Fischerei


Heimkehr der Fischer am Abend
Fischer in Bangladesch
Netze auf einem Boot in Oostende (Belgien)
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Fischer an der Costa da Caparica bei Lissabon (Portugal)

Mit Fischerei bezeichnet man die Wirtschaftszweige, die sich mit dem Fangen oder Züchten von Fischen und anderen Wassertieren zur Nahrungsgewinnung und Weiterverarbeitung beschäftigen. Die Fischerei zählt zum primären Wirtschaftssektor, zu dem auch Landwirtschaft und Bergbau gehören. Wichtig für eine nachhaltige Fischerei ist eine verlässliche und langfristig angelegte Fischereiforschung, wie sie in Deutschland z. B. von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei betrieben wird.

Eine Sonderform der Fischerei ist die Aquakultur, das Züchten von Wasserlebewesen.

Gefangen werden auch wirbellose Tiere wie Weichtiere (Mollusca) und Krebse (Crustacea), deren Anteil, soweit dieser statistisch überhaupt erfasst wird, im Vergleich zu den Fischen bescheiden aussieht. Unter den wirtschaftlich bedeutenden Mollusken herrschen die Muscheln wie Austern, Miesmuscheln und Kamm-Muscheln vor, die in gemäßigten Zonen auch bewirtschaftet werden. Die zahlreichen befischten Großkrebsarten wie Hummer, Langusten, Kaisergranat und Schmalhummer gelten alle als Delikatessen, ebenso Krabben und Garnelen.

Das Fleisch von Knorpelfischen wie Haien und Rochen, die als Nebenprodukt (Beifang) der Netz- und Angelfischerei anfallen, findet geteilten Zuspruch. Aus deren Leber, besonders von großen Arten (z. B. Grönlandhai) wird vitaminhaltiger Tran gewonnen. Die mit Placoid-Zähnchen durchsetzte Haut findet zum Schleifen von Holz und zur Herstellung von Leder Verwendung, die Bauchlappen des Dornhais werden geräuchert und als Schillerlocken verkauft.

Die Hauptanstrengungen der Seefischerei gelten einer relativ kleinen Zahl von Knochenfischen wie den Heringsartigen (Clupeidae), besonders vom Hering, sowie den Dorschartigen (Gadidae), zu denen auch der Kabeljau zählt. Wirtschaftlich sehr wichtig sind auch die Makrelenartigen (Scombridae), zu denen neben der Makrele auch die Thunfische gehören.

Auch der Fang von Meeressäugern (Walfang) ist ein Teilgebiet der Fischerei.

Geschichte

Die Sammeltätigkeit maritimer Schalentieren ist bereits durch die paläolitischen Muschelhaufen, die Køkkenmøddinger, belegt. Die ersten bekannten Muschelhaufen, die auch Steinwerkzeuge enthielten, sind in der Höhle von Pinnacle Point am Indischen Ozean in Südafrika auf ein Alter von 164.000 Jahren datiert worden,[1] ältere Funde stammen zum Beispiel aus Terra Amata bei Nizza und sind ca. 40.000 Jahre alt (Paola Villa 1983).

Fischereigeräte sind seit dem Altpaläolithikum bekannt. Der bislang älteste belegte Fischfang fand in Katanda am Fluss Seemliki im Rift Valley in Zaire statt. Hier wurden neben Harpunen auch die Gräten eines zwei Meter langen Welses gefunden, die auf ein Alter von 90.000 Jahren datiert sind. Im Mittelpaläolithikum lässt sich Fischfang selten nachweisen. In einer Höhle im Kaukasus machten Lachsreste etwa 75 % der rund 22.000 geborgenen Knochen aus. Eine Feuerstelle lässt auf menschliche Aktivität schließen. Vor 35.000-10.000 Jahren wurden Fischabbildungen in französischen Höhlen und auf Kleinkunstwerken angefertigt. Es gab Fischereigeräte aus Knochen und Horn. Neben Forellen und Hechten wurden Lachse auf Fischwanderung (z. B. Laichwanderung) gefangen. Sie konnten mit den Händen, mit Fischspeeren und Fischgabeln oder mit Netzen gefangen werden, besonders leicht beim Ziehen flussaufwärts.

Deutliche Hinweise auf Fischfang mit Angelgeräten, Fischspeeren, Harpunen, Netzschwimmer, Netzsenker, Netzen und Stellzäunen erschienen ab dem Mesolithikum, in Nordeuropa bei der Ertebølle-Kultur, um 5100 bis 4100 v. Chr. Eine Fischreuse aus Haselruten in Südschweden stammt um 7000 v. Chr. Nun finden sich auch Hinweise auf Fischfang der von Booten aus betrieben wurde. Beleg dafür sind die Überreste von Fischarten, die nur im offenen Meer vorkommen. Am Ende der Jungsteinzeit existierten bereits die meisten der Fischereigeräte, die heute noch gebräuchlich sind.

