Gastrochilus
Gastrochilus | ||||||||||||
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Gastrochilus bellinus | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gastrochilus | ||||||||||||
D.Don |
Gastrochilus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die Gattung wurde 1825 durch den britischen Botaniker David Don auf Basis von Aerides calceolaris Sm. aufgestellt und umfasst etwa 54 Arten.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Gastrochilus umfasst einen großen Teil der tropischen und subtropischen Klimazonen Asiens. Es reicht von Garhwal im westlichen Himalayagebirge südwärts über Dekkan in Indien nach Sri Lanka, ostwärts nach Südchina, die Philippinen und nordwärts nach Südjapan, mit dem südlichen Honshū als die nördliche Ausbreitungsgrenze. Die Verbreitungsgebiete der einzelnen Sektionen sind auf der Karte dargestellt.
Morphologie
Habitus
Alle Arten dieser Gattung sind ausdauernde Epiphyten, die entlang der Waldränder an Stämmen oder auf höher gelegenen Ästen in halbschattiger Position wachsen. Die Größe und Wuchsform sind von wesentlicher taxonomischer Bedeutung für die Abgrenzung der Arten innerhalb der Gattung. So sind zum Beispiel die Arten aus der Sektion Caespitosi relativ klein, zwergartig und von aufrechtem Wuchs, wohingegen Arten aus der Sektion Microphyllae eine kriechende oder hängende Wuchsform aufweisen.
Stamm
Die Unterschiede in der Form der monopodial wachsenden Sprossachse fallen in dieser Gattung besonders auf und können ebenfalls zur Abgrenzung der Arten herangezogen werden. Derzeit werden die Arten der Gattung Gastrochilus aufgrund ihres Stamms in drei Sektionen aufgeteilt.
- Sektion Caespitosi Z.H. Tsi
Der Stamm der Arten dieser Sektion ist immer kurz, dünn und aufrecht. Als Beispiele seien hier Gastrochilus xuanenensis und Gastrochilus rantabunensis genannt.
Die Arten dieser Sektion zeichnen sich durch längliche, dünne, ausgestreckt-wurzelfassende oder hängende, manchmal verzweigte Stämme aus. Beispiele sind: Gastrochilus affinis, Gastrochilus pseudodistichus, Gastrochilus formosanus und Gastrochilus saccatus.
- Sektion Gastrochilus
Alle Arten besitzen einen relativ dicken Stamm unterschiedlicher Länge. Die Stämme von Gastrochilus acutifolius und Gastrochilus yunnanensis sind in der Regel etwa 20–30 cm lang, wohingegen die von Gastrochilus obliquus, Gastrochilus pechei und Gastrochilus hainanensis immer kurz und nur etwa 1 cm lang sind.
Blätter
Die Gestalt und die Länge der Blätter sind in taxonomischer Hinsicht oft hilfreiche Eigenschaften um die Arten auf Sektions- oder Artebene eingrenzen zu können. Die Blattspitzen können von völlig zugespitzt bis hin zu einer zweilappigen (engl. bilobate) Form variieren. Die Form der Blätter bleibt innerhalb einer Art jedoch unverändert.
Die Arten G. calceolaris, G. obliquus, G. acaulis, G. flabelliformis, G. hainanensis, G. bellinus und G. pechei zeigen zweilappige Blattspitzen, wobei die Lappen von unterschiedlicher Größe sind. G. pechei, G. linearifolius, G. yunnanensis und G. formosanus besitzen spitze oder zugespitzte Blattenden. Bei manchen Arten kann auch die Färbung der Blätter ausschlaggebend sein. Dies trifft vor allem für die Sektion Microphyllae zu. So sind die Ober- und Unterseiten von Gastrochilus matsuran, Gastrochilus toramanus und Gastrochilus nanus oft rot-violett gepunktet und rötlich entlang der Blattränder bei jungen Blättern. Diese Charakteristika erscheinen jedoch schwer im Gebrauch für die Abgrenzung von Arten innerhalb der Gattung.
Blüten
Der Blütenstand eines großen Teils der Arten von Gastrochilus ist durch eine gestauchte Blütenstandsachse gekennzeichnet. Gewöhnlich sind die Blüten in Schirmtrauben (Corymbus) oder in einer nach unten hängenden Dolde angeordnet. Jedoch bilden neben G. platycalcaratus aus Burma und dem südlichen Yunnan weitere Arten von den Philippinen und aus Indonesien ganz eindeutig Blütentrauben.
Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die Lippe ist in ihrem unteren Teil mit der Säule verwachsen. Der Mittelteil ist schüsselförmig - daher auch der Gattungsname: aus griechisch „gaster“, „Bauch“ und „cheilos“, „Lippe“, zusammengesetzt etwa „bauchige Lippe“. Der vordere Teil der Lippe ist häufig gefranst. Das Staubblatt enthält zwei porate Pollinien.[1]
Arten
Folgende Arten werden von den Kew Gardens[2] als gültig betrachtet und ist nach den oben genannten Sektionen gegliedert:
- Sektion Gastrochilus
- Gastrochilus acaulis (Lindl.) Kuntze
- Gastrochilus acutifolius (Lindl.) Kuntze
- Gastrochilus arunachalensis A.N.Rao
- Gastrochilus bellinus (Rchb.f.) Kuntze
- Gastrochilus brevifimbriatus S. R. Yi
- Gastrochilus carnosus Z.H. Tsi
- Gastrochilus calceolaris (Buch.-Ham. ex Sm.) D.Don
- Gastrochilus dasypogon (Sm.) Kuntze
- Gastrochilus flabelliformis (Blatt. & McCann) C.J. Saldanha
- Gastrochilus garhwalensis Z.H. Tsi
- Gastrochilus guangtungensis Z.H. Tsi
- Gastrochilus inconspicuus (Hook.f.) Kuntze
- Gastrochilus intermedius (Griff. ex Lindl.) Kuntze
- Gastrochilus japonicus (Makino) Schltr.
- Gastrochilus hainanensis Z.H. Tsi
- Gastrochilus linearifolius Z.H.Tsi & Garay
- Gastrochilus malipoensis X.H.Jin & S.C.Chen
- Gastrochilus obliquus (Lindl.) Kuntze
- Gastrochilus patinatus (Ridl.) Schltr.
- Gastrochilus pechei (Rchb.f.) Kuntze
- Gastrochilus platycalcaratus (Rolfe) Schltr.
- Gastrochilus puncticulatus Cavestro
- Gastrochilus rutilans Seidenf.
- Gastrochilus simplicilabius Aver.
- Gastrochilus sororius Schltr.
- Gastrochilus subpapillosus Z.H. Tsi
- Gastrochilus sumatranus J.J. Sm.
- Gastrochilus sutepensis (Rolfe ex Downie) Seidenf. & Smitinand
- Gastrochilus yunnanensis Schltr.
- Sektion Microphyllae Bentham & Hook.f
- Gastrochilus acinacifolius Z.H.Tsi
- Gastrochilus affinis (King & Pantl.) Schltr.
- Gastrochilus alatus X.H.Jin & S.C.Chen
- Gastrochilus ciliaris Maek.
- Gastrochilus corymbosus A.P. Das & Chanda
- Gastrochilus distichus (Lindl.) Kuntze
- Gastrochilus fargesii (Kraenzl.) Schltr.
- Gastrochilus formosanus (Hayata) Hayata
- Gastrochilus fuscopunctatus (Hayata) Hayata
- Gastrochilus gongshanensis Z.H. Tsi
- Gastrochilus hoii T.P. Lin
- Gastrochilus matsudae Hayata
- Gastrochilus matsuran (Makino) Schltr.
- Gastrochilus minutiflorus Aver.
- Gastrochilus nanchuanensis Z.H. Tsi
- Gastrochilus nanus Z.H. Tsi
- Gastrochilus raraensis Fukuy.
- Gastrochilus pseudodistichus (King & Pantl.) Schltr.
- Gastrochilus saccatus Z.H. Tsi
- Gastrochilus sinensis Z.H. Tsi
- Gastrochilus sonamii Lucksom
- Gastrochilus toramanus (Makino) Schltr.
- Sektion Caespitosi Z.H. Tsi
- Gastrochilus rantabunensis C. Chow ex T.P. Lin
- Gastrochilus sessanicus A.N. Rao
- Gastrochilus sukhakulii Seidenf.
- Gastrochilus xuanenensis Z.H. Tsi
Intergenerische Hybriden
Folgende intergenerische Hybriden mit Gastrochilus werden bei der Royal Horticultural Society gelistet[3]
- xAscogastisia (Gastrochilus x Ascocentrum x Luisia)
- xEastonara (Gastrochilus x Ascocentrum x Vanda)
- xGastisia (Gastrochilus x Luisia)
- xGastisocalpa (Gastrochilus x Luisia x Pomatocalpa)
- xGastritis (Gastrochilus x Doritis)
- xGastrochiloglottis (Gastrochilus x Trichoglottis)
- xGastrosarcochilus (Gastrochilus x Sarcochilus)
- xGastrostoma (Gastrochilus x Cleisostoma)
- xGastrothera (Gastrochilus x Renanthera)
- xLichtara (Gastrochilus x Doritis x Phalaenopsis)
- xPelachilus (Gastrochilus x Pelatantheria)
Belege
Die Informationen dieses Artikels stammen vorwiegend aus:
- Z. H. Tsi: A preliminary revision of Gastrochilus (Orchidaceae). In: Guihaia 1996, 16(2), S. 123–154
- G. Seidenfaden: Orchid genera in Thailand XIV. (= Opera Botanica No. 95), Kopenhagen 1988
- G. Seidenfaden: The orchids of Indochina. (= Opera Botanica No. 114), Kopenhagen 1992
Darüber hinaus werden zitiert:
- ↑ Jim B. Comber: Orchids of Java. Bentham-Moxon Trust, Kew 1990, ISBN 0-947643-21-4, S. 339.
- ↑ World Checklist of Gastrochilus. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
- ↑ Liste der Gattungen mit Angabe der Komponenten [1]