Hibiskus



Hibiskus

Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Gattung: Hibiskus
Wissenschaftlicher Name
Hibiscus
L.
Samen Hibiscus coccineus

Hibiskus (Hibiscus) – auf Deutsch Eibisch – ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) mit etwa 200 bis 300 Arten. Sie ist hauptsächlich in den wärmeren Gebieten der Erde verbreitet.

Name

Der deutsche Name Eibisch (mittelhochdeutsch ībesch(e), althochdeutsch ībisca) wurde aus dem lateinischen (h)ibīscum entlehnt, das seinerseits aus dem Keltischen stammt. Mit Eibisch werden im Deutschen außer der Gattung Hibiskus auch die Gattungen Althaea und Abelmoschus (Bisameibisch) sowie die Art Echter Eibisch (Althaea officinalis) bezeichnet.

Beschreibung

Die Hibiscus-Arten wachsen als ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen, Halbsträucher, Sträucher und Bäume. Die gestielten, einfachen Laubblätter sind bei manchen Arten gelappt. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Die Blüten stehen meist einzeln in den Blattachseln, selten in Blütenständen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Es ist meist ein Außenkelch vorhanden, der fünf oder mehr Lappen aufweisen kann. Fünf Kelchblätter sind meist glockenförmig verwachsen. Die fünf Kronblätter können die unterschiedlichsten Farben aufweisen. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die Staubfäden der vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna. Die Kronblätter sind mit ihrer Basis ebenfalls mit der Columna verwachsen. Fünf Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Es sind fünf Griffeläste vorhanden mit kopfigen Narben.

Es werden fünffächerige Kapselfrüchte gebildet.

Hibiscus acetosella
Hibiscus boryanus
Hibiscus brackenridgei
Kenaf (Hibiscus cannabinus)
Hibiscus clayii
Hibiscus denudatus
Hibiscus schizopetalus
Stundenblume (Hibiscus trionum)

Verwendung

Sorten einiger Arten werden als Zierpflanzen für Parks, Gärten und Zimmer verwendet.

Hibiscus sabdariffa wird, wie auch andere Malven, häufig Hagebuttentee und anderen Früchtetees zugesetzt. Ein beliebtes Getränk ist Hibiskusblütentee nicht nur in Ägypten und im Sudan als Karkadeh (كركديه), sondern auch in Mexiko (Agua de Jamaica). Der tiefrote Tee wird heiß oder kalt getrunken. In der vegetarischen Küche Südasiens (z. B. in Sri Lanka) findet die Hibiscusblüte auch Verwendung in Currygerichten.

Auch pharmazeutisch werden die Blüten von Hibiscus eingesetzt. Verwendet werden die zur Fruchtzeit geernteten, getrockneten Kelche und Außenkelche von Hibiscus sabdariffa. Die darin enthaltenen Säuren wie z.B. Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Hibiscussäure (Allohydoxyzitronensäurelacton) ergeben den säuerlichen Geschmack. Die enthaltenen Anthocyane wie z.B. Delphindin und Cyanidin färben den Teeaufguss dunkelrot. In erster Linie werden sie daher als Korrigens für Geschmack und Aussehen eingesetzt. Indikationen wie Erkältungen, Kreislaufbeschwerden, mildes Laxans sowie Appetitanregung sind nicht belegt, aber in der Volksmedizin weit verbreitet. Auch in der afrikanischen Volksmedizin wird Hibiscus als Tee eingesetzt. [1]

Artenauswahl

Es gibt 200 bis 300 Hibiscus-Arten (Auswahl):