In der Jerimalaihöhle in Osttimor fand man die Überreste von gefangenen Fischen, die bis zu 42.000 Jahre alt sind. Die Hälfte der Arten stammt von der Hochsee, so dass Menschen wohl schon damals die Fähigkeit besaßen fern der Küste auf Fischfang zu gehen. Zudem fand man die Bruchstücke des ältesten bekannten Angelhakens. Er wurde aus der Schale einer Meeresschnecke hergestellt und hat ein Alter zwischen 16.000 und 23.000 Jahre. Ihn verwendeten die Bewohner Jerimalais zum Fischfang in den Küstengewässern, die zu dieser Zeit durch die Bildung von Korallenriffen fischreicher geworden waren.[2][3]

Reuse

Die ältesten Anlagen (Geräte) zum Fischfang dürften Fischreusen gewesen sein, also Bauten, die Fische zunächst in ein Bassin leiten, ihnen dann aber den Rückweg erschweren oder gänzlich versperren. Die Reste 9000 Jahre alter Haselruten von Reusen wurden im Meer an der Mündung des Flüsschens Verkeån in der Provinz Schonen (Skåne) in Südschweden gefunden.[4][5]

Fischspeer

Mit dem Fischspeer werden zumeist kleinere Fische vom Ufer oder Einbaum aus gestochen. Der Fisch wird dabei vom Speer durchbohrt und mittels Gaff geborgen. Es wird Speere mit Holzspitzen gegeben haben, wie sie aus späteren Zeiten der Vorgeschichte erhalten sind. Die aus Knochen und Horn erstellten und daher besser erhaltenen Fischspeere des Paläolithikum erhielten im Laufe der Entwicklung ein bis zwei Widerhakenreihen. Die ältesten Spitzen waren einreihig mit Widerhaken versehen, so die mesolithischen Fischspeere von Glindenberg (Sachsen-Anhalt), manche waren auch glatt. Verbreitet waren einreihige Spitzen mit konvex-konkaven Zähnen, die bis zur Zeit der Glockenbecherkultur verwendet wurden. Mehrspitzige Speere hatten mit Bast am Schaft befestigte Spitzen.

Harpunen

Bei der Harpune sind die Spitzen nur lose am Schaft befestigt. Harpunen wurden vor allem zur Fischerei auf Hecht und Wels eingesetzt. An der Küste jagte man damit auch Meeressäuger Robben oder Schweinswale. Die Schäfte werden zumeist spindelförmig gewesen sein, um gute Wurfeigenschaften zu besitzen. Die aus Knochen und Horn erstellten Harpunen des Paläolithikum erhielten im Laufe der Entwicklung ein bis zwei Widerhakenreihen. Von der Wucht des Wurfes hängt das ausreichend tiefe Eindringen der Spitze in das Beutetier ab. Dabei löst sich die Spitze vom Schaft. Die Verbindung zur Beute wird über eine Leine gehalten. Die Widerhaken sollten verhindern, dass die Spitze sich aus dem Fleisch des Tieres löst.

Lyster

Ein spezialisiertes Fanggerät war die Lyster, die an den beiden Fundorten (Rosenhof und Siggeneben) in Deutschland in über 100 erhaltenen Exemplaren nachgewiesen ist. Der im Mesolithikum verbreitete Fischspeer wurde zum Aalfang verwendet. Mit diesem Fanggerät ließen sich Aale vor allem in der Winterstarre erbeuten. Mit der Lyster wurde in den schlammigen Grund eines Gewässers gestochen, wobei Aale in die Aussparung zwischen den flexiblen Schalmen eingeklemmt oder aufgespießt wurden. Am Schaftende befestigt, befinden sich zwei hölzerne, auswärts gebogenen Schalmen genannte Spitzen aus Hartholz. Zwischen ihnen ist ein Dorn aus Knochen im Schaft befestigt. Die jüngste Lyster Norddeutschlands stammt aus der Grube Siggeneben im Kreis Ostholstein. Die Datierung dieses Fundes liegt bei 3200 v. Chr.

Fangtechniken und -methoden

Fischerboot und -netze in der Museumswerft in Flensburg

In der langen Geschichte der Fischerei sind viele Fangtechniken und -methoden entwickelt worden, die sich grob in Fischerei in bestimmten Gewässertiefen und -typen sowie die dabei angewandte Fangmethode gliedern lassen.

Jede Fangmethode besteht aus zwei Phasen,

  1. der Steuerung des Fischverhaltens, dies sind alle Maßnahmen, die eine Ortsveränderung des Fisches durch Erreger bewirken.
    1. Anlocken
    2. Scheuchen
    3. Indifferenz
  2. dem Erfassen des Fangobjektes
    1. Vermaschen (Verhaken mit den Kiemen)
    2. Labyrinth (reusenähnliche Geräte)
    3. Seihen (Kescher oder Schleppnetz)
    4. Haken (Angelhaken oder Harpune)
    5. Saugen (Fischpumpe)

Von den Fischereifahrzeugen werden speziell angefertigte Netze durch das Wasser oder am Meeresgrund entlang gezogen. Die in den Netzen gefangenen Fische werden an Bord des Schiffes gezogen, wo sie häufig bereits weiterverarbeitet werden, z. B. zu Frostware.

