Kermesbeerengewächse
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Kermesbeerengewächse | ||||||||||||
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Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phytolaccaceae | ||||||||||||
R.Br. |
Die Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es sind oft hohe krautige Pflanzen oder seltener verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume oder Lianen. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die einfache Blattspreite kann bei manchen Arten dick und fleischig sein. Der Blattrand ist glatt. Nebenblätter sind nur selten vorhanden (winzige beispielsweise bei Seguieria vorhanden).
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in traubigen, ährigen, rispigen oder zymösen Blütenstände zusammen mit Hochblättern. Die meist zwittrigen Blüten sind oft vier- oder fünfzählig. Wenn die Blüten selten eingeschlechtig sind, dann sind die Arten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Es sind meist vier oder fünf Kelchblätter vorhanden. Kronblätter fehlen. Es sind vier, fünf oder viele (bis 100) fertile Staubblätter vorhanden; die Staubfäden sind oft an ihrer Basis verwachsen. Es sind meist vier bis zwölf (1 bis 16) oberständige Fruchtblätter vorhanden, sie können frei oder zu einem Fruchtknoten verwachsen sein. Je Fruchtblatt ist nur eine Samenanlage in freier zentraler Plazentation vorhanden. Griffel und Narben gibt es gleich viele wie Fruchtblätter.
Es werden ganz unterschiedliche Fruchttypen gebildet: Sind die Fruchtblätter verwachsen, bilden sich Kapselfrüchte oder Beeren, sind die Fruchtblätter frei, können die Früchte einzeln stehen oder zu Sammelfrüchten zusammengefasst sein. Seguieria bildet geflügelte Nussfrüchte (Samara) aus.
Die Basischromosomenzahlen betragen n = 9.
Inhaltsstoffe
Die Wachse auf der Cuticula sind in Form von Plättchen ausgebildet. Es werden Calciumoxalat-Kristalle als akkumuliert.
Systematik
Innerhalb der Ordnung der Caryophyllales in der Gruppe der betalainhaltigen Familien bilden die Phytolaccaceae mit den Sarcobataceae und Nyctaginaceae eine Klade; diese drei Familien haben gemeinsam, dass sie nur eine einzige basale Samenanlage je Fruchtblatt besitzen.
Der Familienname Phytolaccaceae wurde 1818 durch Robert Brown in Narrative of an Expedition to Explore the River Zaire, 454 erstveröffentlicht. Typusgattung ist Phytolacca L.. Der Name Phytolacca bedeutet direkt übersetzt „Lackpflanze“ und ist aus dem griechischen Wort phyton für Pflanze und italienisch lacca oder mittellateinisch laca für Lack abgeleitet, dies bezieht sich auf die roten Betalainfarbstoffe.
In der Familie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) gibt es drei Unterfamilien mit etwa 15 (bis 18) Gattungen und 45 bis 65 Arten[1]:
Unterfamilien
- Phytolaccoideae Arn. (Syn.: Sarcocaceae Adans.): Mit vier Gattungen und 31 Arten:
- Anisomeria Don.: Mit bis zu sechs Arten.
- Ercilla Juss.: Mit etwa drei Arten.
- Nowickea J.Martínez & J.A.McDonald: Mit nur zwei Arten in Mexiko.[2]
- Kermesbeeren (Phytolacca L.): Mit etwa 25 Arten.
- Rivinioideae Nowicke (Syn.: Hilleriaceae Nakai, Petiveriaceae C.Agardh, Riviniaceae C.Agardh, Seguieriaceae Nakai): Mit neun Gattungen und 13 Arten:
- Gallesia Casar.: Mit etwa vier Arten. Sie riechen wie Küchenzwiebeln.
- Hilleria Vell. (Syn.: Mohlana Mart.): Mit bis zu sechs Arten.
- Ledenbergia Klotzsch ex Moq. (Syn.: Flueckigera Kuntze): Mit vier bis sechs Arten.
- Monococcus F.Muell.: Mit der einzigen Art:
- Monococcus echinophorus F.Muell.: auf pazifischen Inseln und in Australien.
- Petiveria L.: Mit der einzigen Art:
- Petiveria alliacea L. in der Neotropis.
- Rivina L.: Mit der einzigen Art:
- Schindleria H.Walter: Mit nur drei Arten aus Peru und Bolivien.
- Seguieria Loefl.: Mit Nebenblättern.
- Trichostigma A.Richard (Syn.: Villamilla Ruiz & Pav.): Mit etwa drei Arten in der Neotropis.
- Agdestidoideae Nowicke (Syn.: Agdestidaceae Nakai): Sie enthält nur eine monotypische Gattung:
- Agdestis Moc. & Sessé ex DC.: Mit der einzigen Art:
- Agdestis clematidea Moc. & Sessé ex DC.: Es ist eine Liane mit einer Verbreitung von den südlichen USA bis Nicaragua.
- Agdestis Moc. & Sessé ex DC.: Mit der einzigen Art:
Bei manchen Autoren werden außerdem die Arten der Familie der Gisekiaceae mit der einzigen Gattung: Gisekia L. (mit etwa sechs Arten) als eigene Unterfamilie Gisekioideae oder sogar innerhalb der Unterfamilie Rivinioideae in die Familie der Phytolaccaceae eingeordnet.
Nicht mehr in diese Familie gehören[1]:
- Achatocarpus Triana → Achatocarpaceae
- Barbeuia Thouars → Barbeuiaceae
- Lophiocarpus Turcz. → Lophiocarpaceae
- Phaulothamnus A.Gray → Achatocarpaceae
- Stegnosperma Benth. → Stegnospermataceae
Quellen
- Die Familie der Phytolaccaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)
- Die Familie der Phytolaccaceae bei [http://delta-intkey.com DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Mark A. Nienaber & John W. Thieret: Die Familie der Phytolaccaceae bei der Flora of North America, Volume 4, S. 3: Online. (engl.)
- Dequan Lu & Kai Larsen: Die Familie der Phytolaccaceae bei der Flora of China, Volume 5, S. 435: Online. (engl.)
- G. J. Harden: Phytolaccaceae in der Flora of New South Wales: Online.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Eintrag bei GRIN.
- ↑ Julieta G. Martínez & J. Andrew McDonald: Nowickea (Phytolaccaceae), a new genus with two new species from Mexico, in Brittonia, Volume 41, Number 4, 1989.
Weblinks
- Familien-Steckbrief des Botanischen Gartens Tübingen.
- Phytolaccaceae in Paraguay beim Conservatoire et Jardin Botaniques, Ville de Genève (Suiza) y Missouri Botanical Garden, Saint Louis: Online. (span.)
- José González: Phytolaccaceae in der Neotropis und besonders in Costa Rica: Online - 2006. (span.)