Froschlöffelartige
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Froschlöffelartige | ||||||||||||
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Drachenwurz (Calla palustris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alismatales | ||||||||||||
Dum. |
Die Froschlöffelartigen (Alismatales) sind eine Ordnung der Monokotyledonen.
Sie sind ausschließlich Wasserpflanzen im Salz-, Brack- und Süßwasser oder Bewohner sumpfiger Standorte. Sie bilden daher eine ökologisch geschlossene Gruppe. Die ältesten Fossilien stammen aus der Kreide (110 bis 120 Mio. Jahre alt). Wenige Arten sind Arznei- oder Nahrungspflanzen. Eine große Zahl an Arten werden als Zierpflanzen in Räumen, Parks, Gärten und Teichen, Aquarien und als Schnittblumen verwendet.
Beschreibung
Es sind meist ausdauernde, selten einjährige krautige Pflanzen mit Rhizomen. Die überwiegende Zahl der Arten wachsen terrestrisch bis epiphytisch, dies betrifft allerdings nur die wenigsten Familien (Araceae und Tofieldiaceae), die Taxa der meisten Familien sind Sumpf- bis Wasserpflanzen im Süß- bis Salzwasser. Als ursprüngliches Merkmal sind keine Tracheen oder in primitiver Form nur in den Wurzeln vorhanden. Die meist wechselständigen, basal rosettigen, selten quirlig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreiten sind lanzettlich, oval bis pfeilförmig. Außer bei den Araceae sind in den Blattscheiden kleine Schuppen („Intravaginalschuppen“, „Squamulae“).
Die Blüten stehen einzeln oder in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Die zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten sind meist dreizählig und radiärsymmetrisch. Die Blüten weisen viele ursprüngliche Merkmale auf: Staubblätter sind entweder zahlreich (ursprünglich) oder in zwei, selten nur einem Kreis zu je drei (fortschrittlich) vorhanden. Das Gynoeceum ist fast stets noch chorikarp mit schraubig angeordneten meist oberständigen Fruchtblättern. Die Plazentation ist laminal bis submarginal.
Es werden aus je einem Fruchtblatt Balgfrüchte oder Nüsschen gebildet.
Die Pollenkörner sind trinucleat. Die grünen, nährstoffspeichernden Embryonen und die Keimblätter (Kotyledonen) sind groß. Bei den Keimlingen sind das Hypokotyl und die Wurzeln gut ausgebildet. Das Endosperm wird helobial gebildet. Die Staubbeutel besitzen ein Periplasmaltapetum mit einkernigen Tapetumzellen. Die Polyandrie ist schon als sekundär vermutet worden.
Systematik
Die Ordnung der Alismatales wurde 1829 von Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Analyse des Familles de Plantes (avec l'indication des principaux genres qui s'y rattachent. Imprimerie de J. Casterman, Tournay), 54 aufgestellt. Bei Hutchinson 1959 enthielt diese Ordnung nur drei Familien. Bei Cronquist 1981 waren es drei Familien mehr.
Man unterteilt die Ordnung der Froschlöffelartigen (Alismatales) heute in 13 Familien [1].
- Froschlöffelgewächse (Alismataceae)
- Wasserährengewächse (Aponogetonaceae): Mit der einzigen Gattung und etwa 43 Arten:
- Wasserähren (Aponogeton)
- Aronstabgewächse (Araceae)
- Schwanenblumengewächse (Butomaceae): Mit der einzigen Art:
- Schwanenblume (Butomus umbellatus)
- Cymodoceaceae
- Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae)
- Dreizackgewächse (Juncaginaceae)
- Neptungrasgewächse (Posidoniaceae)
- Neptungräser (Posidonia)
- Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae)
- Saldengewächse (Ruppiaceae): Mit der einzigen Gattung:
- Salden (Ruppia)
- Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae): Mit der einzigen Art:
- Blumenbinse (Scheuchzeria palustris)
- Simsenliliengewächse (Tofieldiaceae)
- Seegrasgewächse (Zosteraceae Dum.)
Quellen
- Die Ordnung der Alismatales bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung)
- Andreas Bresinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Botanik, Begründet von Eduard Strasburger, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, 36. Aufl.. ISBN 978-3827414557: Alismatales: S. 853-855. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
- Mark W. Chase, Michael F. Fay, Dion S. Devey, Oliver Maurin, Nina Rønsted, T. Jonathan Davies, Yohan Pillon, Gitte Petersen, Ole Seberg, M. N. Tamura, Conny B. Asmussen, Khidir Hilu, Thomas Borsch, Jerrold I. Davis, Dennis W. Stevenson, J. Chris Pires, Thomas J. Givnish, Kenneth J. Sytsma, Marc A. McPherson, Sean W. Graham & Hardeep S. Rai: Multigene analyses of monocot relationships : a summary., in Aliso, Volume 22, 2006, S. 63-75. (Abschnitt Systematik)
- Thomas J. Givnish, J. Chris Pires, S. W. Graham, M. A. McPherson, L. M. Prince, T. B. Patterson, H. S. Rai, E. H. Roalson, T. M. Evans, W. J. Hahn, K. C. Millam, A. W. Meerow, M. Molvray, P. J. Kores, H. E. O'Brien, J. C. Hall, W. J. Kress & K. J. Sytsma:. Phylogeny of the monocots based on the highly informative plastid gene ndhF : Evidence for widespread concerted convergence, in Aliso, 22, 2006, S. 28-51. (Abschnitt Systematik)
- Xiaoxian Li & Zhekun Zhou: Phylogenetic studies of the core Alismatales inferred from morphology and rbcL sequences, Progress in Natural Science, Volume 19(8), 2009. (Abschnitt Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III In: Botanical Journal of the Linnean Society, 161:2, 2009, S. 105-121