Gemeine Pelzbiene
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Gemeine Pelzbiene | ||||||||||||
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Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anthophora plumipes | ||||||||||||
(Pallas, 1772) |
Die Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes) ist eine solitär lebende Bienenart.
Merkmale
Die Gemeine Pelzbiene erinnert in ihrer behaarten, kompakten Erscheinung an kleine Hummeln, wie z.B. Ackerhummeln. Sie ist etwa 15 mm groß. Die Weibchen der Gemeine Pelzbiene kommen in drei Farbvarianten vor. Es gibt braune, graue und schwarze Exemplare. Die Männchen sind im Allgemeinen grau gefärbt und haben eine helle Zeichnung vorn auf dem Kopf. Außerdem haben die Männchen am mittleren Beinpaar die charakteristischen, namensgebenden langen Haare an den Füßen (plumipes ~ Federfuß). Das Weibchen hat eine rostrote Sammelbürste an den Hinterbeinen.
Lebensweise
Die Tiere fliegen früh im Jahr (März bis Juni). Sie sind polyektisch – ernähren sich also von vielen verschieden Pflanzenarten. Besonders beliebt sind z.B. Taubnesseln oder Lungenkraut.
Die Gemeinen Pelzbienen fallen durch ihr schnelles Flugverhalten auf, wodurch man sie mit etwas Übung im Feld schon auf große Distanz von Hummeln unterscheiden kann.
Die Weibchen bauen ihre Brutzellen gern in Steilwänden aus Lehm oder Löss. An geeigneten Stellen können sich Aggregationen mit mehreren Hundert Nestern bilden. In die Zellen wird ein Brei aus Nektar und Pollen eingetragen der auf der Oberfläche meist flüssig ist und ein Ei gelegt. In einem Nest können auch mehrere Brutzellen angelegt werden. Die Larven entwickeln sich noch im Sommer zu Imagines, die dann aber bis zum nächsten Frühjahr in ihren Brutzellen ruhen.
Wer Wände aus Lehm baut, um diesen Tieren Brutmöglichkeiten zu bieten und sie besser beobachten zu können, hat gute Chancen, dass die Gemeine Pelzbiene sich dort einnistet.
Parasiten
Die Tiere werden von der Gemeinen Trauerbiene parasitiert. Außerdem gibt es den Ölkäfer Sitaris muralis der auf Pelzbienen spezialisiert ist.
Taxonomie
In älteren Werken wird die Art unter dem Namen Anthophora acervorum (Linnaeus, 1758) geführt. Linnés Beschreibung dieser Art in der Systema naturae lässt allerdings keine eindeutige Zuordnung zu, bezieht sich möglicherweise jedoch auf die Erdbauhummel (Bombus subterraneus). Eine entsprechende Vermutung wurde zwar schon von Kirby 1802 geäußert, lange Zeit folgte man aber der früheren Einschätzung von Fabricius, dass Apis acervorum eine Pelzbiene bezeichnet. In den 1990er Jahren setzte sich die Meinung durch, A. acervorum als nomen dubium zu behandeln und für die häufigste einheimische Pelzbiene den nächst verfügbaren Namen Anthophora plumipes zu verwenden.
Bildergalerie
Männchen an Gefingertem Lerchensporn
Literatur
- M. Schwarz, F. Gusenleitner, P. Westrich, H. H. Dathe (1996): Katalog der Bienen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz – Entomofauna, Supplement 8, ISSN 0250-4413.