Kleines Liebesgras


Kleines Liebesgras

Kleines Liebesgras, Habitus

Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Chloridoideae
Tribus: Eragrostideae
Gattung: Liebesgräser (Eragrostis)
Art: Kleines Liebesgras
Wissenschaftlicher Name
Eragrostis minor
Host
Illustration von Eragrostis minor.

Das Kleine Liebesgras (Eragrostis minor) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Dieses kleine Gras ist in Mitteleuropa neophytisch in wärmeliebenden, ruderalen Trittpflanzengesellschaften vor allem in Städten verbreitet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Das Kleine Liebesgras wächst als büschelig ausgebreitete bis aufrechte, einjährige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 (bis 30) cm. Der Halm besitzt drei bis vier Knoten (Nodien), weist eine Länge von meist 15 bis 50 (5 bis 80) cm und einen Durchmesser von 1 bis 2 mm auf. Die Blattspreite weist eine Länge von 3 bis 12 cm und eine Breite von 1 bis 5 mm auf. Die Blattscheiden sind behaart. Die Blattränder sind spärlich knotig kurzdrüsig. Charakteristisch ist die 1 bis 2 mm lange Bewimperung am Blattgrund. Die Blatthäutchen (Ligulae) sind als Haarsaum ausgebildet.

Generative Merkmale

Dieses Rispengras bildet einen 4 bis 20 cm langen, rispigen Blütenstand mit dicht ausgebreiteten, spiralig angeordneten Ästen. Die unteren Äste stehen starr ab. Sie sind am Grunde kahl oder höchstens 1 mm lang behaart. Die 8- bis 20-blütigen Ährchen sind 5 bis 8 mm lang, länglich-lineal und stark abgeflacht. [1] Die zwei oder drei Staubblätter besitzen 0,2 bis 0,3 mm lange Staubbeutel.

Die längliche Karyopse ist 0,7 bis 0,8 mm lang und dunkelbraun.

Verbreitung und Standortansprüche

Das Kleine Liebesgras war ursprünglich mediterran verbreitet und ist heute weltweit verschleppt [1]. In Deutschland wurde es Ende des 18. Jahrhunderts eingeschleppt. Erste Fundorte an Bahnhöfen legen eine Verbreitung mit Bahnverkehr nahe. Von dort aus breitete sich die Art rasch aus und ist heute als Neophyt eingebürgert[2].

Es gedeiht auf Bahnschotter, auf Wegen, im Straßenpflaster, in Äckern, Gärten und Weinbergen auf besonnten, trockenen mäßig sauren, sandig bis kiesigen Böden warmer Lagen. Pflanzensoziologisch ist es in Trittgesellschaften verbreitet. Es siedelt auch in Pflanzengesellschaften der annuellen Ruderal- und in Ackerunkrautfluren.

Systematik

Die Erstveröffentlichung dieser Art erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 68 unter dem Namen Poa eragrostis. Der Name Eragrostis minor wurde 1809 von Nikolaus Thomas Host in Icones et Descriptiones Graminum Austriacorum, 4, 15 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Eragrostis minor Host sind: Eragrostis poaeoides P.Beauv. ex Roem. & Schult., Eragrostis suaveolens A.K.Becker ex Claus. [3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kleines Liebesgras. FloraWeb.de
  2. Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Alismatidae, Liliidae Teil 1, Commelinidae Teil 1): Butomaceae bis Poaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3316-4.
  3. Eintrag bei GRIN.

Weblinks

Commons: Kleines Liebesgras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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