Engelhaie
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Engelhaie | ||||||||||||
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Gemeiner Engelhai (Squatina squatina) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Squatiniformes | ||||||||||||
Buen, 1926 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Squatinidae | ||||||||||||
Bonaparte, 1838 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Squatina | ||||||||||||
Duméril, 1806 |
Die Engelhaie (Squatina), auch Meerengel genannt, bilden die einzige Gattung der Familie der Engelhaie (Squatinidae), die ihrerseits die einzige Familie innerhalb der Ordnung der Engelhaie (Squatiniformes) ist. Die Gattung besteht aus etwa 22 bekannten Arten. Sie leben weltweit auf dem Kontinentalschelf in bis zu 1300 m Wassertiefe.
Merkmale
Durch den stark abgeflachten Rumpf und die großen Brustflossen sehen Engelhaie den Rochen ähnlicher als den Haien, unterscheiden sich aber dadurch von diesen, dass ihre Brustflossen deutlich vom Rumpf abgesetzt sind, während sie bei den meisten Rochen ansatzlos in den Körper übergehen. Unterschiedlich sind auch die Bezahnung, die Schädelstruktur und die Kieferaufhängung.
Sie haben zwei dornenlose Rückenflossen. Wie die Dornhaiartigen (Squaliformes) und die Sägehaie (Pristiophoriformes) besitzen sie keine Afterflosse. Alle Arten habe eine hypocerke Schwanzflosse, deren unterer Lobus deutlich größer als der obere. Die Augen liegen auf der Kopfoberseite, das Maul ist endständig, die äußeren Nasenöffnungen sind mit kurzen Barteln versehen. Die Spritzlöcher sind groß, die Anzahl der seitlich, unten liegenden Kiemenöffnungen beträgt fünf.
Engelhaie werden nicht sehr groß, lediglich der Japanische Engelhai (Squatina japonica) kann rund zwei Meter lang werden, die meisten Arten erreichen eine Länge von einem bis zu eineinhalb Metern. Der rund um Taiwan beheimatete Squatina tergocellatoides wird nur etwas mehr als sechzig Zentimeter lang.
Lebensweise
Engelhaie leben in der Regel in Bodennähe, wo sie sich häufig auf den Grund legen oder in den Sand eingraben und auf ihre Beute, Weichtiere, kleine Fische und Krebstiere, warten.
Alle Engelhaie sind ovovivipar - die Eier werden im Muttertier ausgebrütet, bevor die Jungtiere lebend geboren werden. Bei vielen Arten sind Wachstums- und Vermehrungsrate relativ klein, sodass durch Bestandsverluste als Beifang einige Arten wie der Meerengel (Squatina squatina)[1] mittlerweile als vom Aussterben bedroht gelten. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt sämtliche Arten der Gattung Squatina in der Roten Liste gefährdeter Arten[2]. Sie beurteilt drei Arten als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered); acht Arten werden als stark gefährdet (Endangered) gesehen; weitere vier Arten sind als gefährdet (Vulnerable) gelistet und eine Art gilt als gering gefährdet (Near Threatened). Die restlichen Arten werden entweder als nicht gefährdet (Least Concern) beschrieben oder bleiben wegen unzureichender Daten (Data Deficient) unbewertet.
Arten
- Sägerücken-Engelhai (Squatina aculeata (Cuvier, 1829))
- Afrikanischer Engelhai (Squatina africana (Regan, 1908))
- Östlicher Engelhai (Squatina albipunctata (Last & White, 2008))[3]
- Argentinischer Engelhai (Squatina argentina (Marini, 1930))
- Dornrücken-Engelhai (Squatina armata (Philippi, 1887))
- Australischer Engelhai (Squatina australis (Regan, 1906))
- Squatina caillieti Walsh, Ebert & Compagno 2011[4]
- Pazifischer Engelhai (Squatina californica (Ayres, 1859))
- Atlantischer Engelhai (Squatina dumeril (Lesueur, 1818))
- Taiwanesischer Engelhai (Squatina formosa (Shen & Ting, 1972))
- Guggenheim-Engelhai (Squatina guggenheim (Marini, 1936))
- Squatina heteroptera (Castro-Aguirre, Pérez & Campos, 2006)[5]
- Japanischer Engelhai (Squatina japonica (Bleeker, 1858))
- Indonesischer Engelhai (Squatina legnota (Last & White, 2008))[3]
- Mexikanischer Engelhai (Squatina mexicana (Castro-Aguirre, Pérez & Campos, 2006))[5]
- Getrübter Engelhai (Squatina nebulosa (Regan, 1906))
- Glatter Engelhai (Squatina oculata (Bonaparte, 1840))
- Westlicher Engelhai (Squatina pseudocellata (Last & White, 2008))[3]
- Gepunkteter Engelhai (Squatina punctata (Marini, 1936))
- Gemeiner Engelhai oder Meerengel (Squatina squatina (Linnaeus, 1758))
- Ornaten-Engelhai (Squatina tergocellata (McCulloch, 1914))
- Squatina tergocellatoides (Chen, 1963)
Der ursprünglich als eigene Art aufgefasste Versteckte Engelhai (Squatina occulta) wird heute als Synonym des Guggenheim-Engelhai aufgefasst.
Stammesgeschichte
Zur Familie Squatinidae wird auch die ausgestorbene Gattung Pseudorhina aus dem Oberjura gezählt.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Squatina squatina in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Morey, G., Serena, F., Mancusi, C., Fowler, S.L., Dipper, F. & Ellis, J., 2006. Abgerufen am 4. März 2010.
- ↑ Squatina in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Abgerufen am 4. März 2010.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 P.R. Last, W.T. White: Three new angel sharks (Chondrichthyes:Squatinidae) from the Indo-Australian region. Zootaxa 1734:1-26.
- ↑ Walsh, J.H., Ebert, D.A. & Compagno, L.J.V. (2011): Squatina caillieti sp. nov., a new species of angel shark (Chondrichthyes: Squatiniformes: Squatinidae) from the Philippine Islands. Zootaxa, 2759: 49–59.
- ↑ 5,0 5,1 J.L. Castro-Aguirre, H.E. Pérez, L.H. Campos: Dos nuevas especies del género Squatina (Chondrichthyes: Squatinidae) del Golfo de México. Rev. Biol. Trop. (Int. J. Trop. Biol.) 54 (3):1031-1040.
- ↑ K. A. Frickinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
Weblinks
- Squatina auf Fishbase.org (englisch)
- Family Squatinidae auf Fishbase.org (englisch)
- Squatiniformes auf Fishbase.org (englisch)
- Informationen über die Engelsfische auf www.hai.ch
- J. Kriwet, M. de Carvalho, D. Thiess & S. Klug: Taxonomy and distribution of Late Jurassic angelsharks. PDF