Dimethylquecksilber


Strukturformel
Struktur von Dimethylquecksilber
Allgemeines
Name Dimethylquecksilber
Andere Namen

lat.: Dimethylhydrargyrum

Summenformel C2H6Hg
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit süßlichem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 593-74-8
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Eigenschaften
Molare Masse 230,65 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

3,1 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

−42 °C [1]

Siedepunkt

93–96 °C [1]

Dampfdruck

66 hPa [1] (20 °C)

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​310​‐​300​‐​373​‐​410
P: 260​‐​264​‐​273​‐​280​‐​284​‐​302+350 [1]
MAK

nicht festgelegt [1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dimethylquecksilber ist eine außerordentlich giftige Organometallverbindung des Quecksilbers, die als starkes Nervengift gilt. Die Dämpfe riechen stark süßlich. Das Einatmen der Dämpfe hat bereits eine starke Vergiftung zur Folge.

Eigenschaften

Dimethylquecksilber ist eine leicht flüchtige, farblose Flüssigkeit mit süßlichem Geruch, welche praktisch unlöslich in Wasser ist. Sie zersetzt sich ab einer Temperatur über -42 °C, wobei Quecksilberdämpfe und leichtentzündliche Zersetzungsprodukte entstehen.[1]

Verwendung

Dimethylquecksilber wurde als Referenzsubstanz in toxikologischen Experimenten benutzt. Für den Einsatz in der NMR-Spektroskopie als Referenz für Quecksilber werden inzwischen andere Quecksilbersalze verwendet.

Sicherheitshinweise

Dimethylquecksilber kann die Blut-Hirn-Schranke problemlos passieren. Es bildet vermutlich einen Komplex mit Cystein. Beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen wie Schwindelanfällen oder Kopfschmerzen ist es häufig schon zu spät für eine effektive Therapie. Dimethylquecksilber wird im Körper nur langsam abgebaut, sodass es zu einer Akkumulation kommt, die die tödliche Dosis oft übersteigt. 0,1 ml der Verbindung über die Haut aufgenommen sind bereits tödlich. Eine effektive Behandlung der Vergiftung ist nicht bekannt.

Weder Gummi-, PVC- noch Neopren-Handschuhe können eine Resorption von Dimethylquecksilber effektiv verhindern. Diese Tatsache führte zum Tod der US-amerikanischen Chemikerin Karen Wetterhahn.

Siehe auch

  • Schwermetalle

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Eintrag zu CAS-Nr. 593-74-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.

Weblinks