Neben den in den Folgekapiteln näher beschriebenen Fangtechniken gibt es noch:

Netzfischerei

Steerks auf einer Pier

Es gibt zwei Kategorien von Netzfischerei, eine passive und eine aktive. Zur passiven gehören die Stell- und Treibnetze, die wie senkrechte stehende Vorhänge ausgelegt werden. Der obere Rand des Netzes (Obersimms) ist mit Schwimmern (Flotten, Glaskugeln, Kork, Plastikschwimmer) versehen, der untere (Untersimms) mit Gewichten (Senker, Eisenketten, Blei u. a.) beschwert. Sind diese schwerer als der Auftrieb der Schwimmer, setzt sich das Netz als sogenanntes Stellnetz auf dem Meeresgrund auf. Bei schwächer belastetem Untersimms kann das Netz als Treibnetz an der Oberfläche oder in einer gewünschten Tiefe schweben. Passiv ist damit zu verstehen, dass die Netze stationär sind und dass die Fische meist mit den Kiemen oder Flossen sich im Netz verfangen, wobei die Maschengröße über die hängen gebliebenen Beute (z. B. Dorsch, Plattfisch) entscheidet. Die Treibnetze werden zum Fang pelagischer Arten (Heringe, Makrelen, Lachs, Dorschartige u. a.) eingesetzt. Dabei werden auch sogenannte Gadder-, Spiegel-, oder Dreiwandnetze verwendet, die aus zwei oder drei aneinander liegenden Netzen bestehen. Das eigentliche Fangnetz (Innengarn) ist engmaschig. Diesen ist ein- oder beidseitig ein weitmaschiges Netz (Spiegel) vorgehängt. Der durch die weiten Maschen schwimmende Fisch verfängt sich im losen, ihn sackförmig umhüllenden Innengarn, wobei die Außennetze ein Entweichen verhindern.

Bei der aktiven Netzfischerei werden Schleppnetze wie Käscher eingesetzt. Die nur in Oberflächenschichten verwendete Ringwade (Purse seine) wird gezielt gegen optisch oder mit Echolot wahrgenommene Schwärme (Lachs, Makrele, Thunfisch, Sardinen, Heringe, Sprotten) eingesetzt. Diese werden mit einem schnellen Boot umfahren, das von einer stationären Boje oder einem Beiboot ausgehend auf einer Kreisbahn ein bis zu 500 m langes Netz ausfahren lässt, dessen Obersimm an Schwimmern an der Wasseroberfläche gehalten wird und dessen Untersimm 50 bis 100 m in die Tiefe hängt. Wenn das Boot seinen Ausgangspunkt wieder erreicht hat, so dass der Schwarm im Inneren der nach unten noch geöffneten Ringwade eingeschlossen ist, wird der Untersimm mittels einer Schnürleine zusammengezogen. Das nun geschlossene Netz wird mit einem Powerblock soweit eingeholt, bis die im napfförmigen Netz zusammengedrängte Beute ausgeschöpft werden kann.

Volles Schleppnetz an Bord eines Heckfängers

Die Schleppnetze sind große trichterförmige Beutel, die entweder von einem oder zwei Booten (Trawler) an zwei (Kurrleinen) nachgeschleppt werden. Der Netzmund wird dadurch offen gehalten, dass Schwimmer den oberen Rand der Netzöffnung heben und Gewichte den unteren Rand (Grundtau mit Rollgeschirr) nach unten ziehen. An der Kurrleine sind Scherrbretter angebracht, die nach außen driften, damit das Netz zu den Seiten hin offen bleibt. Beim Baumnetz (Baumkurre, beam trawl) wird der Netzmund durch einen waagerechten Baum offen gehalten. Das in der Heringsfischerei verwendete pelagische Schwimmschleppnetz (Flydetrawl), meist von zwei Booten geschleppt, arbeitet in jeder gewünschten Tiefe. Die Grundschleppnetze gleiten mit dem Grundtau und dem Unterblatt mit den sogenannten Steerk (Cod End) über Grund und nehmen alles auf, was in den Bereich des Netzmundes gelangt. Der Einsatz von Grundschleppnetzen setzt saubere, von Hindernissen freie Böden voraus.

Zu bestimmten, teilweise Mischformen dieser Fangarten siehe

Angel- oder Köderfischerei

Selektiver Thunfischfang mit Bambusangeln (Azoren)

Der Angelhaken, eines der ältesten Fischereigeräte, spielt in der kommerziell betriebenen Fischerei eine bedeutende Rolle. Bei der Schleppangelei (Darrfischerei) werden hinter einem fahrenden Boot eine oder mehrere Angelschnüre nachgezogen, an denen in geringen Abständen Angelhaken mit natürlichen Ködern oder Spinnködern (Blinker, Pilke) befestigt sind. Scherbretter und Gewichte (Tiefenangel) sorgen für den notwendigen Abstand zwischen den nachgeschleppten, dem Fang pelagischer Fische (z. B. Makrelen) dienenden Leinen. Gebräuchlich sind sie besonders dort, wo die Bodenbeschaffenheit den Einsatz von Schleppnetzen nicht zulässt. Die Langleinen sind oft kilometerlang, an den an Schwimmern aufgehängten oder auf Grund verankerten Horizontalleinen sind in Abständen von einem bis drei Meter kürzere Vorschnüre (Snood, Vorfächer) mit beköderten Angeln befestigt. Mit den Langleinen werden, je nachdem in welche Tiefe die Angeln stehen, Haie, Aale, Dorsche, Rotbarsch oder Plattfisch gefangen.

