Duftdrüse


Als Duftdrüsen bezeichnet man Drüsen der Haut von Menschen und Tieren, die Duftstoffe absondern.

Bei Tieren können Duftdrüsen unterschiedliche Funktionen tragen und so der Verteidigung und Abschreckung von Feinden (z. B. Stinkdrüsen beim Stinktier), der Revierabgrenzung, der Orientierung im Raum (z. B. durch Absetzen von Duftmarken), der innerartlichen Verständigung (z. B. Stockgeruch bei Bienen) oder der Anlockung des anderen Geschlechts dienen.

Beim Menschen werden die Duftdrüsen gemeinhin zu den Schweißdrüsen Glandulae sudoriferae gezählt und als apokrine Schweißdrüsen den übrigen ekkrinen Schweißdrüsen gegenübergestellt. Im Unterschied zu den unabhängig von Haarfollikeln über den gesamten Körper verteilten 2-4 Millionen cholinerg innervierten ekkrinen Schweißdrüsen, welche dem nackten Primaten eine außerordentlich effektive Thermoregulation erlauben, sind seine Duftdrüsen größer, auf bestimmte Körperregionen beschränkt – sie liegen zu über 100/cm² besonders dicht in der Unterhaut von Achselhöhle, Genitoanalregion und Brustwarzenhof sowie, spärlicher, von Gesicht, Kopfschwarte und periumbilikaler Bauchhaut – und ihr Ausführungsgang mündet jeweils in den Trichter eines Haarfollikels.

Die unverzweigten, röhrenförmigen Einzeldrüsen bilden besondere Sekrete, die entlang des Haarschaftes mit Hauttalg vermischt an die Oberfläche gelangen und unter Mitwirkung einer spezifisch adaptierten bakteriellen Flora zu oft intensiven Duftstoffen verschiedener Noten umgesetzt werden, welche auch beim Menschen mindestens innerartlich - in der Regel unbewusste - kommunikative Funktionen tragen und als Signale verstanden werden können. Die insgesamt meist weniger als hunderttausend Duftdrüsen sind phylogenetisch betrachtet sehr viel älter als die ekkrinen Schweißdrüsen und werden ebenso wie diese sympathisch, doch adrenerg innerviert. Insbesondere im Zusammenhang mit emotionalen Regungen wie Wut, Schmerz, Angst, aber auch Freude, Lust und sexuelle Erregung wird die Sekretion der Duftdrüsen nervös vermittelt gesteigert, unter Umständen auch als Reaktion auf olfaktorisch wahrgenommene Reize pheromonähnlicher Wirkung. Meist langfristig stimulierend wirken Sexualhormone auf die Aktivität von Duftdrüsen, die ihre sezernierende Tätigkeit so überwiegend erst zu Beginn der Geschlechtsreife aufnehmen.

Spezialisierte apokrine Schweißdrüsen sind die Mollschen Drüsen Glandulae ciliares conjunctivales, die am Lidrand in den Haarbalg von Wimpern münden, sowie die Ohrschmalzdrüsen Glandulae ceruminosae des äußeren Gehörgangs, die Cerumen sezernieren.