Halkyonische Tage


Unter der Bezeichnung halkyonische Tage versteht man einen Zeitraum von sieben Tagen im Dezember, an denen das Meer (hier Mittelmeer) völlig ruhig ist. Der Name halkyonisch geht zurück auf Alkyone, die Tochter des Aiolos. In der gehobenen Umgangssprache wird es oft metaphorisch für eine schöne und gelassene kurze Zeit benutzt.

Der Bezeichnung liegt die Geschichte von Alkyone und Keyx aus der griechischen Mythologie zugrunde, die von Ovid beschrieben wurde. Die ruhigen sieben Tage im Dezember gelten der in einen Eisvogel (griechisch halkyon) verwandelten Alkyone, die so in der Lage ist, ihr Nest zu bauen. Sobald der Nachwuchs geschlüpft ist, erheben sich die Wellen erneut und das Meer wird unruhig.

Friedrich Nietzsches gern benutztes Wort „halkyonisch“ bedeutet seelisch vollkommen. In seinem Werk Also sprach Zarathustra wird das Bild der Stille in Bezug auf den Stil eben jenes Werkes verwendet. Der Mythos steht also für Ruhe und Gelassenheit genauso wie für eine kurze Pause nach überstandenen und vor neuen Stürmen.

In Albrecht Schaeffers Roman Helianth ist es gleichen Sinnes eine Kapitelüberschrift.

Otto Erich Hartleben besingt in "Der Halkyonier. Ein Buch Schlußreime" (1904) "Halkyonische Tage". Der Dichter begründete die "Halkyonische Akademie für unangewandte Wissenschaften zu Salò": Ein Freundeskreis, der nach dessen Tod unter dem Vorsitz von Alfred von Klement weiter geführt wurde.

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