Korbreusenfischerei

Reusen

Reusen sind Fallen, die in Bodennähe lebende Tiere durch Köder anlocken oder durch andere Vorkehrungen in die Reuse leiten. Eine Korbreuse besteht aus Holz, Korbgeflecht oder Metall und hat meist eine zylindrische oder quadratische Form mit einer oder zwei trichterförmigen Öffnungen. Diese sind so gestaltet, dass das Tier zwar leicht in die Reuse hinein kommt, ein Entkommen in entgegengesetzter Richtung aber verhindert wird. Die Fallen werden mit Ködern bestückt und auf dem Meeresboden deponiert und später mit einer an einem Oberflächenschwimmer befestigten Leine wieder eingeholt. Sie dienen dem Fang von Wirbellosen (z. B. Hummer, Languste, Krabbe, Garnelen) sowie von bodennah lebenden (benthischen) Fischen (z. B. Aale, Dorschartige).

In die Kategorie der Reusen fallen auch permanent am Grund befestigte Netze, die so angeordnet sind, dass im freien Wasser lebende (pelagische) Fische durch Leitnetze über eine oder mehrere hintereinander gereihte Netzkammern in eine Sammelreuse gelenkt werden. Große, unter den Namen Tonnara bekannte Anlagen dieser Art, dienten an der italienischen Küste dem Fang von Thunfischen.

Walfang

Walfänger um 1900, kleines Dampfschiff mit Harpunenkanone im Sankt-Lorenz-Strom

Der Tran des Wals war ein wichtiger Grundstoff für künstliche Beleuchtung. Daneben wurden aus ihm Seifen, Salben, Suppen, Farben, Gelatine oder Speisefette (z. B. Margarine) sowie Schuh- und Lederpflegemittel produziert. Walöl war ursprünglich nötig, um Nitroglycerin herzustellen. Noch nach dem Ersten Weltkrieg meinte die britische Armeeführung: „Ohne das Walöl wäre die Regierung nicht in der Lage gewesen, sowohl die Ernährungsschlacht als auch die Munitionsschlacht zu schlagen.“

Der Pottwal wurde wegen des in seinem Kopf enthaltenen Walrats sowie des seltenen Ambras im 19. Jahrhundert besonders stark vor allem von amerikanischen Walfängern aus Nantucket gejagt und im Bestand erheblich dezimiert. Das Ambra, das möglicherweise aus den unverdaulichen Resten von Tintenfischen im Darm des Pottwals besteht, war ein wichtiger Grundstoff der damaligen Parfümindustrie. Der Walrat eignet sich zur Herstellung von besonders hell brennenden Kerzen, zum Reinigen von Wäsche, zur Herstellung von Kosmetika und als Schmiermittel. Aus den Barten der Bartenwale, bevorzugt des Blauwals, wurde vom 17. Jahrhundert an Fischbein hergestellt, bis im 20. Jahrhundert steife aber elastische Kunststoffe (z. B. Nylon) sowie leichte Federedelstähle den nachwachsenden Werkstoff ersetzten.

Anfangs jagte man den Wal mit kräftigen kleinen Ruderbooten, die sechs bis acht Mann Besatzung trugen und erlegte ihn mit Handharpunen und Lanzen. Der erlegte Wal wurde dann längsseits des Walfangschiffes geschleppt und dort abgespeckt. Alles Übrige überließ man den Möwen und Raubfischen.

Um 1840 waren etwa 900 Fangschiffe unterwegs, die in erfolgreichen Jahren bis zu 10.000 Wale erlegten. Auf einem durchschnittlichen amerikanischen Walfänger im 19. Jahrhundert fuhren etwa 20 bis 30 Mann. Die Schiffe führten einschließlich Reserven bis zu sechs Boote mit sich. Üblicherweise wurden bei der Jagd drei bis vier Boote gleichzeitig eingesetzt, die mit je sechs Seeleuten bemannt waren. Als Schiffswache wurden bei der Jagd nur ein bis zwei Mann zurückgelassen. Auch „Facharbeiter“ wie der Schiffskoch oder Schiffszimmermann mussten zur Jagd in die Boote steigen und rudern. Der Speck der erbeuteten Wale wurde bereits auf dem Schiff zu Tran verkocht und in Fässer abgefüllt. Eine normale Fangreise dauerte etwa zwei bis vier Jahre je nach Ertrag und Haltbarkeit der Vorräte.

Durch die deutsche Konstruktion einer Harpunenkanone, die um 1863 auf einem norwegischen Walfangdampfer eingebaut wurde, war es möglich geworden, auch den schnelleren Blauwal und Finnwal zu jagen. Die Harpune erhielt einen Granatkopf. Die explodierende Granate tötete den Wal schneller. Um 1935 verbesserte man dieses Gerät nochmals, indem durch die Harpunenleine ein elektrischer Strom geleitet wurde, der das Tier sofort betäubte. Trotzdem brachte die Erfindung des Petroleums 1859, das über ähnliche Einsatzzwecke wie Waltran verfügt, den Fang mittelfristig fast zum Erliegen.

Erst die Erfindung der Margarine, deren wichtigster Grundstoff anfangs Waltran war, verhalf der Industrie wieder zu einem Aufstieg. Als Grundstoff für Nitroglycerin wurde es Anfang des 20. Jahrhundert im Rahmen der weltweiten Aufrüstung interessant.

