Fell
Fell nennt man die Haut von Säugetieren mit 50 bis 400 Haaren pro Quadratzentimeter. Bei geringerer Haardichte gilt sie als haararme Haut, bei mehr als 400 Haaren pro Quadratzentimeter wird die Haut als Pelz bezeichnet.[1] Das Fell wird von den Deckhaaren (Oberhaar) und den Wollhaaren (Unterwolle) gebildet.[2] Seitdem Vogelfelle so gut wie nicht mehr zu Kleiderbesätzen und anderem verwendet werden ist hierfür fast nur noch die Bezeichnung Balg üblich.
Im Lederhandel nennt man die Häute einiger Jungtierarten Fell (Zickelfelle, Lammfelle).
Die Fähigkeit vieler Säugetiere jahreszeitlich ihre Behaarung den Witterungsbedingungen anzupassen bezeichnet man als Fellwechsel. Die Fellfarbe dient u. a. zur Tarnung, bei manchen Tierarten aber auch als Warnsignal.
Das abgezogene Fell wird im Allgemeinen als Pelz bezeichnet, in der Pelzbranche spricht man auch allgemein von Rauchwaren, österreichisch Rauwaren. In der Jägersprache wird das Fell einiger Tierarten mit unterschiedlichen Bezeichnungen benannt, z. B. als Schwarte beim Schwarzwild und Dachs oder Decke beim Rotwild. Als Aasseite wird die innere Seite, also die Fleischseite des Rohfells bzw. der Haut bezeichnet. Beim gegerbten (fachsprachlich „zugerichteten“) Fell ist es dann die Lederseite.
Für die verschiedenen Fellarten siehe Hauptartikel →Pelzarten
Fell war lange Zeit ein großes Problem für die Computergrafik, vor allem wegen seiner geometrischen und optischen Komplexität. Unter anderem mussten Algorithmen gefunden werden, die die gegenseitige Abschattung jedes einzelnen Haars optimierten und solche Bilder überhaupt in realistischer Zeit berechenbar machten. Der erste Spielfilm, der diese Technik ausreizte, war Pixars 3D-Animation Die Monster AG von 2001.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Prof. Dr. sc. nat. Dr. med vet. h. c. Heinrich Dathe, Berlin; Dr. rer. pol. Paul Schöps, Leipzig unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern: Pelztieratlas, VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 1986, S. 17
- ↑ Hans Geyer: Haare. In: Salomon/Geyer/Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag Stuttgart, 2. erw. Aufl. 2008, S. 637–640. ISBN 978-3-8304-1075-1