Kleinbären
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Kleinbären | ||||||||||||
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Waschbär (Procyon lotor) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Procyonidae | ||||||||||||
Gray, 1825 |
Die Kleinbären (Procyonidae) sind eine Säugetierfamilie der hundeartigen Raubtiere (Carnivora). Es gehören 15 Arten zu dieser Familie, die alle in den gemäßigten oder tropischen Zonen Amerikas leben. Taxonomisch umstritten ist die Zuordnung des in Asien beheimateten Kleinen Pandas, der heute eher in einer eigenen Familie, Ailuridae, geführt wird.
Merkmale
Kleinbären vermitteln gestaltlich zwischen den Mardern und den echten Bären. Es sind kleine bis mittelgroße Säugetiere, die eine Kopfrumpflänge von 30 bis 67 Zentimeter und ein Gewicht von 1 bis 12 Kilogramm erreichen. Der Schwanz ist bei allen Arten lang und meist geringelt. Ihr Fell ist braun oder grau gefärbt, einige Arten haben auffällige Gesichtszeichnungen. Das Gesicht ist eher kurz und breit, die Ohren sind klein und aufgerichtet, sie können zugespitzt oder abgerundet sein. Alle Füße enden in fünf Zehen, die mit kurzen, gebogenen Krallen versehen sind. Eine Art, der Wickelbär, hat einen Greifschwanz.
Verbreitung und Lebensraum
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kleinbären erstreckt sich vom südlichen Kanada bis ins nördliche Argentinien. Der Waschbär ist als Gefangenschaftsflüchtling mittlerweile auch in Europa verbreitet. Kleinbären bewohnen eine Reihe von Habitaten, meist finden sie sich aber in Wäldern. Der Waschbär ist mittlerweile auch in Deutschland anzutreffen.
Lebensweise
Mit Ausnahme der Nasenbären sind Kleinbären dämmerungs- oder nachtaktiv. Als Schlafplätze dienen ihnen üblicherweise Baumhöhlen oder Felsspalten. Sie sind Sohlengänger, die sich mit einem bärenartigen Gang fortbewegen, viele Arten können gut klettern und schwimmen. Sie leben einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen.
Kleinbären sind in der Regel Allesfresser, die aber eher pflanzliche Nahrung wie Früchte und Nüsse zu sich nehmen. Während Wickel- und Makibären fast reine Pflanzenfresser sind, nehmen die anderen Arten in unterschiedlichem Ausmaß auch tierische Nahrung wie Insekten, kleine Wirbeltiere, Eier und vieles mehr zu sich.
Entwicklungsgeschichte
Klein- und Großbären scheinen einen gemeinsamen Vorfahren gehabt zu haben. Die ältesten Kleinbären sind fossil aus dem Oligozän nachgewiesen. Die fossile Gattung Bavarictis war in Europa heimisch; von dort wanderten die Kleinbären über Asien und die Landbrücke der heutigen Beringstraße früh nach Nordamerika ein. In der Alten Welt starben sie aus, vermutlich wegen der Konkurrenz der Schleichkatzen, die die gleichen ökologischen Nischen einnehmen.
Die Gattungen
Man teilt die Kleinbären in zwei Unterfamilien mit sechs Gattungen und 15 Arten ein:
- Unterfamilie Potosinae
- Unterfamilie Procyoninae
- Katzenfrette (Bassariscus) mit 2 Arten
- Waschbären (Procyon) mit 3 Arten
- Nasenbären (Nasua) mit 3 Arten
- Bergnasenbär (Nasuella olivacea)
Wie eingangs erwähnt, ist die Zuordnung des Kleinen Pandas umstritten. Zwar ähnelt dieser in der Morphologie den Kleinbären, genetischen Untersuchungen zufolge ist er jedoch mit diesen nur entfernt verwandt und wird eher in einer eigenen Familie, Ailuridae, geführt, oder den (Groß-)Bären zugerechnet.
Literatur
- Wilson, D. E., and D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005, ISBN 0-8018-8221-4