In den 1930er Jahren wurde erkannt, dass der Walbestand durch die starke Bejagung gefährdet war. Allein in den Jahren 1930/1931 wurden 30.000 Blauwale getötet, mehr als heute in allen Ozeanen leben. Der Völkerbund beschloss 1931 ein Abkommen zur Begrenzung des Walfangs, das 1935 in Kraft trat. Allerdings war dieses Abkommen kaum effektiv, da bedeutende Walfangnationen wie Norwegen und Großbritannien keine Mitglieder des Völkerbundes waren. Im gesamten 20. Jahrhundert wurden circa drei Millionen Wale erjagt.

Loten nach Fischen

Schallausbreitung beim Echolot (schematisch)

Jahrhunderte lang tappte der Fischer während des Fangs gewissermaßen im Dunkeln, gewisse Erfahrungswerte halfen ihm jedoch Fische zu fangen. Traten Seevögelschwärme auf, so war die Nähe von Fischschwärmen wahrscheinlich. Auftreten von Delphinen deutete auf Heringsschwärme hin. Heutzutage erfolgt die Ortung von Fischschwärmen mit Hilfe eines Echolots, das mit Ultraschallwellen arbeitet. Deren Frequenz liegt über der oberen Hörschwelle (>16.000 Hz). Sie breiten sich im Wasser mit einer Geschwindigkeit von 1500 m/s aus (in der Luft nur mit etwa 330 m/s). Trifft die ausgesandte Schallwelle auf Stellen mit veränderter Dichte, also auf ein festes Objekt, den Meeresboden, auf Fischschwärme, auf Wasserschichten anderer Temperatur oder Salzschichten, wird ein Teil der Energie reflektiert und gelangt zum Sender zurück. Die Entfernung des reflektierenden Körpers wird durch Messung der Zeit bestimmt. Durch ein Horizontal-Vertikal-Lot (HC-Lot) kann auch das Wasser vor dem Schiff abgetastet werden, so dass man Fischschwärme verfolgen und die Netzposition auf die Position des Schwarms abstimmen kann.

Delphintreibjagd / Drive Fishery

Unter Delphintreibjagd (Drive Fishery) versteht man das Fangen und Töten von Kleinwalen und Delphinen nach Art einer Treibjagd, welche vorwiegend in Japan betrieben wird. Sie findet jährlich von Oktober bis April in abgelegenen Küstengemeinden statt. Eine weitere Form der Treibjagd (Grindadráp genannt) findet auf den Färöer-Inseln, Dänemark, statt. Hier werden jährlich rund 1000 Grindwale getötet.

Wenn eine Delphinschule gesichtet wird, fahren die Fischer hinaus, treiben die Tiere zusammen und schneiden ihnen den Fluchtweg mittels einer Schallmauer ab. Der Schall wird mit Eisenstangen erzeugt, die von den Fischern ins Wasser gehalten und mit einem Hammer bearbeitet werden. Der dadurch erzeugte Lärm verhindert die Kommunikation der Delphine untereinander und lässt sie in Panik in eine Bucht flüchten. Einmal in der Lagune oder Bucht gefangen, wird ihnen der Rückweg ins offene Meer mit Netzen versperrt. Einige wenige Tiere werden für Delphinarien, Zoos und Vergnügungsparks selektiert, der Großteil jedoch anschließend mit spitzen Hacken und Messern getötet. Schätzungen gehen hierbei von ca. 20.000 Tieren aus. Aufgrund der Tötungsart ist diese Art Fischerei international geächtet.

Fischerei mit Hilfe von Tieren

Viele Tierarten lassen sich leicht domestizieren und dienen damit zum Fang anderer Spezies.

Kormoran

Die Kormoranfischerei ist in China eine traditionelle Methode. Sie ist auch in den umliegenden Ländern verbreitet und wird insbesondere in Japan angewandt, wo sie heute noch als Sehenswürdigkeit vorgeführt wird. Nur in China hat die Fangmethode mit Kormoranen eine wirtschaftliche Bedeutung erreicht. Die Vögel werden in ihrer Jugend einer 7–8 Monate währenden Erziehung unterworfen und sollen danach für ein Jahrzehnt verwendbar sein. Von kleinen Booten oder Flößen aus lassen dabei die Fischer in ruhigen Gewässern bis zu einem Dutzend Vögel nach Fischen tauchen, die diese dann einzeln oder, im Kehlsack angesammelt, zu mehreren heranbringen. Ein die Speiseröhre einengender Halsring erlaubt ihnen, nur kleine Fische oder - als Belohnung und Ermunterung - Fischstückchen hinunterzuschlucken. Eine manchmal an diesen Halsring, manchmal am Bein befestigte Leine führt entweder zu einem Schwimmkörper (in China) oder zur Hand des Fischers (in Japan).

Zu einer besonderen Fertigkeit des Fische Treibens wurde der Fischotter gebracht, der wie ein Hund ein ähnliches Abhängigkeitsverhältnis zu Menschen entwickelt und Fische in den Bereich von Wurf- und Senknetzen treiben kann. Höchst unfreiwillig dienen dagegen Gänse und Enten als Schwimmkörper für das Angeln von Fischen, welche mit einer Leine am Flügel den Hecht zum Anbiss verleiten sollen. Sobald ein Fisch anbeißt versucht das erschreckte Tier wegzufliegen und bringt den Fang so manchmal sogar noch an Land.

