Johann Centurius von Hoffmannsegg


Johann Centurius
Graf von Hoffmannsegg
Johann Centurius von Hoffmannseggs Grab auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden

Johann Centurius Graf von Hoffmannsegg (* 23. August 1766 in Rammenau[1]; † 13. Dezember 1849 in Dresden) war ein deutscher Botaniker, Entomologe und Ornithologe. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hoffmanns.“.

Leben und Wirken

Johann Centurius von Hoffmannsegg war der Sohn des kursächsischen Geheimen Rates Johann Albericius von Hoffmann, der 1778 als von Hoffmannsegg in den Reichsgrafenstand erhoben wurde.[2] Er studierte in Leipzig und Göttingen Geschichte, Geographie, Naturwissenschaften und neue Sprachen. Während dieser Zeit wuchs seine Begeisterung für Botanik und Entomologie, und er nahm sich vor, Forschungsreisender zu werden.

Zunächst aber erbte er nach dem frühen Tod seiner Eltern 1788 die elterlichen Häuser in Dresden und das väterliche Stammgut Rammenau, dessen Verwaltung er vorerst übernahm. 1794 verkaufte er es an seinen Schwager Friedrich von Kleist aus dem Hause Zützen.

Seine erste größere Reise führte ihn 1793/94 nach Ungarn, Österreich und Italien. Danach konzentrierte er sich vor allem auf Portugal, das er 1795/1796 zusammen mit dem Leipziger von Tilenau mit dem Schiff besuchte. Die längeren und intensiveren Forschungs- und Sammelreisen unternahm er 1797 bis 1801 aber zusammen mit Heinrich Friedrich Link. Auf einer Reise durch Frankreich, Spanien und Portugal sammelten sie beispielsweise über 2100 Pflanzen. Beide gaben die Flore Portugaise, eine Übersicht der Flora Portugals mit über 100 Farbkupfertafeln heraus.

Seine große Insektensammlung ließ Hoffmannsegg von Johann Illiger (1775–1813) in Braunschweig systematisieren. Es entstand mit über 16.000 Exemplaren die bis dahin mit Abstand größte Sammlung.

Von 1804 bis 1816 arbeitete Hoffmannsegg in Berlin und wurde dort 1815 zum Mitglied der Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften gewählt. 1809 gründete er das Zoologische Museum in Berlin und schlug seinen Freund Illiger für den Posten des Konservators vor. Anschließend wurden alle Sammlungen Hoffmannseggs nach Berlin gebracht.

Im Jahr 1820 kaufte er das Gut Rammenau zurück, um hier und in Dresden seinen Lebensabend zu verbringen. Er widmete sich nunmehr dem Gartenbau und der Pflanzenzucht. Mit 59 Jahren heiratete er die 19-jährige Fanny Louise Johanna von Warnery. Der Ehe entstammte Sohn Conradin (1827–1898). Johann Centurius von Hoffmannsegg verstarb 1849 in Dresden und fand seine letzte Ruhestätte auf dem dortigen Alten Katholischen Friedhof. Sein Grab schließt rechts an das von Carl Maria von Weber an.

Taxonomische Ehrung

Ihm zu Ehren wurde die Gattung Hoffmannseggia Link der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) benannt.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Hoffmann von Hoffmannsegg, Johann Centurius Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 176 f. (Digitalisat).
  • Roswitha Förster: Barockschloss Rammenau. Edition Leipzig, Berlin 2002, ISBN 3-361-00551-5, S. 28–32.

Einzelnachweise

  1. Matthias Kade: Johannes Centurius von Hoffmannsegg (1766-1849). In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
  2. Ernst Heinrich Kneschke in Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4, S. 414

Weblinks

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