Christian Friedrich Hornschuch


Christian Friedrich Hornschuch im Jahre 1836

Christian Friedrich Hornschuch (* 21. August 1793 in Rodach; † 24. Dezember 1850 in Greifswald) war ein deutscher Botaniker, Bryologe und Naturphilosoph. Schwerpunkt seiner Arbeit war die Erforschung der Moose. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hornsch.

Leben

Der Sohn eines Apothekers besuchte die Schule in Rodach. Nach dem Tod des Vaters 1808 begann er eine Lehre in der Hofapotheke in Bartenstein bei Hildburghausen, wo er sich anhaltend mit Botanik und Chemie befasste. 1813 ging er nach Regensburg, wo er Gehilfe von David Heinrich Hoppe wurde und unter dessen Anleitung botanisierte. Auf Hoppes Empfehlung ging er anschließend als Gehilfe zu Heinrich Christian Funck nach Gefrees. Dort befasste er sich intensiv mit den Laubmoosen des Fichtelgebirges und daneben mit Chemie, Mineralogie und Entomologie. 1816 bereiste er mit Hoppe die Küsten der Adria. Nach einem Zwischenaufenthalt in Coburg reiste er 1817 mit Hoppe über Salzburg nach Tirol und Kärnten.

1818 nahm er an der Universität Greifswald eine Stelle als „demonstrator botanices“ an. 1819 hielt er sich drei Monate in Berlin auf, wo er mit Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck, Christoph Friedrich Otto, Heinrich Friedrich Link, Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal zusammentraf. Er ordnete das von Carl Ludwig Willdenow hinterlassene Moosherbarium. Anschließend reiste er mit Jöns Jakob Berzelius nach Schonen, wo er mit Carl Adolph Agardh von der Universität Lund Forschungsreisen unternahm.

1820 wurde er außerordentlicher Professor der Naturgeschichte und Botanik an der Universität Greifswald. Gleichzeitig übernahm er die Leitung des botanischen Gartens, der unter ihm bedeutend erweitert wurde, und des neugegründeten zoologischen Museums.[1] 1823 unternahm er eine Forschungsreise, ihn über die Schweiz, Frankreich, die Niederlande und Hamburg führte. Durch königliche Kabinettsorder wurde er 1827 zum ordentlichen Professor ernannt. 1830 erhielt er den Ehrendoktortitel der Medizin. 1831 unterrichtete er Naturgeschichte in der medizinisch-chirurgischen Lehranstalt. Das Rektorat der Hochschule übernahm er 1836. Im gleichen Jahr wurde er zum Ritter des schwedischen Wasaordens ernannt und mit dem preußischen Roten Adlerorden ausgezeichnet.

Schriften

Hornschuch gab mit Hoppe und Nees von Esenbeck die botanische Zeitschrift „Flora“ heraus, in der er über seine Entdeckungen berichtete. Mit Nees und Jacob Sturm gab er die „Bryologia Germanica“ (1823–1831) heraus. Er übersetzte mehrere dänische und schwedische Arbeiten und gab das Archiv skandinavischer Beiträge zur Naturgeschichte (1847) heraus. Weitere Schriften waren:

  • Tagebuch auf einer Reise nach den Küsten des adriatischen Meeres. 1818.
  • De Voitia et Systolio. novis muscorum frondosorum generibus. 1818.
  • Einige Beobachtungen über die Entstehung und Metamorphose der niederen vegetabilischen Organismen. In: Flora, 1819

Literatur

  • Adolf Häckermann: Hornschuch, Christian Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 158 f.
  • Hornschuch, Christian Friedrich. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 204.

Einzelnachweise

  1. Die Vor-Geschichte : Zoologisches Institut und Museum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
August Friedrich Barkow Rektor der Universität Greifswald
1836
Franz Anton Niemeyer

Die News der letzten Tage