Eine andere Fischfangmethode mit Tieren ist das Fischen unter Verwendung des Schiffshalters (Echeneis naucrates) zum Fangen von Meeresschildkröten oder größeren Haien. Er wird mit einer am Schwanz angebundenen Leine gehalten und aus dem Wasser gezogen, sobald sich das Tier an die Beute ansaugt.

Fischerei mit Hilfe von Pflanzengiften

Gebräuchlich ist auch das Fischen unter Zuhilfenahme von Pflanzengiften. Die Pflanzenteile werden in allen Fällen zerkleinert, manchmal auch gekocht, und dann mit anderen Bindemitteln (z. B. Mehl, Lehm) in Teig- oder Pastenform auf das Wasser verteilt. Diese Form der Fischjagd wird meist in der Trockenzeit bei versiegenden Seen und Flüssen angewendet, weniger häufig in seichten Meeresteilen bei Niedrigwasser und in der Nähe von Korallenriffen. Das Sammeln, Auffangen, oder Speeren an der Oberfläche treibender Fische ist dann leicht. Dem Fischgenuss schadet das Gift nicht (mit gewissen Ausnahmen), wie auch Säugetiere die gleichen Pflanzen ohne üble Folgen fressen, z. B. die für Fische höchst giftig wirkende Cyclamenknolle (Schweinebrot (Knolle des Alpenveilchens)).

Besonders im Amazonasbecken in Südamerika soll der Gebrauch von Pflanzengiften heute sehr verbreitet sein. Hier ist der Schmetterlingsblütler Tephrosia toxicana in Gebrauch. Auch in Teilen von Afrika wird auf die Tephrosia und ihre Unterarten zum Fischen zurückgegriffen. Diese Arten werden stellenweise sogar eigens für fischereiliche Zwecke angebaut. Andere genutzte Pflanzen sind die Hülsenfrüchtler (Leguminosen), denen in diese Hinsicht die größte Bedeutung zukommt. Zu den eingesetzten Pflanzen gehören auch die verschiedenen Derris-Arten (Rotenon), die in Südasien und Ozeanien eine Rolle spielen. Rotenon wird zur Räumung von kleinen Gewässern verwendet. In Europa verwandte man Pflanzengifte der Wolfsmilch-Königskerze und der Nachtschattengewächse.

Fischzuchten

Aquakultur zur Aufzucht von Lachs vor Vestmanna/Färöer

Von einer eigentlichen Zucht im Sinne der Haustierzucht kann nur die Rede sein, wenn sich der Entwicklungszyklus einer Art lückenlos unter kontrollierten Bedingungen abspielt. Die trifft auf die Zucht von Süßwasserarten teilweise zu (z. B. Karpfen, Forelle), wo die Eier künstlich besamt, die Jungtiere in Anlagen hochgezogen und gemästet werden. Mit Meerfischen sind Versuche in diese Richtung bisher misslungen, da die maritimen Arten fast ausnahmslos hinfällige planktontische Larvenstadien durchlaufen, deren Haltung mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Dies beruht hauptsächlich auf der Unkenntnis der Ernährungsgewohnheiten dieser Larven, ihrer Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Schädigungen und der Anfälligkeit für Infektionen. Die Bewirtschaftung maritimer Speisefische beschränkt sich daher auf folgende Maßnahmen:

  1. Hege der natürlichen Bestände durch Erlass von Schutzgebieten und Schutzbestimmungen.
  2. Schonzeiten während der Laichzeit und Wanderung
  3. Festlegung und Einhaltung von Fangquoten und Mindestgrößen gefangener Tiere
  4. Auch ein der Hege dienliches Verfahren besteht darin, dass die Eier von laichreifen, im Meer gefangenen Fische künstlich besamt werden. Nach der Embryonalentwicklung werden die geschlüpften Larven wieder im Meer ausgesetzt.
  5. Bei der künstlichen Mast, wie z. B. beim in der Japanischen See vorkommende Buri (Yellow tail), werden im Meer gefangene, halbwüchsige Fische in geräumigen, zwischen Pontons hängenden Netzkäfigen gemästet. Ähnliches wird auch mit Lachsen an den Küsten Nordamerikas und Nordeuropas (vorwiegend Skandinaviens) gemacht.

Siehe auch:

Marikultur
Aquakultur
Teichwirtschaft

Die bedeutendsten Fischfangnationen

Fischerboote vor Koh Tao (Thailand)
Fischerboote im Hafen von Klaksvík
Trawler in Schottland

Die mit Abstand größte Fischfangnation (gemessen am Ertrag) ist China, gefolgt von Peru, Indien und Japan. In Europa weisen Norwegen, Dänemark und Spanien die höchsten Fangmengen auf.

Die höchsten Fischfang-Erträge (2001)
 Rang  Land  Ertrag 
(in Tsd. t)
 Rang  Land  Ertrag 
(in Tsd. t)
   1 China    44.063    11 Philippinen    2.380
   2 Peru    7.996    12 Südkorea    2.282
   3 Indien    5.965    13 Vietnam    2.010
   4 Japan    5.521    14 Island    1.985
   5 USA    5.405    15 Bangladesch    1.687
   6 Indonesien    5.068    16 Dänemark    1.552
   7 Chile    4.363    17 Mexiko    1.475
   8 Russische Föderation    3.718    18 Spanien    1.397
   9 Thailand    3.606    19 Malaysia    1.393
   10 Norwegen    3.199    20 Myanmar    1.288

Quelle: Handelsblatt – Die Welt in Zahlen (2005)

Zum Vergleich: Deutschland 978.000 Tonnen

Der Jahres-Fischereiertrag lag 2003 bei ca. 140 Millionen Tonnen weltweit.

