Diazoxid
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Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Diazoxid | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C8H7ClN2O2S | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
Weißes bis fast weißes, feines oder kristallines Pulver [1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse |
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Wirkmechanismus |
Kaliumkanalöffner | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 230,67 g·mol−1 | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
330,5 °C [2] | ||||||||||||
pKS-Wert |
8,74 [2] | ||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Diazoxid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, welches keine diuretische Wirkung hat. Es ist lipophil und liegt bei physiologischem pH-Wert nur zu etwa 10 % als Anion vor. Es ist ein oral wirksamer Kaliumkanalöffner, welcher als Hyperglykämikum eingesetzt wird. Er bewirkt einen raschen und befristeten dosisabhängigen Anstieg des Blutzuckerspiegels, im Allgemeinen über eine Dauer von weniger als 8 Stunden.
Indikationen
Der Arzneistoff Diazoxid wird bei Hypoglykämien verschiedenster Genese oral verabreicht, so bei angeborener Leucin-Hypersensibilität, bei einigen angeborenen Defekten des KATP-Kanals, bei Nesidioblastose, bei pankreatischen und extrapankreatischen insulinproduzierenden Tumoren, bei therapierefraktärer maligner Hypertonie bei Niereninsuffizienz, sowie bei der Glykogenspeicherkrankheit.[4]
Kontraindikationen und unerwünschte Wirkungen
Eine Behandlung mit Diazoxid ist kontraindiziert bei einer Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff, bei einer Allergie auf Benzothiadiazine, bei koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus, Phäochromozytom, Azofarbstoff- und Analgetika-Intoleranz. Es liegen keine Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien fand sich eine Embryotoxizität. Während der Schwangerschaft darf der Arzneistoff nicht angewendet werden, es sei denn dies ist unbedingt erforderlich. Da nicht bekannt ist, ob Diazoxid in die Muttermilch übertritt und da für den Säugling das Risiko für potentiell schwere Nebenwirkungen besteht, sollten Frauen, die während der Stillzeit behandelt werden müssen, abstillen.[4]
Die wichtigsten unerwünschten Wirkungen von Diazoxid sind Na+- und Wasserretention, Hyperurikämie, Hypertrichose (vor allem bei Kindern), Leukopenie und Thrombopenie, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle. Bei Langzeitbehandlung können extrapyramidale Symptome auftreten. Auf den Blutdruck hat oral appliziertes Diazoxid nur eine geringe Wirkung.
Handelspräparate
- Monopräparate
Proglicem (D, CH) [5][6], Eudemine (GB), Proglycem (USA)
Literatur
- W. Forth, D. Henschler, W. Rummel: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. URBAN & FISCHER, München 2005, ISBN 3-437-42521-8.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 5. AUSGABE. Band 5.0–5.7, 2006.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Eintrag zu Diazoxid in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Datenblatt Diazoxide bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ 4,0 4,1 Fachinformation aus dem Arzneimittel-Kompendium der Schweiz für Proglicem® Kapseln von Essex Chemie – Stand: Juli 2004
- ↑ Rote Liste online, Stand: Oktober 2009
- ↑ AM-Komp. d. Schweiz, Stand: Oktober 2009