Gewöhnliche Goldnessel



Gewöhnliche Goldnessel

Goldnessel (Lamium galeobdolon)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Lamioideae
Gattung: Taubnesseln (Lamium)
Art: Gewöhnliche Goldnessel
Wissenschaftlicher Name
Lamium galeobdolon
(L.) L.

Die Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon) (Syn.: Galeobdolon luteum, Lamiastrum galeobdolon L., auch Gold-Taubnessel genannt, gehört zur Gattung der Taubnesseln (Lamium) in der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).

Beschreibung

Goldnessel (Lamium galeobdolon) Zygomorphe Blüte, mit grünem Kelch, gelber, behaarter Krone und vier Staubblättern.

Die Goldnessel ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 60 cm erreicht. Die Laubblätter sind breit eiförmig bis lanzettlich, am Rand nesselartig gekerbt und an dem vierkantigen Stängel kreuzgegenständig angeordnet. Auf der Oberseite befindet sich häufig ein weißliches oder silbernes Ornament (nicht bei der reinen Art, es handelt sich dabei um eine verwilderte Ausleseform). Diese Fleckung kommt zustande, wenn sich die Blattoberhaut vom Blattgewebe abhebt; es entsteht eine Luftschicht, an der das Licht total reflektiert wird.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Sie blühen zwischen Mai und Juli.

Die Goldnessel unterscheidet sich in einigen Merkmalen von den anderen Taubnessel-Arten: Die Blüten sind goldgelb bis blassgelb und meist mit einer orangen Zeichnung auf der Unterlippe und nicht wie bei den anderen Arten weißlich, rötlich oder purpurn. Während die anderen Taubnesselarten eine ungeteilte Unterlippe mit höchstens zwei fadenförmigen Zähnchen an den beiden Seiten haben, sind diese Zähnchen bei der Goldnessel deutlich dreieckig, wodurch die Unterlippe dreilappig ist. Aufgrund dieser abweichenden Merkmale wurde die Goldnessel auch oft in eine monotypische Gattung Galeobdolon mit der einzigen Art Galeobdolon luteum gestellt.

Vorkommen

Goldnessel (Lamium galeobdolon), Illustration

Sie kommt im gemäßigten Eurasien vor, ist aber auch nach Nordamerika verschleppt worden. Die Goldnessel liebt nährstoffreiche, feuchte Böden und wächst deshalb gerne in lichten Wäldern, an Waldrändern oder in Staudengebüschen. Durch ihre Fähigkeit, Ausläufer zu bilden, bildet sie dort oft ausgedehnte Bestände.

Kleinarten und Sorten

Die Goldnessel ist sehr formenreich und wird in verschiedene (Klein-)Arten unterteilt. Als Beispiele seien erwähnt:

  • Die Berg-Goldnessel (Lamium montanum), die sich durch einen meist ringsum dicht und abstehend behaarten Stängel, sowie im oberen Teil länglich-lanzettliche Blätter auszeichnet. Die sterilen Ausläufer sterben im Winter ab. Jeder Blütenquirl besteht aus 5–8 Blüten.
  • Die Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon s.str.), deren Stängel fast nur an den Kanten behaart ist und auch im oberen Teil meist breit-herzförmige Stängelblätter aufweist. Ihre Ausläufer sind ausdauernd.
  • Die Silberblättrige Taubnessel (Lamium argentatum), bei der alle Blätter das ganze Jahr über silbrig gezeichnet sind, während bei der Gewöhnlichen Goldnessel die Blätter höchstens im Winter zum Teil nur schwach gezeichnet sind. Außerdem hat die Silberblättrige Taubnessel eine etwas längere Blütenoberlippe.
  • Endtmanns Goldnessel (Lamium endtmannii) ist wie die Berg-Goldnessel ringsum an den Stängeln behaart, an den Kanten allerdings stärker. Jeder Blütenquirl besteht aus 8–14 Blüten. Endtmanns Goldnessel steht in ihrem Merkmalen zwischen der Berg-Goldnessel und der Gewöhnlichen Goldnessel.
  • Die Blassgelbe Goldnessel (Lamium flavidum) hat blassgelbe Blüten und einen stärker verzweigten Stängel, sterile Ausläufer fehlen ihr völlig.

Über die allgemeine Verbreitung dieser Arten ist noch wenig bekannt.

Die Stellung dieser Kleinarten ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Sie werden je nach Autor in wechselnden Kombinationen als eigene Arten oder Unterarten angesehen, oder überhaupt nicht abgetrennt (siehe z. B.[1] und[2]).

Von der Goldnessel gibt es einige Zuchtsorten, die als bodendeckende Zierpflanzen verkauft werden. Bekannt ist z. B. die Sorte 'Florentinum' mit ausgeprägten Ornamenten auf den Blättern.

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  2. R. Rosenbaumová, I. Plačková und J. Suda, Variation in Lamium subg. Galeobdolon (Lamiaceae) – insights from ploidy levels, morphology and isozymes. Plant Systematics and Evolution, 2004, Band 244, Seiten 219-244 [1]

Weblinks

Commons: Gewöhnliche Goldnessel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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