Die wichtigsten Fangplätze der Seefischerei

Im Nordatlantik

Fischfang auf einer Briefmarke von Färöer

Fast ohne Ausnahme spielt sich die Seefischerei auf dem küstennahen Schelf des Nord-Atlantik oder deren Nebenmeeren in Tiefen bis 700 m ab. Die Lage der Fangplätze auf dem flachen Schelf ist biologisch bedingt, da hier die besten Voraussetzungen für günstige Lebensbedingungen gegeben sind.

Kutter bei Seegang
Ort Fischart Fangzeit
Barentssee Kabeljau, Rotbarsch, Lodde Mai–November
Bäreninsel-Spitzbergen Kabeljau, Rotbarsch April–Juni
Westgrönland Kabeljau März–Juni
Ostgrönland Rotbarsch April–Dezember
Island Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Lodde ganzjährig
Labrador Kabeljau, Rotbarsch, Heilbutt Mai–Dezember
Nordsee Hering, Scholle Juli–Oktober
Neufundland Kabeljau, Rotbarsch April–Dezember
Norwegische Küste Seelachs Juni–Dezember
Ostsee Hering, Kabeljau, Sprotte Dezember–April
Ostkante Hering Oktober–Mai
Georgesbank/USA-Schelf Makrele Juli–Oktober
Gotlandsee/Ostsee Sprotten Dezember–April
Baffinland Grenadierfisch Juli–Januar
Englischer Kanal Schildmakrele ganzjährig

Tierschutz und Ökologische Aspekte

Basstölpel stranguliert durch Geisternetze

Besonders bei der heute illegalen Treibnetzfischerei wurden Unmengen als nicht verkaufsfähig geltende, nicht benötigte und dennoch getötete Tiere gefangen. Unverhältnismäßig hohe Beifangraten (Nicht-Zielfischarten wie Haie und Rochen, aber auch Seevögel wie verschiedene Albatrossarten und Fregattvögel sowie Meeresschildkröten und Meeressäuger) treten aber auch in anderen Fischereien wie der pelagischen Langleinenfischerei, der Grundschleppnetzfischerei, beim Einsatz von Baumkurren oder in der Ringwadenfischerei im tropischen Ostpazifik auf. Solcher Beifang wird meist wieder über Bord gegeben oder zu Fischmehl verarbeitet.

Grundschleppnetzfischereien – besonders beim angesichts schwindender pelagischer Fischbestände verstärkt betriebenen Einsatz in der Tiefsee – oder Baumkurren verwüsten den Meeresboden und zerstören die dort existierenden einzigartigen Unterwasser-Ökosysteme wie Kaltwasserkorallenriffe nachhaltig.

Die industriell betriebene Fischerei bedroht den Bestand vieler Fischarten, so sind z. B. der Kabeljau, der Großaugen-Thun sowie alle drei Blauflossenthunfischarten durch Überfischung weltweit akut vom Aussterben bedroht.

Der Schaden für die Fischerei kann dabei unumkehrbar (irreversibel) sein, wie das berühmte Beispiel der Kabeljaufischerei vor Kanadas Ostküste zeigt [6]: Bis Ende der 1960er Jahre hatte sich die Fangmenge auf 800.000 Tonnen vervierfacht, als die Erträge innerhalb weniger Jahre auf unter 200.000 Tonnen einbrachen. Man vermutete, dass die internationale Konkurrenz den Schaden verursacht habe, und richtete 1977 eine 200-Seemeilen-Schutzzone für die kanadischen Fischer ein. Die heimische Fischindustrie wurde großzügig subventioniert, doch die Erträge stiegen nur minimal, bevor sie um 1990 vollständig einbrachen - die Kabeljaubestände hatten sich nicht erholt. Daraufhin verhängte die kanadische Regierung 1992 ein Fangverbot für Kabeljau, wodurch fast 30.000 Arbeitsplätze in der Fischerei verloren gingen. Nach heftigen Auseinandersetzungen wurde 1998 das Fangverbot wieder aufgehoben - doch es gab keinen Kabeljau mehr. Die Bestände hatten sich trotz Fangverbots nicht mehr erholt und die Betriebe schlossen endgültig.

Durch die pelagische Langleinenfischerei sind mittlerweile alle 21 Albatrossarten sowie etwa 20 % aller Haiarten gefährdet oder akut vom Aussterben bedroht.

Beim Einsatz von Schleppnetzen geraten zahlreiche Delfine und Wale in die Netze und ertrinken, so gilt der Gemeine Delfin im Mittelmeer bereits als stark gefährdet.

Auch alte weggeworfene oder verlorengegangene Netze stelle eine zunehmende Bedrohung der Meeresfauna dar. Da die aus Kunststoff gefertigten Netze theoretisch unverrottbar sind, fangen diese Geisternetze weiterhin Fische, Merressäuger und Seevögel, die darin qualvoll verenden. Reste dieser Netze und anderer Kunststoffabfall werden von Seevögeln zum Nestbau verwendet und töten durch Strangulation Alt- und Jungvögel.