  • Hibiscus acapulcensis Fryxell
  • Hibiscus acetosella Welw. ex Hiern, kommt in West-Afrika vor
  • Hibiscus arnottianus A. Gray
  • Hibiscus bojerianus Baill.
  • Hibiscus boryanus DC.
  • Hibiscus brackenridgei A. Gray
  • Hibiscus calyphyllus Cav., kommt in Afrika und auf Madagaskar vor
  • Hibiscus cameronii Knowles & Westcott
  • Kenaf oder Ostindische Hanfrose (Hibiscus cannabinus L.): Heimat: tropisches Afrika und Asien, wird aber gelegentlich in Südeuropa angepflanzt
  • Hibiscus cisplatinus A. St.-Hil.
  • Hibiscus clayii O. Deg. & I. Deg.
  • Hibiscus coccineus Walter
  • Hibiscus denudatus Benth.
  • Hibiscus diversifolius Jacq., kommt in topischen Afrika, in Australien und auf pazifischen Inseln vor
  • Hibiscus elatus Sw.
  • Hibiscus fragilis DC.
  • Hibiscus fragrans Roxburgh
  • Hibiscus furcellatus Desr.
  • Hibiscus fuscus Garcke
  • Hibiscus grandidieri Baill.
  • Hibiscus grandiflorus Salisb.
  • Hibiscus hamabo Siebold & Zucc.
  • Hibiscus hasslerianus Hochr.
  • Hibiscus hastatus L. f.
  • Hibiscus heterophyllus Vent., kommt in Australien vor
  • Hibiscus indicus (Burm. f.) Hochr.
  • Hibiscus insularis Endl.: Phillip-Insel, eine der seltensten Arten der Gattung
  • Hibiscus laevis Scop. (Syn.: Hibiscus militaris Cav.)
  • Hibiscus lasiocarpos Cav.
  • Hibiscus lavateroides Moric.
  • Hibiscus ludwigii Eckl. & Zeyh.
  • Hibiscus macrophyllus Roxb. ex Hornem.
  • Sumpfeibisch (Hibiscus moscheutos L.), kommt in den USA vor
  • Mandeleibisch (Hibiscus mutabilis L.): Ostindien, baumartig mit großen, fünflappigen Blättern und großen, achselständigen Blüten, welche morgens beim Aufblühen weiß, mittags rosenrot und abends purpurrot sind
  • Hibiscus palustris L., Heimat: Nordamerika, Portugal, Italien, Frankreich, Algerien
  • Hibiscus paramutabilis L. H. Bailey, kommt nur in China vor
  • Hibiscus pedunculatus L. f., kommt nur in Südafrika und in Mosambik vor
  • Hibiscus physaloides Guill. & Perr.
  • Hibiscus platanifolius (Willd.) Sweet
  • Hibiscus radiatus Cav., kommt nur im tropischen Amerika vor
  • Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis L.), kommt im tropischen Asien vor
  • Roselle (Hibiscus sabdariffa L.), kommt in Afrika und Asien vor
  • Hibiscus schizopetalus (Dyer) Hook. f., kommt in Ost-Afrika vor
  • Hibiscus scotellii Baker f.
  • Hibiscus scottii Balf. f.
  • Hibiscus sinosyriacus L. H. Bailey
  • Straucheibisch (Hibiscus syriacus L.), kommt in Süd- und Ostasien vor, wird aber in Süd- und Mitteleuropa häufig angepflanzt und verwildert dort
  • Lindenblättriger Eibisch (Hibiscus tiliaceus L.), kommt in Asien und in Australien vor, ist aber auch in Amerika eingebürgert
  • Stundenblume (Hibiscus trionum L.), kommt in Europa, Nordafrika und Vorderasien vor
  • Hibiscus waimeae A. Heller
  • Hibiscus yunnanensis S. Y. Hu

Quellen

  • Beschreibung der Gattung in der Flora of Pakistan. (engl.)
  • Ya Tang, Michael G. Gilbert & Laurence J. Dorr: Malvaceae in der Flora of China, Volume 12, S. 264: Hibiscus - Online.
  • medizinische Anwendung
  • David Allardice Webb: Hibiscus L. In: Thomas Gaskell Tutin u.a.: Flora Europaea. Band 2, Seite 255-256. Cambridge University Press 1968.
  • W. Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

  1. Teedrogen und Phytopharmaka von Max Wichtl

Weblinks

Commons: Hibiskus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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