Hirnödem


Klassifikation nach ICD-10
G93.6 Hirnödem
P11.0 Hirnödem durch Geburtsverletzung
S06.1 Traumatisches Hirnödem
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Ausgedehntes Hirnödem der rechten Hirnhälfte (im Bild links) in der Computertomographie. Das Ödem ist im Vergleich zum gesunden Hirngewebe dunkler dargestellt. In diesem Fall ist durch die Schwellung auch eine Verlagerung der Mittellinie auf die andere Seite zu erkennen. Ursache war hier ein Meningeom des Keilbeins.

Ein Ödem (von griech. oidema für „Geschwulst“) ist eine begrenzte oder ausgedehnte krankhafte Ansammlung von seröser Flüssigkeit in den Gewebsspalten von Haut und Schleimhaut, in Lymphgefäßen oder im interstitiellen Raum der Organe als Haut-, Lungen-, Gehirn- oder Lymphödem.

Beim Hirnödem kommt es durch verschiedene endogene und exogene Einwirkungen zur Flüssigkeitseinlagerung und -umlagerung im Zentralnervensystem (ZNS). Die Flüssigkeitsansammlung erfolgt in der Rinde vorwiegend intrazellulär in den Astrozytenfortsätzen (früher Hirnschwellung). Im Mark kann auch eine extrazelluläre Flüssigkeitsvermehrung stattfinden. Das Hirnödem stellt eine Komplikation von pathologischen Prozessen des ZNS (z. B. Tumore, Entzündungen, Intoxikationen, Gefäßprozessen) einhergehende bzw. nach Verletzungen und Operationen auftretende Störung des Wasser- und Elektrolythaushaltes des Gehirns dar.

Da das Gehirn durch den knöchernen Schädel wenig Möglichkeiten hat sich auszudehnen, ist ein Hirnödem meist eine ernste Erkrankung, zumal das quellende Gehirn auch die Sinus , die für den Blutabfluss vom Gehirn sorgen, komprimieren kann, sodass eine Infarzierung mit Folge der Ischämie mit Folge des Hirntods eintreten kann.

Ein Hirnödem kann auch durch den Einfluss von großer Höhe und verringertem Sauerstoffgehalt der Atemluft, insbesondere beim extremen Höhen-Bergsteigen, entstehen (siehe Höhenhirnödem).

Behandlungsmöglichkeiten