Gewöhnliche Goldrute
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Gewöhnliche Goldrute | ||||||||||||
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Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Solidago virgaurea | ||||||||||||
L. |
Die Gewöhnliche Goldrute, Gemeine Goldrute oder auch Echte Goldrute (Solidago virgaurea) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
Bei der Gewöhnlichen Goldrute handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen zwischen 10 und 100 Zentimeter, meist jedoch etwa um die 40 Zentimeter erreichen. Die Stängel sind meist unverzweigt, zumindest im unteren Bereich.
Die wechselständigen Laubblätter sind im unteren Teil des Stängels gestielt und eiförmig und gehen nach oben in schmäler lanzettliche, sitzende Blätter über. Der Blattrand ist meist unregelmäßig gezähnt, nur selten fast ganzrandig.
Die körbchenförmigen Teilblütenstände stehen in endständigen, allseitswendigen, schwach verzweigten rispigen bzw. zusammengesetzten traubigen Blütenständen zusammen. Die Blütenstände sind deutlich lockerer, als bei den anderen europäischen Goldruten-Arten. Die Blütenkörbchen sind mit 6 bis 10 mm Länge auch deutlich größer. Die sechs bis zwölf rein gelben Zungenblüten sind viel länger als die Körbchenhülle und stehen seitlich ab, sodass die Körbchen einen Durchmesser von 10 bis 15 mm haben. Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober.
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge.
Giftigkeit
Die Gewöhnliche Goldrute gilt zwar als praktisch ungiftig für den Menschen, aber in den USA wurden Vergiftungen beim Weidevieh beobachtet. Beim häufigen Umgang kann die Art beim Menschen eine Kontaktallergie auslösen. Das experimentell ermittelte Sensibilisierungsvermögen ist mittelstark. Ursächlich verantwortlich für die Allergieauslösung sind wahrscheinlich bisher unbekannte Sesquiterpenlaktone, da Kompositenallergiker auf Solidagoarten mit Kreuzallergien reagieren. Gleichzeitig lösen die Pollen der Goldrute Heuschnupfen aus.
Vorkommen
Insgesamt kommt die Gewöhnliche Goldrute in Eurasien von den arktischen bis in die subtropischen Gebiete vor, in den subtropischen Gebieten allerdings nur in den Bergregionen.
Die Gewöhnliche Goldrute wächst an eher trockenen, nährstoffärmeren Standorten wie in lichten Laubwäldern, an trockenen Wald-, Gebüsch- oder Wegrändern und in Magerrasen. An solchen Standorten ist sie in Mitteleuropa weit verbreitet.
Verwendung
Die Gewöhnliche Goldrute wird als Heilpflanze bei Blasen- und Nierenleiden eingesetzt. Die Droge wirkt kräftig diuretisch. Die Diuresewirkung wird auf den Gehalt an Saponinen zurückgeführt. Außerdem vermindert der Solidagoextrakt die Permeabilität der Gefäßwände und bewirkt gleichzeitig eine Erhöhung der Gefäßresistenz. Für die Gewöhnliche Goldrute wurden auch entzündungshemmende, schwach krampflösende und schmerzstillende Eigenschaften belegt, die auf dem Gehalt an Leiocarposid und Virgaureosid beruhen.
Im Mittelalter fand sie auch als „Wundkraut“ Verwendung.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Phenolglycoside, besonders Leiocarposid und Virgaureosid A, ferner Flavonoide. Das ätherische Öl enthält u. a. das Sesquiterpen γ-Cadinen als Hauptkomponente, das auch im Wacholder vorhanden ist.
Wegen des Gehalts an Flavonoiden lässt sich die Gewöhnliche Goldrute auch zum Färben von Wolle oder Baumwolle verwenden. Die Stoffe erhalten einen goldgelben Ton.
Systematik
Je nach Autor sind eine unterschiedliche Anzahl von Varietäten erwähnt.
Quellen und weiterführende Informationen
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2.
- Gewöhnliche Goldrute. FloraWeb.de
- Lorna Lück: Intraspezifische Variabilität und Einflüsse von Anbaumaßnahmen auf den Inhaltsstoffgehalt und Ertrag von Solidago virgaurea L. – Dissertation an der HU Berlin, 2001.
- (Abschnitt Ökologie)
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen, Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 3-440-09387-5
- Roth/Daunderer/Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 6. Auflage (2012) ISBN 978-3-86820-009-6
Weblinks