John Hughlings Jackson
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- Neurologe
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Mitglied der Royal Society
- Brite
- Engländer
- Geboren 1835
- Gestorben 1911
- Mann
- Epileptologie
John Hughlings Jackson (* 4. April 1835 in Green Hammerton, Yorkshire (jetzt North Yorkshire); † 7. Oktober 1911 in London) war ein englischer Neurologe. Von besonderer Bedeutung waren seine Forschungen auf den Gebieten der Epilepsie und der Aphasie.
Sein Leben
John Hughlings Jackson wurde in einem Landkreis von Yorkshire geboren, wo sein Vater einen kleinen Landbesitz hatte. Als er sich im Alter von 17 Jahren für die medizinische Laufbahn entschied, trat er nach damaliger Sitte in York in die Lehre des Arztes Thomas Laycock, später Professor der Medizin an der Universität von Edinburgh. Mit 21 Jahren erhielt er seine Approbation und arbeitete drei Jahre als Assistent an dem Ortskrankenhaus von York. 1859 promovierte er als Doktor der Medizin und ging nach London zur Weiterbildung in der Neurologie bei Jonathan Hutchinson. 1863 wurde Jackson Assistent im "National Hospital for Nervous Diseases". In dieser Klinik gewann Édouard Brown-Séquard, der gerade einen Posten als leitender Arzt erhalten hatte, Einfluss auf Jackson. 1864 wurde Jackson zum leitenden Arzt ernannt. In diesem Krankenhaus blieb er bis zur Erreichung des normalen Pensionsalters im Jahre 1896. Dann wurde er jedoch in Anerkennung seiner langen Dienstzeit am Institut für weitere zehn Jahre zum "Beratenden Arzt" ernannt. 1864 heiratete er Elisabeth Base; sie starb elf Jahre später, anscheinend an einer Rindenthrombophlebitis. Im Laufe dieser Krankheit bekam sie eine Reihe von epileptischen Anfällen vom Typus, der später als Jacksonische Anfälle bekannt wurde.
Sein Werk
Schon als junger Arzt äußerte Jackson die Ansicht, dass "destruktive Erkrankungen nicht unmittelbar positive Symptome bewirken, sondern einen negativen Zustand erzeugen, aus dem erst positive Symptome entstehen können". Als Beispiel führte er den erhöhten Muskeltonus und die gesteigerten Reflexe an den Gliedern bei spastischer Lähmung an. Ein weiterer Grundsatz war für Jackson, dass die Lagebestimmung eines Krankheitsherdes, durch den eine Funktion gestört wird, keinen Schluss auf die Lokalisation der Funktion erlaubt.
Jackson hat niemals den Standpunkt vertreten, die Funktion irgendeines Teiles der Hirnrinde sei ausschließlich sensorisch oder ausschließlich motorisch. Die Abschnitte, die vorwiegend motorischen Funktionen dienen, lokalisierte er in den frontalen Teilen, die mit vorwiegend sensiblen Funktionen in die weiter hinten gelegenen Teile der Hemisphäre.
Epilepsie war eines der Themen, für das sich Jackson besonders interessierte. Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er den fokalen oder fokal beginnenden Anfällen, bei denen alle Stadien gut zu beobachten waren. Diese Art der Ausbreitung von Krampfanfällen sind jetzt als "Jackson-Anfälle" bekannt. Er hat auch die epileptischen Manifestationen, die als "dream state" ("Dämmer-Attacken") oder als psychische Aura in Erscheinung treten, beschrieben, die oft bei Herden in der Nachbarschaft des Gyrus uncinatus vorkommen, und schlug den Namen "Uncinatus-Anfälle" (uncinate fits) für sie vor.
Mit Studien über Sprachstörungen infolge von Läsionen des Gehirns befasste sich Jackson schon 1864, es widerstrebte ihm jedoch, eine Meinung über die Lokalisation der Sprache im Gehirn auszusprechen. Noch zwei Jahre, nachdem Paul Broca gezeigt hatte, dass der Gebrauch von Worten infolge von Läsionen des linken Stirnhirns verloren gehen kann, weigerte er sich in seinen ersten Beiträgen zu dieser Frage im Jahre 1864, ein starres Lokalisationsschema anzuerkennen. Später gab er zu, dass ein gewisser Teil des Gehirns, der von der mittleren Hirnarterie auf der linken Seite versorgt sei, der "gelbe Fleck für die Sprache" sein könne.
Evolution und Dissolution
Einige der interessantesten Untersuchungen von Jackson sind in seinem Arbeiten über die "Evolution und Dissolution des Nervensystems" enthalten (1881 und 1890). Unter Evolution verstand Jackson den Fortschritt von niederen, aber gut differenzierten Entwicklungsstufen zu höheren und weniger differenzierten oder den Fortschritt von mehr automatischen Funktionen zu den komplizierten Willkürbewegungen. Mit Dissolution meinte er die Reduktion auf eine niedere Entwicklungsstufe. Jackson nahm an, dass die höheren und am wenigsten differenzierten Funktionen zuerst und am schwersten leiden. Hierbei orientierte er sich an den philosophischen Lehren von Herbert Spencer.[1]
Anmerkung
Hughlings Jackson veröffentlichte mehr als 300 medizinische Abhandlungen. Die wichtigeren Beiträge zur Physiologie und Pathologie des Nervensystems sind von Dr. James Taylor in "Selected Writings of John Hughlings Jackson 1931 in London herausgegeben worden.
Literatur
- John Hughlings Jackson (1835–1911): ... ich bin nur ein Tollhaus-Theoretiker. In: Peter Düweke: Kleine Geschichte der Hirnforschung. S. 73–85, Beck, München 2001, ISBN 3-406-45945-5.
Einzelnachweise
- ↑ Uwe Henrik Peters: Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie. Urban & Schwarzenberg, München 31984; Lexikon-Stw.: „Jackson, John Hughlings“ Seite 294
Weblinks
- Literatur von und über John Hughlings Jackson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hughlings Jackson: Biographie und Eponyme
Personendaten | |
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NAME | Jackson, John Hughlings |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Neurologe |
GEBURTSDATUM | 4. April 1835 |
GEBURTSORT | Green Hammerton, Yorkshire |
STERBEDATUM | 7. Oktober 1911 |
STERBEORT | London |