Eozän
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- Zeitalter des Paläogen
❮ | System | Serie | Stufe | ≈ Alter (mya) |
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❮ | später | später | später | jünger |
P a l ä o g e n |
Oligozän | Chattium | 23,03 ⬍ 28,1 | |
Rupelium | 28,1 ⬍ 33,9 | |||
Eozän | Priabonium | 33,9 ⬍ 38 | ||
Bartonium | 38 ⬍ 41,3 | |||
Lutetium | 41,3 ⬍ 47,8 | |||
Ypresium | 47,8 ⬍ 56 | |||
Paläozän | Thanetium | 56 ⬍ 59,2 | ||
Seelandium | 59,2 ⬍ 61,6 | |||
Danium | 61,6 ⬍ 66 | |||
früher | früher | früher | älter |
Das Eozän ist in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Serie (= Zeitintervall) innerhalb des Paläogens. Das Eozän begann vor etwa 55,8 Millionen Jahren und endete vor etwa 33,9 Millionen Jahren und ist die zweite Serie des Paläogens (siehe Geologische Zeitskala). Dem Eozän folgte das Oligozän und ging das Paläozän voraus.
Namensgebung und Geschichte
Benannt ist das Eozän nach der griechischen Göttin der Morgenröte Eos, griech. ἔος bzw. ἠώς und griech. καινός = "neu, ungewöhnlich". Der Name wurde von Charles Lyell 1847 geprägt.
Definition und GSSP
Die Basis des Eozän (und des Ypresium) ist eine ausgeprägte Änderung im Kohlenstoff-Isotopen-Verhältnis ("Carbon Isotope Excursion"). Die Obergrenze (und damit die Untergrenze von Oligozän und des Rupelium) wird durch das Aussterben der Foraminiferen-Gattung Hantkenina definiert. Der GSSP (= globaler Eichpunkt) des Eozäns (und der Ypresium-Stufe) ist das Dababiya-Profil in der Nähe von Luxor (Ägypten).
Unterteilung
Das Eozän wird in drei Unterserien und vier chronostratigraphische Stufen unterteilt:
- Serie: Eozän (55,8–33,9 mya)
- Unterserie: Obereozän (oder Oberes Eozän)
- Stufe: Priabonium (37,2–33,9 mya)
- Unterserie: Mitteleozän (oder Mittleres Eozän)
- Unterserie. Untereozän (oder Unteres Eozän)
- Stufe: Ypresium (55,8–48,6 mya)
- Unterserie: Obereozän (oder Oberes Eozän)
Regional und im historischen Kontext finden bzw. fanden noch eine ganze Reihe anderer Stufennamen Verwendung, die aus verschiedensten Gründen entweder nur regional benutzt oder aufgegeben worden sind.
Klima und Geographie
Der Beginn des Eozäns ist durch einen starken Temperaturanstieg, dem Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum gekennzeichnet, der durch einen starken Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre verursacht wurde. Während des gesamten Eozäns war das Klima zu warm, um eine Vergletscherung an den Polen zuzulassen; sowohl Grönland als auch die Antarktis waren eisfrei. Südamerika und Australien lagen beide der Antarktis näher als heute, der Antarktische Zirkumpolarstrom bildete sich erst im späteren Oligozän. Der Atlantik war noch nicht vollständig geöffnet, zum Ende des Paläozäns drifteten Grönland und Europa auseinander - es bestand allerdings noch eine Landbrücke zwischen Eurasien, Grönland und dem Nordamerikanischen Kontinent.
Faunenentwicklung
Wichtig im Eozän ist die sprunghafte Weiterentwicklung der Säugetiere. Die Ordnungen der Unpaarhufer, Fledertiere, Primaten und Nagetiere entstanden.
Fossilfundstellen
Zu den berühmtesten Fundstellen aus dem Eozän in Deutschland gehören die Grube Messel bei Darmstadt (Hessen), das Geiseltal bei Halle (Saale) (Sachsen-Anhalt) und das Eckfelder Maar bei Manderscheid (Rheinland-Pfalz). Dort fand man fossile Reste von Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren. Zu dieser exotischen Tierwelt gehörten unter anderem Riesenameisen, Riesenschlangen, Krokodile, der bis zu zwei Meter hohe Riesenlaufvogel Diatryma, fuchsgroße Urpferde, Tapire, Ameisenbären, Schuppentiere, Urraubtiere und das bipede Leptictida.
Literatur
- Isabella Premoli Silva und David G. Jenkins: Decision on the Eocene-Oligocene boundary stratotype. Episodes, 16(3): 379-382, 1993, ISSN 0705-3797.
- C. Dupuis, M. Aubry, E. Steurbaut, W. A. Berggren, K. Ouda, R. Magioncalda, B. S. Cramer, D. V. Kent, R. P. Speijer und C. Heilmann-Clausen: The Dababiya Quarry Section: Lithostratigraphy, clay mineralogy, geochemistry and paleontology. Micropaleontology, 49(1): 41-59, New York 2003, ISSN 0026-2803.
- Étienne Steurbaut: Ypresian. Geologica Belgica, 9(1-2): 73-93, Brüssel 2006, ZDB-ID 1468578-4.
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 (PDF; 6,57 MB)
- Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 KB)
- Eozäne Mikrofossilien: 25+ Bilder von Foraminiferen
- World Without Ice, Artikel in National Geographic Magazine, Oktober 2011
- Big discovery for biogenic magnetite, Peter C. Lippert, 13 November, 2008
- International Chronostratigraphic Chart 2012 (PDF)
Siehe auch
- PETM