Fruchtkörper


Die Fortpflanzungsorgane mehrzelliger Pilze werden Fruchtkörper (Karposoma) genannt. Da das eigentliche Pilzgewebe, das Myzel, meistens verborgen ist, werden sie unwissentlich mit den Pilzen gleichgesetzt.

In der bei Großpilzen häufigeren Hauptfruchtform (Teleomorphe) werden in den Fruchtkörpern die Sporen geschlechtlich gebildet (Meiose), während in der Nebenfruchtform (Anamorphe) die Sporen ungeschlechtlich gebildet (Mitose) werden.

Fruchtkörper bestehen aus verzweigten, miteinander verwachsenen Hyphen deren Gerüststoff das Chitin ist. Wenn die Umweltbedingungen günstig sind – besonders Temperatur, Feuchtigkeit und Nährstoffangebot – wachsen sie schnell heran.

Bei den Ständerpilzen (Basidiomycota) werden die Fruchtkörper Basidiomata bzw. Basidiokarpe genannt; die Sporen entwickeln sich an den Basidien, fallen ab und werden meist vom Wind verbreitet (Beispiele: Champignons, Steinpilze). Bei den Schlauchpilzen (Ascomycota) spricht man von Ascomata bzw. Ascokarpe, die Sporen reifen in Schläuchen, aus denen sie teilweise regelrecht herausgeschleudert werden (Beispiele: Morcheln, Trüffel). Der Begriff Bauchpilze (Gastromyzeten) ist eine unsystematische Bezeichnung für Pilze, deren Sporen im Inneren des Fruchtkörpers gebildet werden (Beispiele: Boviste, Erdsterne).

Fruchtkörper bei Bakterien

Bakterien der Gattung Myxobacteria, wie Myxococcus xanthus oder Stigmatella aurantiaca, sind ebenfalls zur Fruchtkörperbildung befähigt. Diese entstehen als Abschluss eines für Prokaryoten außergewöhnlich komplexen Lebenszyklus durch Bildung einer mehrzelligen Struktur von bis zu über 0,5 mm Größe. Die Fruchtkörper sind deshalb teilweise schon mit bloßem Auge erkennbar . Je nach Art können dabei einzelne oder verzweigte Fruchtkörper entstehen. Die Fruchtkörper enthalten Myxosporen, die den Bakterien primär als Verbreitungseinheit dienen und eher weniger als Überdauerungsform.

Siehe auch

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Literatur

  • Hans Otto Schwantes: Biologie der Pilze. 1. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8252-1871-6.

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