Engmaulfrösche
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Engmaulfrösche | ||||||||||||
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Dermatonotus muelleri | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Microhylidae | ||||||||||||
Günther, 1858 |
Engmaulfrösche (Microhylidae), auch Engmundfrösche, sind eine Familie der Froschlurche (Anura). Es handelt sich um zumeist recht kleine, plump wirkende Frösche, die sich bevorzugt in Gewässernähe aufhalten und tagsüber im Erdboden versteckt sind. Es gibt aber auch baumbewohnende Arten. Die Familie ist vor allem in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreitet.
Übersicht
Zu dem Taxon werden gegenwärtig rund 450 Arten gerechnet, die in elf Unterfamilien (und mehreren Gattungen ohne Unterfamilien) geordnet werden. Engmaulfrösche kommen in Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika südlich der Sahara, Madagaskar, Ost- und Südostasien, auf dem Indonesischen Archipel sowie im äußersten Norden und Nordosten Australiens vor. In den USA, in China und auf der Koreanischen Halbinsel werden über die Tropen und Subtropen hinaus teilweise auch gemäßigte Zonen erreicht. Man nimmt an, dass sich diese Tiergruppe, von der keine direkten fossilen Vorläufer bekannt sind, ursprünglich vom heutigen Südostasien her ausgebreitet hat. 19 Arten aus zwei Gattungen (Austrochaperina und Cophixalus) zählen zur Fauna Australiens und sind dort ausschließlich in den Regenwäldern zu finden.
Diese umfangreiche Familie hat nur wenige auffallende gemeinsame Merkmale (zu anatomischen Charakteristika siehe auch Neobatrachia). Viele haben aber einen besonders kleinen Kopf bzw. eine kurze Schnauze oder ein kleines Maul (Name!), gering hervorstehende Augen und kurze Hinterbeine. Während die eher wenigen neuweltlichen Gattungen noch relativ einheitlich erscheinen, macht sich die Formenfülle besonders bei asiatischen und afrikanischen Vertretern bemerkbar.
Eine unter Terrarienhaltern bekanntere Art ist der sogenannte Indische Ochsenfrosch (Kaloula pulchra), der mit dem nordamerikanischen Ochsenfrosch aber nicht näher verwandt ist. Außerdem ist weniger Indien, sondern vielmehr Südostasien und Indonesien sein Verbreitungszentrum. Ähnlich wie beispielsweise bei der europäischen Knoblauchkröte sind die Fersenhöcker als Grabschaufeln umgebildet und verhärtet.
Taxonomie
Die Systematik der Engmaulfrösche ist sehr komplex und immer wieder größeren Veränderungen unterworfen. Von den zahlreichen (rund 65) Gattungen sind nicht wenige monotypisch, bestehen also nur aus einer Art. Auch einige der zurzeit elf Unterfamilien setzen sich aus nur wenigen Arten zusammen, Melanobatrachinae sogar nur aus einer Spezies (Melanobatrachus indicus). Die Papua-Engmaulfrösche (Asterophryinae) Neuguineas sind dagegen mit der Hälfte aller Arten (>220) die umfangreichste Unterfamilie. Von den Eigentlichen Engmaulfröschen (Microhylinae) wurden zuletzt mehrere Gattungen zu anderen Unterfamilien gestellt (insbesondere zu Gastrophryninae) oder keiner Unterfamilie mehr zugeordnet. Die südost- und südafrikanischen Kurzkopffrösche werden inzwischen als eigene Familie Brevicipitidae betrachtet.
Liste der Unterfamilien und Gattungen sowie Auswahl einzelner Arten.
