Kletterwelse



Kletterwelse

Astroblepus sabalo

Systematik
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysi
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Überfamilie: Loricarioidea
Familie: Astroblepidae
Gattung: Kletterwelse
Wissenschaftlicher Name der Familie
Astroblepidae
Bleeker, 1862
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Astroblepus
Humboldt, 1805

Die Kletterwelse (Astroblepidae) sind eine Fischfamilie mit nur einer Gattung (Astroblepus) aus der Ordnung der Welsartigen (Siluriformes). Sie kommen in Südamerika von Panama bis Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru in schnellfließenden Gewässern des Hochlands bis etwa 4000 Meter über dem Meeresspiegel und im Titicacasee vor. Der deutsche Name weist auf die beachtliche Kletterfähigkeit der Tiere hin.

Merkmale

Kletterwelse ähneln den Harnischwelsen (Loricariidae), sind aber fast oder völlig schuppenlos und weisen keinen Panzer auf. Sie erreichen Gesamtlängen von bis zu etwa 30 Zentimetern. Kopf und Körper sind abgeflacht, das unterständige Maul ist zu einer Saugscheibe ausgebildet. Zwei Paar Barteln sind am Oberkiefer und nahe den Nasenöffnungen vorhanden. Die Rückenflosse weist einen kräftigen Hartstrahl und sechs oder sieben Weichstrahlen auf. Eine Fettflosse kann vorhanden sein und kann dann niedrig und langgestreckt mit einem Hartstrahl ausgebildet sein. Die Afterflosse weist vier bis sechs Weichstrahlen auf. Der Darm ist relativ kurz, die Schwimmblase reduziert. Es sind 34 Rippen vorhanden. Die Urogenitalpapillen der Männchen dienen als Begattungsorgane.

Kletterwelse sind in der Lage, mit Hilfe ihres als Saugnapf dienenden Mauls und den Bauchflossen, die breite, abgeflachte Flossenstrahlen mit rauer Unterseite aufweisen, auch steile Felswände an Wasserfällen hinaufzuklettern. Hierzu befestigen sie sich abwechselnd mit dem Maul und den Bauchflossen am Untergrund und schieben die andere Körperhälfte entlang des flachen Bauchs vor. Da die Kiemen Öffnungen für Wasserein- und -ausstrom aufweisen, muss das Maul dabei nicht zwischendurch zum Atmen geöffnet werden.

Systematik

Die Kletterwelse werden der Überfamilie Loricarrioidea[1] bzw. der Unterordnung Loricarioidei[2] zugerechnet.

Die Familie umfasst eine Gattung mit 54 beschriebenen Arten:[3]

  • Astroblepus
    • Astroblepus boulengeri
    • Astroblepus brachycephalus
    • Astroblepus caquetae
    • Astroblepus chapmani
    • Astroblepus chimborazoi
    • Astroblepus chotae
    • Astroblepus cirratus
    • Astroblepus cyclopus
    • Astroblepus eigenmanni
    • Astroblepus festae
    • Astroblepus fissidens
    • Astroblepus formosus
    • Astroblepus frenatus
    • Astroblepus grixalvii
    • Astroblepus guentheri
    • Astroblepus heterodon
    • Astroblepus homodon
    • Astroblepus jurubidae
    • Astroblepus labialis
    • Astroblepus latidens
    • Astroblepus longiceps
    • Astroblepus longifilis
    • Astroblepus mancoi
    • Astroblepus mariae
    • Astroblepus marmoratus
    • Astroblepus micrescens
    • Astroblepus mindoense
    • Astroblepus nicefori
    • Astroblepus orientalis
    • Astroblepus peruanus
    • Astroblepus phelpsi
    • Astroblepus pholeter
    • Astroblepus pirrensis
    • Astroblepus praeliorum
    • Astroblepus prenadillus
    • Astroblepus regani
    • Astroblepus rengifoi
    • Astroblepus retropinnus
    • Astroblepus riberae
    • Astroblepus rosei
    • Astroblepus sabalo
    • Astroblepus santanderensis
    • Astroblepus simonsii
    • Astroblepus stuebeli
    • Astroblepus supramollis
    • Astroblepus taczanowskii
    • Astroblepus theresiae
    • Astroblepus trifasciatus
    • Astroblepus ubidiai
    • Astroblepus unifasciatus
    • Astroblepus vaillanti
    • Astroblepus vanceae
    • Astroblepus ventralis
    • Astroblepus whymperi

Quellen

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the world. 4. Auflage. John Wiley & Sons, Hoboken 2006, ISBN 978-0-471-25031-9, S. 169–170.
  • Tim M. Berra: Freshwater Fish Distribution. The University of Chicago Press, Chicago 2007, ISBN 978-0-226-04442-2, S. 233–234.

Einzelnachweise

  1. Joseph S. Nelson: Fishes of the world. 4. Auflage. John Wiley & Sons, Hoboken 2006, ISBN 978-0-471-25031-9, S. 164.
  2. JP Sullivan, Lundberg JG; Hardman M: A phylogenetic analysis of the major groups of catfishes (Teleostei: Siluriformes) using rag1 and rag2 nuclear gene sequences. In: Mol Phylogenet Evol. 41. Jahrgang, Nr. 3, 2006, S. 636–62, doi:10.1016/j.ympev.2006.05.044.
  3. Artenliste der Kletterwelse unter 'Show species' auf Fishbase.org (englisch)

Weblinks

Commons: Kletterwelse (Astroblepus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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