dass es die Schiffsbewegungen ausglich. Sein Nachfolger baute mittschiffs eine Unterkunft für seine Frau, die an der Seekrankheit litt.
Am 6. September 1841 begann die Jungfernfahrt des Walfängers via Kap Hoorn in den Pazifik. Nach nicht ganz dreieinhalb Jahren kehrt der Segler in den Heimathafen New Bedford zurück, beladen mit 2.400 Barrel (381.552 l) Walöl und 1,09 t (2.400 lbs) Walknochen von einem Gesamtwert von $ 56.068, womit die Baukosten abgedeckt waren. 1863 wurde die Firma J. & W. R. Wing aus New Bedford die betreibende Reederei. 1867 wurde das Schiff aus Kostengründen zur Bark umgeriggt, neu vermessen und neu registriert. In ihren 80 Dienstjahren wurde sie von 21 Kapitänen auf 37 Reisen geführt, die von neun Monaten bis über fünf Jahren dauerten, und beschäftigte mehr als 1.000 Mann der verschiedensten Nationalitäten als Walfänger, Walkocher und Seeleute. Alle ihre Mannschaften (30 - 35 Mann pro Reise) fingen mehr Wale als die irgendeines anderen Walfangschiffes ihrer Art (insgesamt: 54.483 Barrel (8.661.707 l) Öl und 69,37 t Knochen). Ihr Einsatzgebiet war außer dem Pazifik der Indische Ozean und der Südatlantik. Von der 14. bis zur 30. Reise (1888-1904) war sie in San Francisco beheimatet, danach wieder in New Bedford. Sie überstand schwere Schneestürme, Treibeis und sogar einen Kannibalenangriff im Südpazifik. Nach Niedergang der Walfangindustrie, eines der bedeutendsten Industriezweige der USA bis Anfang des 20. Jahrhunderts, wurde sie am 28. Mai 1921 aufgelegt. Nach ihrer Außerdienststellung übernahm "Whaling Enshrined, Inc." das Schiff und brachte es nach "Round Hill" in South Dartmouth, Massachusetts. Im November 1941 verholte die Charles W. Morgan nach Mystic (Connecticut) und kam in ein Sandbett. Ende 1973 wurde sie ins Hebedock des Schifffahrtsmuseums Mystic Seaport geschleppt, um den Schiffsboden zu restaurieren. Sie wurde bis 1974 aufgelegt. Das Museum setzt die Erneuerung ausgedienter Teile aus Originalmaterialien und nach Originalmethoden fort, wie auch während ihrer Dienstjahre geschehen, so dass ein Großteil besonders des Überwasserschiffs im Laufe der Jahre ersetzt wurde. Sie ist heute als Museumsschiff in Mystic zu besichtigen. Entsprechend ihrem Aussehen von 1905 konnte sie dank einer gute Photodokumentation vollständig mit Barktakelage restauriert werden. Weiterhin wird sie in regelmäßigen Abständen generalüberholt. Es ist geplant, dass die Bark im Jahre 2013 wieder in See stechen soll.
Literatur
- Carl C. Cutler: The Last Whale Ship Charles W. Morgan. The American Neptune Vol. 1 (1941), S. 391-392.
- John F. Leavitt: Charles W. Morgan. Mystic Seaport, Mystic, 1973
- Brian Lavery: Schiffe - 5.000 Jahre Seefahrt. Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2005, S. 252-253; ISBN 3-8310-0763-2
Einzelnachweise
Weblinks
- Charles W. Morgan auf www.bruzelius.info (engl.)
- Charles W. Morgan in Mystic Seaport mit Detailphotos (engl.)
- Beschreibung der Charles W. Morgan (engl.)
- Deck prisms on the Charles W. Morgan - Details und Beschreibung des Schiffes (engl.)
- Charles W. Morgan mit Royalsegel am Großmast (Halbtotale)
Koordinaten: 41° 21′ 43″ N, 71° 57′ 58,5″ W