(Bearbeitungsstand: Juli 2009)
Ohne Unterfamilie
- Gattung Adelastes Zweifel, 1986
- Gattung Altigius Wild, 1995
- Gattung Arcovomer Carvalho, 1954
- Gattung Gastrophrynoides Noble, 1926
- Gattung Hyophryne Carvalho, 1954
- Gattung Melanophryne Lehr & Trueb, 2007
- Gattung Myersiella Carvalho, 1954
- Gattung Phrynella Boulenger, 1887
- Gattung Relictivomer Carvalho, 1954
- Gattung Stereocyclops Cope, 1870
- Gattung Synapturanus Carvalho, 1954
- Gattung Syncope Walker, 1973
Unterfamilie Asterophryinae Günther, 1858 – Papua-Engmaulfrösche
- Gattung Albericus Burton & Zweifel, 1995
- Gattung Aphantophryne Fry, 1917
- Gattung Asterophrys Tschudi, 1838
- Gattung Austrochaperina Fry, 1912
- Gattung Barygenys Parker, 1936
- Gattung Callulops Boulenger, 1888
- Gattung Choerophryne Kampen, 1914
- Gattung Cophixalus Boettger, 1892
- Gattung Copiula Méhely, 1901
- Gattung Gastrophrynoides
- Gattung Genyophryne Boulenger, 1890
- Gattung Hylophorbus Macleay, 1878
- Gattung Liophryne Boulenger, 1897
- Gattung Mantophryne Boulenger, 1897
- Gattung Metamagnusia
- Gattung Oreophryne Boettger, 1895
- Gattung Oxydactyla Van Kampen, 1913
- Gattung Paedophryne Kraus, 2010
- Gattung Pherohapsis Zweifel, 1972
- Gattung Pseudocallulops
- Gattung Sphenophryne Peters & Doria, 1878
- Gattung Xenorhina Peters, 1863
Unterfamilie Cophylinae Cope, 1889 – Madagaskar-Engmaulfrösche
- Gattung Anodonthyla Müller, 1892
- Gattung Cophyla Boettger, 1880
- Gattung Madecassophryne Guibé, 1974
- Gattung Platypelis Boulenger, 1882
- Gattung Plethodontohyla Boulenger, 1882
- Gattung Rhombophryne Boettger, 1880
- Gattung Stumpffia Boettger, 1881
Unterfamilie Dyscophinae Boulenger, 1882 – Tomatenfrösche, Taubfrösche
- Gattung Dyscophus Grandidier, 1872
- Art Tomatenfrosch (D. antongilli)
Unterfamilie Gastrophryninae Fitzinger, 1843
- Gattung Chiasmocleis Méhely, 1904
- Gattung Ctenophryne Mocquard, 1904
- Gattung Dasypops Miranda-Ribeiro, 1924
- Gattung Dermatonotus Méhely, 1904
- Gattung Elachistocleis Parker, 1927
- Gattung Gastrophryne Fitzinger, 1843
- Gattung Hamptophryne Carvalho, 1954
- Gattung Hypopachus Keferstein, 1867
- Gattung Nelsonophryne Frost, 1987
Unterfamilie Hoplophryninae Noble, 1931
- Gattung Hoplophryne Barbour & Loveridge, 1928
- Gattung Parhoplophryne Barbour & Loveridge, 1928
Unterfamilie Kalophryninae Mivart, 1869
- Gattung Kalophrynus Tschudi, 1838
Unterfamilie Melanobatrachinae Noble, 1931 – Schwarzfrösche
- Gattung Melanobatrachus Beddome, 1878
Unterfamilie Microhylinae Günther, 1858 – Eigentliche Engmaulfrösche
- Gattung Calluella Stoliczka, 1872
- Gattung Chaperina Mocquard, 1892
- Gattung Glyphoglossus Günther, 1869
- Gattung Kaloula Gray, 1831
- Gattung Metaphrynella Parker, 1934
- Gattung Microhyla Tschudi, 1838
- Gattung Micryletta Dubois, 1987
- Gattung Ramanella Rao & Ramanna, 1925
- Gattung Uperodon Duméril & Bibron, 1841
Unterfamilie Otophryninae Wassersug & Pyburn, 1987
- Gattung Otophryne Boulenger, 1900
Unterfamilie Phrynomerinae Noble, 1931
- Gattung Phrynomantis Peters, 1867
Unterfamilie Scaphiophryninae Laurent, 1946
- Gattung Paradoxophyla Blommers-Schlösser & Blanc, 1991
- Gattung Scaphiophryne Boulenger, 1882