Chirotherium
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Chirotherium | ||||||||||||
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Chirotherium-Monument in Hildburghausen mit Rekonstruktion einer Spurenfläche | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Trias | ||||||||||||
ca. 249,7 bis 200 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chirotherium | ||||||||||||
Kaup, 1835 |
Die Spurenfossilgattung Chirotherium ( von altgr. χειρός cheiros – Hand und θηρίον therion – wildes Tier, also in etwa «Handtier») wird den triassischen Archosauriern (Vorläufer der Dinosaurier) zugeordnet. Sein Verursacher lebte in der Trias vor ca. 249 bis 200 Millionen Jahren und wurde erstmals 1835 von dem Darmstädter Zoologieprofessor Johann Jakob Kaup anhand der Fährten beschrieben, die 1833 bei Hildburghausen durch den Gymnasialdirektor Friedrich Carl Ludwig Sickler auf einer Sandsteinplatte (so genannter „Fährtensandstein“) gefunden wurden. Der Name rührt von der Ähnlichkeit der Fußabdrücke mit menschlichen Händen her.
Vorkommen
Eine der größten bekannten Fährtenplatten Deutschlands (ca. 300 m²) befindet sich bei Eiterfeld in der Vorderrhön, die Fundstelle wurde jedoch als Müllkippe benutzt und ist heute nicht mehr zugänglich.[1] Eine weitere Fährtenplatte befindet sich in der Nähe von Külsheim. Dort führt ein geologischer Lehrpfad mit einer Gesamtlänge von 5,5 Kilometern zu den Spuren. Weitere Funde wurden aus dem Ünglerttal im Odenwald bekannt.[2]
Nach dem Chirotherium wurde in Thüringen ein Sandstein benannt (Thüringer Chirotheriensandstein). Dieser Sandstein gehört zur Untergruppe des Mittleren Buntsandsteins. Die neue Bezeichnung für diesen Sandstein ist Sollingsandstein.
Am 12. September 2004 wurde in Hildburghausen ein Chirotherien-Monument eingeweiht.
Vorkommen von Chirotherium finden sich außerdem in England (Helsby-Sandstone-Formation, Cheshire), in Frankreich ( Massif Central nahe Lodève, Morvan und Var), Schottland (Auchenhew Beds − Arran)[3] und in den Vereinigten Staaten (Moenkopi-Formation – Wupatki-Member, Passaic-Formation, New Jersey).
Taxa
Es wurden bisher eine erstaunliche Anzahl von Arten beschrieben:[4]
- Chirotherium angustum
- Chirotherium atlensis
- Chirotherium barthi und Chirotherium barthi var. herculis
- Chirotherium barthii = Ch. auraensis, Ch. bairdi, Ch. gambaensis, Ch.gillicum, Ch. higuerensis Ch. vorbachi
- Chirotherium bipedale
- Chirotherium cameronensis
- Chirotherium coltoni
- Chirotherium copei
- Chirotherium courelli
- Chirotherium culmbachense
- Chirotherium eyermani
- Chirotherium fucinii
- Chirotherium geinitzi
- Chirotherium gigas
- Chirotherium harrasense
- Chirotherium hauboldi
- Chirotherium herculis
- Chirotherium hessebergense
- Chirotherium hessei
- Chirotherium heterodactylus
- Chirotherium hildburghausense = Chirotherium diabloensis
- Chirotherium huberi
- Chirotherium ibericum
- Chirotherium jenense
- Chirotherium kaupii
- Chirotherium lorteti
- Chirotherium lulli
- Chirotherium majus
- Chirotherium marshalli
- Chirotherium mediterraneum
- Chirotherium moquiensis = Ch. moquinense
- Chirotherium pabsti
- Chirotherium parvum
- Chirotherium peabodyi
- Chirotherium reiteri
- Chirotherium rex
- Chirotherium rubrum
- Chirotherium sickleri = Ch. bipes, Ch. bonnermanni, Ch. minus, Ch. pfiefferi
- Chirotherium soergeil
- Chirotherium storetonense = Ch. beasleyi
- Chirotherium swinnertoni
- Chirotherium thuringiacum
- Chirotherium wondrai
Wahrscheinlich handelt es sich hier um verschiedene Tiergruppen, die sehr ähnliche Fußspuren hinterließen.
Synonyme
Folgende Synonyme bestehen für Chirotherium:[5]
- Chirosaurus KAUP, 1835
- Cheirotherium SICKLER, 1836
- Cheirotherion NOPCSA, 1923
- Krokodilipus NOPCSA, 1923
- Saurichnites KIRCHNER, 1927
Verursacher
Die Spuren wurden wahrscheinlich von Archosauriern (Mitgliedern der Pseudosuchia) verursacht.
Einzelnachweise
- ↑ Saurierspuren von Eiterfeld. Interessengemeinschaft Saurierspuren Eiterfeld
- ↑ Alexander Ott: Saurier stapften vor Millionen von Jahren auch durchs Ünglertstal. Rhein-Neckar-Zeitung, 13. April 2007
- ↑ N.D.L. Clark, P. Aspen, H. Corrance: Chirotherium barthii Kaup 1835 from the Triassic of the Isle of Arran, Scotland. In: Scottish Journal of Geology. Band 38(2), 2002, S. 83–92 (Online-Version, pdf-Datei, 340 kB).
- ↑ Swinton, W.E. (2007).The history of Chirotherium. Geological Journal Volume 2 Issue 3, Pages 443 - 473. John Wiley and Sons
- ↑ Ichnofossilien-Artenliste