Innerhalb der EU gibt es durch die Gemeinsame Fischereipolitik Vorschriften über die Maschengröße der Fischnetze, die den Jungfischen ein Entkommen ermöglichen sollen, und über Schonzeiten.

Um weitere ökologische Katastrophen zu verhindern, die langfristig auch den wirtschaftlichen Untergang der Fischereiindustrie in vielen Regionen bedeuten würden, werden Fangquoten, d. h. eine festgelegte Menge an Fischen in einem bestimmten Gebiet, festgelegt. Häufig werden diese jedoch aus politischen und wirtschaftlichen Gründen zu hoch angesetzt. Häufig werden diese auch unzureichend kontrolliert, sodass mehr gefangen wird, als offiziell verkündet wird.

Mit dem MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) ist seit 1997 ein durchaus kritisiertes Umweltzeichen vorhanden, das es Verbrauchern ermöglichen soll, Fisch aus nachhaltiger Fischerei zu kaufen.

Seit 2006 existiert unter dem Label Friend of the Sea (FOS) ein weiteres, weltweites Programm für Fisch (Seefisch und Aquakultur) aus nachhaltiger Fischerei.

Das US-amerikanische Earth Island Institute (EII) etablierte 1990 für den Bereich der Dosenthunfischindustrie ein weltweites Kontrollprogramm für delfinsicher gefangenen Thunfisch mit dem markenrechtlich geschützten Produktkennzeichen SAFE.

Von Tierschützern wird häufig kritisiert, dass die Fische beim Fang mit dem Netz qualvoll ersticken, daran ändern weder das MSC-Siegel, noch FOS oder SAFE etwas, da dieser Punkt bei der Vergabe nicht berücksichtigt wird. Dabei ist der selektive Fischfang, die Beschränkung auf eine bestimmte Fischart, relativ einfach. Dafür muss der Fischer die Verhaltensunterschiede der einzelnen Fischarten genau kennen und benötigt spezielle, so genannte kluge Netze.[7]

Das Loten nach Fischen hat negative Auswirkungen auf Wale und Delphine, die sich mit Schallwellen verständigen und orientieren. Viele sind sehr irritiert von den Frequenzen der Schiffe und stranden dadurch oftmals.

Siehe auch

Mannschaftsunterkunft auf einem Fischkutter um 1950

Literatur

  • W. Jeffrey Bolster: The Mortal Sea. Fishing in the Atlantic in the Age of Sail, The Belknap Press, Harvard, Connecticut, USA 2012, ISBN 978-0-674047655.
  • Ingo Heidbrink: Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer · Die deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts. Convent-Verlag, Hamburg 2004.
  • Antje Kahlheber: Die Erschöpfung der Weltmeere. Spektrum der Wissenschaft, November 2004, ISSN 0170-2971, S. 60–68.
  • Mark Kurlansky: Kabeljau – Der Fisch, der die Welt veränderte. Claassen, München 1999, ISBN 3-546-00158-3
  • Heide Hüster Plogmann (Hrsg.): Fisch und Fischer aus zwei Jahrtausenden. Basel, August 2006.
  • Peter C. Mayer-Tasch: Meer ohne Fische? Profit und Welternährung. 1. Auflage. Campus Verlag, 2007, ISBN 3-593-38350-0
  • Hans-Peter Rodenberg und Gudrun Pawelke: See in Not. Die größte Nahrungsquelle des Planeten: eine Bestandsaufnahme. 1. Auflage. Marebuchverlag, 2004, ISBN 3-936384-49-5
  • Richard Ellis: Der lebendige Ozean. Nachrichten aus der Wasserwelt. 1. Auflage. Marebuchverlag, März 2006, ISBN 3-936384-94-0
  • Kai Kaschinski: Auf der Jagd nach dem letzten Fisch · Ernährungssicherheit und Überfischung als globale Probleme. In: Waterkant, Heft 3/11, S. 29–32, Förderkreis Waterkant e.V., Emsdetten 2011, ISSN 1611-1583
  • Lars Schmitz-Eggen: Das Schicksal der Hoheweg, 8. November 2006: Katastrophe in den Nordergründen, Books on Demand, September 2009, ISBN 978-3-8391-1996-9

Nachschlagewerk von historischem Interesse:

  • Illustriertes Fischerei-Lexikon / Hrsg. unter Mitw. namhafter Fischereifachleute. Verlag J. Neumann, Neudamm 1936; [1]

Weblinks

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Kritische Seiten

Artikel

Filme

Einzelnachweise

  1. Curtis W. Marean et al.: Early human use of marine resources and pigment in South Africa during the Middle Pleistocene. In: Nature. Bd. 449, 2007, S. 905-908.
  2. Sue O’Connor et al.:Pelagic Fishing at 42,000 Years Before the Present and the Maritime Skills of Modern Humans. Science, Bd. 334, S. 1117, 2011
  3. Adelaide Now: World's first anglers hooked in Timor, 26. November 2011
  4. Världens äldsta fiskeredskap av trä. Sveriges Radio, 5. Juni 2012, abgerufen am 7. Juni 2012 (schwedisch).
  5. World's 'oldest fish trap' found off coast of Sweden. BBC, 5. Juni 2012, abgerufen am 7. Juni 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  6. Jean-Christophe Victor: Mit offenen Karten - Fischerei: Schluss mit dem Überfluss?, arte, 31. März 2011
  7. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

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